Sachs, der drei Jahre lang mit der französischen Schauspielerin Brigitte Bardot verheiratet war, galt in den 60er Jahren wegen seines
ausschweifenden Lebensstils als Playboy.
Gunter Sachs, dessen erster Vorname Fritz ist, wurde am 14. November 1932 im fränkischen Mainberg in eine Industriellenfamilie hineingeboren. Sein Vater Willy Sachs war Inhaber der Kugellager-und Motorenwerke Fichtel & Sachs. Noch vor Gunter Sachs› drittem
Geburtstag trennten sich seine Eltern, und er wuchs, nach einiger Zeit im Waisenhaus, mit seinem älteren Bruder bei seiner Mutter, Elinor von Opel, in der Schweiz auf. Sachs› Vater nahm sich 1958 in seinem Jagdhaus das Leben.
Mitentdecker von St. Tropez
Sachs war von klein auf für Sensationen gut – mit 14 gewann er im
Simultanschach gegen neun Lehrer seines Internats. Er studierte
Mathematik und Wirtschaft, absolvierte eine Feinmechaniker- sowie
eine Banklehre und erwarb schließlich noch ein französisches Dolmetscherdiplom. Bis in die sechziger Jahre vertrat er die
Auslandsaktivitäten der Schweinfurter Sachs-Gruppe, die sein Bruder
Ernst Wilhelm nach dem Tod des Vaters leitete.
Seit im Sommer 1962 seine Liaison mit der persischen Exkaiserin Soraya Schlagzeilen machte, verfolgten die Fotografen ihn auf Schritt und Tritt. Er galt als Mitentdecker von St. Tropez, propagierte die freie Liebe und trumpfte mit seinen Liaisons und
Affären auf, bis er 1966 die umschwärmte Filmdiva Brigitte Bardot in
Las Vegas ehelichte. Seinem Ruf entsprechend hatte er die damalige
Sexgöttin des französischen Films umworben, indem er unzählige rote
Rosen auf ihr Grundstück regnen ließ. Drei Jahre später trennte sich
das Glamour-Paar aus Gründen, die beide bis heute für sich behalten
haben.
Auch als Kunstsammler einen besonderen Ruf
Im November 1969, einen Monat nach der Scheidung, heiratete Sachs das schwedische Fotomodell Mirja Larsson in dritter Ehe. Aus dieser Ehe stammen seine beiden Söhne Christian Gunnar und Claus Alexander. Seine erste Frau, Anne-Marie Faure war 1958 an den Folgen eines Narkosefehlers gestorben. Aus dieser Ehe stammt sein Sohn Rolf.
Sachs machte sich auch als Produzent und Kameramann von Dokumentarfilmen einen Namen, unter anderem über fremde Kulturen und Mythologien in der Südsee. Für seinen Wintersport-Film «Happening in White» im Jahr 1970 wurde ihm der erste Preis des Internationalen Olympischen Komitees verliehen.
Wohltätigkeit und Astrologie
Sachs war 1974 Fotograf des offiziellen Plakats der Messe
«Photokina». Sämtliche Erlöse aus den Verkäufen der fotografischen Werke von Sachs kamen der Stiftung seiner Frau Mirja für Not leidende Kinder in aller Welt zugute.
1995 gründete Sachs ein «Institut zur empirischen und mathematischen Untersuchung des möglichen Wahrheitsgehaltes der Astrologie in Bezug auf den menschlichen Charakter». Zwei Jahre später erschien sein Buch «Die Akte Astrologie». Er selbst sah seine typischste Eigenschaft als Skorpion «mein Eulenspiegel-Zwinkern».
Auch der Kunstsammler Sachs hatte im internationalen Vergleich
eine Sonderrolle inne. Weil er zu Salvador Dalí, Yves Klein und Roy
Lichtenstein enge persönliche Kontakte pflegte, zählte seine Sammlung zeitgenössischer Kunst zu den bedeutendsten in Europa.
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