Sie sind mikroskopisch klein, können aber extremen Lebensbedingungen standhalten. Einige Tausend Bärtierchen gingen im April auf Mondmission. Die Raumsonde, in der sie sich befanden, zerschellte. Möglicherweise haben die winzigen Tiere den Absturz überlebt.
Im April wurde die israelische Raumsonde Beresheet in den Weltraum geschickt. Die Mission: einen Prototyp für künftige kommerzielle Mondlandungen schaffen. An Bord: diverse Geräte und Schriftstücke, menschliche DNA und Bärtierchen.
Die achtbeinigen Überlebenskünstler gehören zu den robustesten Erdbewohnern überhaupt: Weder Sauerstoffmangel noch extreme Hitze oder Kälte können ihnen etwas ausmachen. Sie können sogar jahrzehntelang ohne Nahrung überleben.
Erinnern von der Fortbewegung her ein wenig an Bären: Die Tardigraden sind besonders robust und anpassungsfähig
Auf der Erde leben sie in Gewässern und in Moos. Wenn der Stoffwechsel pausiert, ersetzen die Tardigraden, so der wissenschaftliche Name der Bärtierchen, das Wasser ihrer Zellen durch Proteine. So können sie im ausgetrockneten Zustand überleben.
Sonde zerschellte im Mondstaub
Vor der Mission hatten Wissenschaftler die Tiere in einen Ruhezustand versetzt, indem sie ihnen Wasser entzogen. Doch das israelische Raumfahrzeug hatte einen Unfall: Bei der Landung fiel der Motor aus und die Sonde zerschellte im Mondstaub.
Es besteht aber eine Möglichkeit, dass zumindest die achtbeinigen Passagiere die Raumfahrt überlebt haben. Vor zehn Jahren hatte es nämlich eine ähnliche Mission gegeben: Forscher aus Deutschland hatten mehrere Bärtierchen mit einer russischen Rakete in den Weltraum geschickt. Als sie nach zehn Tagen auf der Erde landeten, gelang es den Forschern, einige von ihnen wiederzubeleben. Sie hatten den extremen Bedingungen standgehalten.
Um jedoch wieder in Form zu kommen, müssten die Bärtierchen Zugang zu Wasser, Nahrung und Sauerstoff erhalten. Das zumindest ist auf dem Mond nicht möglich.
Interessant. War es bislang nicht immer Konsens, den Weltraum nicht mit irdischen Leben zu kontaminieren?