Vor 20 Jahren landete das Düsseldorfer Ensemble aus dem Nichts einen internationalen Hit mit „Hip Teens Don’t Wear Blue Jeans“. Mit den 1960er-Soul-Fanfaren eroberte Popp in Deutschland die Top 20. Auch in Italien, England und Japan war das Stück ein Hit.
Auf dem Debütalbum „Ride On!“ fand sich ein Mix aus Northern Soul, Funk und Bigbeat-Anleihen, wie er damals die Besucher des legendären Unique Club in Ekstase versetzt hatte, wo Popp als DJ auflegte.
Ob es diesmal wieder zwei Jahre dauert, bis Tracks aus dem Album durchstarten? So war es mit dem „Blue Jeans“-Hit, der zuerst in Italien und dann als Teil eines Werbespots des Coca-Cola-Konzerns zündete.
Popps erste Single „High Voltage“ wurde 2001 sogar Teil des Soundtracks des Hollywood-Streifens „Passwort: Swordfish“ mit John Travolta, Hugh Jackman und Halle Berry. Längst hat der DJ, Konzertveranstalter und Grafik-Designer Popp Düsseldorf den Rücken gekehrt und ist nach Berlin abgewandert.
Dass sein Ensemble nicht bloß ein One-Hit-Wonder ist, sondern in der Musikszene Eindruck hinterlassen hat, bewies es endgültig 2021, als ein Album mit Cover-Versionen von Popp-Songs erschien, unter anderem von Fünf Sterne Deluxe, Bernd Begemann, Erobique und Love Machine.
Das neue Album ist zeitlos elegant. Der Sixties Soul-Funk gleitet sphärisch ruhig dahin. Ein tanzbar-treibender Gassenhauer wie „Blue Jeans“ findet sich unter den 15 Tracks – im Vinyl sind es aus Platzgründen 14 – am ehesten noch im Song „Torn Up“. Ohrwurm-Qualität hat „See It Coming“ mit Sängerin Anna Glahn.
Ein Wiederhören mit Sam Leigh-Brown, die „Blue Jeans“ eingesungen hat, gibt es mit dem neuen Stück „Ain’t No Love in the Heart of the City“.
Angesichts mehrerer Gastsängerinnen und Bläser-Bigbeat-Sätzen ist das Ensemble als Musikprojekt nicht live- oder gar tourneetauglich, heißt es bei Unique Records. DJ-Sets von Frank Popp seien mit „Shifting“ aber denkbar. (dpa)
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