Manch guter Rat ist in der Praxis nicht so einfach umzusetzen. Blumenerde zum Beispiel sollte nicht auf Vorrat gekauft werden, sondern nach dem aktuellen Bedarf.
Stellt sich die Frage: Wenn ich am Ende der Saison auf einem halb vollen Sack sitzen bleibe, sollte ich ihn besser wegwerfen? Erde kann doch eigentlich nicht schlecht werden. Das stimmt zwar. Trotzdem ist die Sache komplizierter. Vorweg gleich die wichtigste Info: Bewahren sie den Rest Erde auf.
Blumenerde arbeitet. Sowohl aus den organischen Substanzen im Substrat als auch aus den enthaltenen Langzeitdüngern werden kontinuierlich Nährstoffe freigesetzt. Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft ist das im Sinne der Pflanzen so gewollt – kann aber ein Nachteil werden, wenn die Blumenerde lange lagert.
Irgendwann ist der Salzgehalt des Substrates so erhöht, dass Schäden an den Pflanzen entstehen. Auch der pH-Wert des Bodens kann sich verändern, was für manche Pflanzen zum Problem wird. Außerdem ist die Struktur älterer Erde weniger stabil, daher gelangt weniger Luft in den Boden. Dadurch kann das Gießwasser nicht mehr richtig ablaufen, und die Pflanze fault eher.
Was kann ich mit alter Erde noch anfangen?
Wie schon erwähnt, bitte die Reste nicht wegwerfen. Die beschriebenen Prozesse in der Blumenerde sind im heimischen Garten weniger dramatisch als im gewerblichen Gartenbau, so die Experten. Zwar raten die Fachleute zu frischer Erde. Doch wenn man noch alte Erde zu Hause hat, kann man sie neu gekaufter Erde untermischen. Wer einen Kompost hat, kann das alte Substrat dort beimischen.
Bis zur Weiterverwendung – ob für Zimmerpflanzen im Haus oder in der nächsten Gartensaison – sollte die vorhandene Blumenerde gut in einem Sack verschlossen werden. Wichtig ist, die Erde möglichst kühl und schattig zu lagern. Hohe Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung beschleunigen die Umwandlungsprozesse.
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