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KinderwissenGroße Persönlichkeiten – Pablo Picasso

Kinderwissen / Große Persönlichkeiten – Pablo Picasso
Ein Museumsmitarbeiter legt im Skulpturenmuseum „Glaskasten“ in Marl letzte Hand an eine der beiden einzigen weltweit existierenden Kopien von Pablo Picassos Gemälde „Guernica“. Vor rund 91 Jahren wurde Picassos berühmtes Anti-Kriegs-Gemälde „Guernica“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Foto: dpa-Archiv

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Der Künstler Pablo Picasso war einer der bedeutendsten Maler, Grafiker und auch Bildhauer des vergangenen Jahrhunderts. Seine Bilder sind sehr unterschiedlich, denn er experimentierte mit verschiedensten Stilen und Richtungen. So sind einige Malereien in Blautönen, andere in Rosa gehalten. Wieder andere wirken wie ein auseinandergefalteter Schuhkarton. Von dem spanischen Künstler und seinen unterschiedlichen Schaffensperioden erzählt Elke Bunge.

So viele verschiedene Kunststile

Pablo Picasso wurde 1881 in der südspanischen Küstenstadt Malaga geboren. Sein Vater war Maler und Zeichenlehrer, der das Talent seines Sohnes früh förderte. Bereits mit 14 Jahren lernte der Junge an der Kunstschule in Barcelona. Als Sechzehnjähriger ging er in die spanische Hauptstadt Madrid und studierte dort an der Kunstakademie. Nur drei Jahre später zog es Picasso nach Paris. Dort formte er seinen ersten eigenen Kunststil, die „Blaue Periode“. Picasso malte Bilder voller Tristesse, Einsamkeit, Klage und Schwermut. Klage auch, weil sein bester Freund sich in dieser Zeit das Leben nahm.

Doch die Zeiten wandelten sich, Picasso verliebte sich und er wollte den Menschen mit seinen neuen Bildern mitteilen, dass ihnen auch Stärke mitgegeben ist, um den Kampf des Lebens zu bestehen. Seine Werke, die er von 1904 bis 1906 erschuf, erhielten den Namen „Rosa Periode“. Die Welt des Zirkus wurde sein Motiv: Gaukler, Harlekins oder Seiltänzer sind auf diesen Bildern oft zu finden.

Einige Jahre später experimentierte er wieder mit einem neuen Stil: Dreiecke, Rechtecke, Quadrate und Kreise prägten seine Werke. Mit dem französischen Maler Georges Braque gehörte Picasso zu den wichtigsten Begründern des Kubismus. Auch das Gemälde „Guernica“ aus dem Jahr 1937 ist in diesem Stil gemalt. Es ist eins seiner wichtigsten und bekanntesten Bilder, auf dem er die Grausamkeit des Krieges anprangerte.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Picasso wohl zu den berühmtesten Künstlern seiner Zeit. Picasso engagierte sich sehr für den Weltfrieden, seine „Taube mit Olivenzweig“, die 1950 für den Friedenskongress in Sheffield entstand, ist auch heute noch das Symbol schlechthin für den Frieden. 1978 verstarb Picasso im Alter von 92 Jahren.

Besucher einer Vorabbesichtigung während der immersiven Ausstellung „Imagine Picasso“ im kanadischen Vancouver, in der mehr als 200 Werke von Pablo Picasso auf Bildschirme und dreidimensionale Strukturen projiziert wurden
Besucher einer Vorabbesichtigung während der immersiven Ausstellung „Imagine Picasso“ im kanadischen Vancouver, in der mehr als 200 Werke von Pablo Picasso auf Bildschirme und dreidimensionale Strukturen projiziert wurden Foto: The Canadian Press via AP/dpa/Darryl Dyck

Sitzender Harlekin – die Rosa Periode

Es ist ein magerer Junge mit einem komischen Hut, den man auf Picassos Bild „Sitzende Harlekin“ erkennt. Der Hintergrund ist ganz in Rosa und Rot getaucht. Der Junge selbst zeigt jedoch deutliche Farbspuren von Blau und so lässt sich in diesem Gemälde auch gut der Übergang von Picassos „Blauer Periode“ in die „Rosa Periode“ erkennen. Mit seinen Farben Blau und Rosa hat Picasso nicht nur seine Pinsel in bestimmte Farbtöpfe getunkt. Mit all diesen Bildern spricht der Künstler zu uns. Denn schaut man sich das Gemälde etwas länger an, erkennt man an dem jungen Harlekin einen misstrauischen Gesichtsausdruck, zudem sind seine Arme ganz eng an den Körper gepresst, alles wirkt feindselig, ganz so wie die Bilder der „Blauen Periode“ Picassos. Doch in diese Feindseligkeit mischt sich mit der Farbe Rosa für Picasso etwas Neues hinzu: Mit seinem traurig-trotzigen Blick will uns der Harlekin weiterhin sagen: „Auch wenn das Leben schwer ist, schaut her, ich bin trotzdem stark!“

Malerei gegen den Krieg

Es hat eine Größe von 27 Quadratmetern, das entspricht vielleicht der Größe eures Wohnzimmers: „Guernica“, ein gigantisches Gemälde Pablo Picassos, das sich mit dem Thema Krieg auseinandersetzt. Man kann es wohl als riesigen Aufschrei verstehen. Denn im Jahr 1937, dem Jahr seiner Entstehung, kam es während des spanischen Bürgerkriegs zur Zerstörung der baskischen Stadt Guernica durch einen Luftangriff deutscher und italienischer Soldaten. Bei diesem Angriff wurde die Stadt zu zwei Dritteln zerstört, viele Kinder, Frauen und alte Menschen starben in den Trümmern. Die Erschütterung über diesen Angriff will Picasso auch mit den gewählten Farben des Bildes unterstrichen: Grau- und Brauntöne dominieren das Gemälde. Picasso greift für die Ruinen der Stadt Elemente des Kubismus wieder auf. Dazwischen erkennt man die Antlitze verzweifelter Menschen und zweier Tiere: eines Stiers und eines Pferds. Diese beiden sind wichtige Symbole für Picasso, wobei der Stier für die Brutalität und das Böse steht, das Pferd für die Unschuld und Schwäche der angegriffenen Bevölkerung.