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KinderseiteFreudenbringer im Vorfrühling

Kinderseite / Freudenbringer im Vorfrühling
   Foto: Pixabay

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Langsam werden die Tage wieder etwas heller und uns blinzelt fröhlich die Sonne entgegen. Das merkt auch die Natur. Sie schenkt uns erste Vorboten für die schönen Jahreszeiten, in denen man wieder draußen tollen und toben kann. Aber was wächst und blüht da eigentlich, zuerst in Garten, am Waldesrand oder an unseren Wegen? Elke Bunge hat sich ein wenig umgeschaut.

Als Erstes erwacht das Schneeglöckchen in unseren Breitengraden aus dem Winterschlaf. Ihm genügen schon Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt, um mit dem Wachsen zu beginnen. Es folgt der Märzenbecher in einem Abstand von wenigen Wochen. Dabei sehen sich Schneeglöckchen und Märzenbecher sehr ähnlich, man muss schon etwas genauer hinschauen, um sie zu unterscheiden. Damit man sie nicht verwechselt, werden hier noch ihre Unterschiede erklärt. Etwas später zeigen sich auch Krokusse, Tulpen, Hyazinthen und Narzissen, diese lassen sich leicht unterscheiden. Mit ihnen startet dann wirklich das Frühjahr!

Schneeglöckchen

Es hat so viele Namen: das Schneeglöckchen. Wir nennen es auch Lichtmess-Glöckchen, Weißröckchen oder Hübsches Februar-Mädchen. Lauter fantasievolle Namen für den Vorboten des Frühlings. Nach den langen dunklen Wintermonaten liebten es die Menschen, diesen ersten Vorboten des Frühlings einen schönen Namen zu geben. Die Engländer nennen diese kleinen Frühblüher „snowdrop“, was so viel wie Schneetropfen heißt. Und wenn man es sich einmal genau anschaut, dann hat die Blüte ja wirklich die Form eines Schneetropfens. In Italien wird es „bucaneve“ genannt. „Neve“ ist der Schnee und „bucare“ heißt „durchlochen“. Auch bei unseren französischen Nachbarn durchbohrt die Blume den Schnee: perce-neige. Und tatsächlich erzeugt der Trieb beim Wachsen Wärme und so schmilzt ein kleines Loch in den umliegenden Schnee, um der Blüte den Weg ans Tageslicht freizumachen.

Doch wie könnte man die Blüte beschreiben? Schneeglöckchen haben drei innere kurze Blütenblätter und drei äußere längere Blütenblätter. Sie sind meist schlicht weiß, ohne jegliche Musterung. Nur manchmal zeigen die Blätter kleine grüne Punkte. Insgesamt sehen sie aus wie ein schlanker kleiner Tropfen – eben ein „snowdrop“ an einem grünen Stil.

Märzenbecher

Auch der Märzenbecher bildet kleine Glockenblüten. Diese sind jedoch etwas rundlicher. Die Blüte erinnert also mehr an eine kleine Glocke oder an einen Becher und weniger an einen Tropfen. Schaut man sich die Blütenblätter genauer an, so gibt es eindeutige Unterschiede. Märzenbecher haben sechs gleichlange weiße Blütenblätter. An ihren Blattspitzen befindet sich je ein Punkt, der gelb oder grün gefärbt ist. Die Pflanzen haben aber auch große Gemeinsamkeiten, so sind beide Zwiebelgewächse der Familie der Amaryllisgewächse. Märzenbecher sind jedoch größer als Schneeglöckchen. Vorsicht ist bei beiden geboten: Die Pflanzen sind giftig! Das meiste Gift steckt in den Knollen, aber auch die Blüten und Blätter sind nicht frei davon. Die Giftigkeit gilt vor allem für den Verzehr. Wenn ihr die Blüten oder Blätter berührt, ist das nicht weiter gefährlich, aber die Hände sollte man sich danach schon waschen. Pflücken oder anfassen sollten wir die Blumen ohnehin nicht, sie gehören in die freie Natur. Wer mag und einen Garten hat, kann die Zwiebeln vom Märzenbecher oder Schneeglöckchen auch selbst setzen. Pflanzzeit ist dabei der Herbst.

Krokusse

Frühblüher aus der Familie der Schwertliliengewächse sind die Krokusse. Wir kennen sie in verschiedenen Farben wie Gelb, Rosa oder Rot, Violett oder auch schlicht Weiß. Das Auffällige an Krokussen ist der hochstehende Blütenstand, er ähnelt einem nach oben offenen Kelch. Ursprünglich kommen die Krokusse aus Gebieten mit einem milden Klima. Inzwischen gibt es jedoch vom Menschen so viele Züchtungen, die auch kältere Tage gut überleben können. Wenn der Schnee des Winters getaut und der Boden feucht und von den ersten Sonnenstrahlen erwärmt ist, schieben sich die Krokusse aus dem Boden.

Eine besondere Sorte hingegen blüht nicht im Frühjahr, sondern im Herbst. Es ist der violette Safran-Krokus. Aus ihm werden einige gelbe Staubfäden geerntet, der Safran. Der Name kommt aus dem Persischen und heißt „das Gelbe“. Safran ist ein kostbares Gewürz, das Speisen auch eine typische Färbung gibt. Wir kennen dies aus dem Kindergedicht „Backe, backe Kuchen“, in dem es heißt: „Safran macht den Kuchen gel“.

Tulpen und Narzissen

Wir Menschen wollen uns nicht immer auf die Natur verlassen und haben deswegen auch weitere Blumen gezüchtet, die im Frühjahr blühen. Dazu gehören die Tulpen und Narzissen. Tulpen gibt es in sehr vielen Farben, sie machen im Frühjahr unser Wohnzimmer bunt. Auch die gelben Narzissen finden wir im Handel, aber ebenso in vielen Gärten und Parks. Weil sie zu Ostern blühen, nennen wir sie auch Osterglocken.

Im Wald und auf Wiesen finden wir zu Beginn des Frühlings auch viele wilde Frühblüher, die uns zeigen, dass nun die kalte Jahreszeit vorbei ist. Da kann man zum Beispiel ganze Teppiche von Buschwindröschen oder an den Wegesrändern Schlüsselblumen finden.