Wohl nur die Eventbranche wurde vom Coronavirus stärker in Mitleidenschaft gezogen als die Reiseveranstalter. Nach Angaben der „Union des agences de voyages de Luxembourg“ (ULAV) im Tageblatt-Gespräch Ende Juli müssen die Reiseanbieter in Luxemburg bisher Umsatzeinbußen von bis zu 70 Prozent in Kauf nehmen. Die Ausbreitung des Virus setzt die Tourismusbranche, die Politik und die Urlauber gleichermaßen vor großen Herausforderungen. Strenge Hygieneregeln und geringere Auslastung sollen ein Urlaub im Hotel, an Bord eines Kreuzfahrtschiffes oder in einer Ferienanlage trotz Corona ermöglichen. Dennoch stehen viele Urlauber der Anreise per Bus, Zug oder Flugzeug skeptisch gegenüber. Obwohl diese Verkehrsmittel nicht als Infektionsorte gelten, so ULAV-Vizepräsident Berny Ley.
Wie aber eine Urlaubsreise ermöglichen, ohne eines dieser Verkehrsmittel zu nutzen? Ein neues Konzept des Reiseveranstalters „We love to travel“ knüpft an diese Frage an. „Zunächst wollten wir wissen, wie unsere Kunden generell gegenüber Reisen in Corona-Zeiten eingestellt sind“, erklärt Dounia Bentoumi, Marketing-Verantwortliche, gegenüber dem Tageblatt. Im Mai fragte das Unternehmen bei seinen Kunden nach. Ihre Antworten auf die Frage dienten dem Reiseveranstalter als Inspiration bei der Entwicklung des neuen Konzepts.
Rund 40 Prozent der Befragten gaben damals an, dass sie die Anreise mit dem eigenen Auto vor allen anderen Transportmittel bevorzugen, erklärt Bentoumi. Aufgrund des Wunsches nach „einer sicheren Anreise“ wurde ein Rundreise-Konzept mit dem eigenen Wagen für viele Urlaubsziele in Europa entworfen, denn das Auto ermögliche es, Sicherheit und Flexibilität beim Reisen miteinander zu verbinden.
Es handelt sich dabei „um maßgeschneiderte Reisen, die je nach Wunsch des Kunden zusammengestellt werden“. Ob die Reisekosten durch die Anfahrt mit dem eigenen Wagen niedriger als mit anderen Verkehrsmitteln ausfallen, lässt sich nicht pauschal sagen. „Denn die Reisen sind je nach Destination zusammengestellt, wir passen uns den Wünschen und Erwartungen des Kunden“, erklärt die Fachfrau. Auch die Hotels wurden dementsprechend ausgewählt.
78 Routen, 11 Destinationen, 313 Hotels
„Wir haben Musterreisen ausgearbeitet, die wir im Gespräch mit dem Kunden persönlicher gestalten können“, so Bentoumi. Derzeit werden 78 Touren in 11 Destinationen und 313 Hotels quer durch Europa angeboten: von Skandinavien über Benelux und Österreich bis Spanien – „eben alle Ziele, die man von Luxemburg aus mit dem Auto erreichen kann“, erklärt „We love to travel“-Reiseberaterin Chris Poos im Facebook-Video auf dem Firmenkanal. Insgesamt haben die Reiseexperten eine Strecke von119.938 Kilometern für alle Destinationen und Routen zusammengetragen.
„Die Reisen sind absolut flexibel“, verspricht Poos. Ob Reisedauer, Hotelkategorie oder Routenerweiterung um eine andere Destination, vieles sei möglich. Wie die Urlauber aus Luxemburg das neue Angebot einschätzen, lässt sich noch nicht sagen. Es existiert erst seit Juli – „dennoch „konnten wir bereits Buchungen verzeichnen“, sagt Dounia Bentoumi.
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Mehr Infos: weloveto.travel
Also wenn ich das hier richtig verstanden habe, drucken die eine Route aus und buchen ein oder mehrere Hotels und wollen dafür kräftig bezahlt werden?
Wer tut sich das an?
Leute die so alt sind, dass sie das nicht selbst hinkriegen, fahren nicht mit dem Auto.
Es gibt noch immer 'agences de voyages'?
Hätte ich nicht gedacht,