Anders als Landschildkröten können Karettschildkröten ihren Kopf nicht in ihren Panzer zurückziehen. Sie sind die einzige Meeresschildkrötenart, die sich hauptsächlich von Schwämmen ernährt. Deswegen spielt sie eine Schlüsselrolle für das Funktionieren mariner Ökosysteme. Insbesondere für Korallenriffe. Sie gehören zu den größeren und zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Meeresschildkrötenarten weltweit. Das liegt vor allem daran, dass sie sehr alt werden (ihr Alter ist nicht bekannt) und sich deshalb nur langsam vermehren. Man jagt sie wegen ihres Fleisches und Panzers.

Ihr schöner Panzer, der auch als Schildkrötenpanzer bekannt ist, wurde den Tieren zum Verhängnis. Denn aus ihm fertigen viele Kunsthandwerker viele Arten Schmuck, Souvenirs und Gebrauchsgegenstände. Das ist seit der Antike so. Dadurch wurde die Art fast ausgerottet.

Zwar verbietet mittlerweile das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten (CITES) seit 1973 den Handel mit Schildkrötenprodukten auf dem internationalen Markt. Jedoch werden die Tiere weiterhin illegal gejagt. In vielen Teilen der Welt ist das weiterhin eine Bedrohung für die Art.

Ihr auffälliger schöner Panzer ist gesprenkelt in einer unregelmäßigen Kombination von Bernstein, Orange, Rot, Gelb, Schwarz und Brauntönen. Die Panzer haben typischerweise gezackte Ränder mit überlappenden Hornplatten. Sie sind als echtes Schildpatt ein auch heute noch begehrter Rohstoff. Ihr Kopf ist schmal und läuft spitz zu. Der V-förmige Unterkiefer verleiht ihnen ihr falkenartiges Aussehen.

Karettschildkröten sind meistens Einzelgänger. Sie meiden das Land, weil dort ihre Feinde lauern. Manchmal müssen sie jedoch an Land kriechen, zum Beispiel, um ihre Eier abzulegen. Dann schwimmen die Weibchen an ihre Heimatstrände und legen dort bis zu 200 Eier ab. Dies tun sie nachts, um nicht entdeckt zu werden. Nach ein bis zwei Monaten schlüpfen die Jungtiere und krabbeln sofort ins Wasser, um nicht gefressen zu werden.