Der Stachelpelz
Wie ein Ritter in seiner stolzen Rüstung, so ist ein Igel dank seines Stachelpelzes immer gewappnet gegen Feinde. Nähert sich ein Gegner, sind weder Ritter noch Igel schnell und wendig, um zu flüchten. Ihre gemeinsame Stärke liegt in ihrem Schutzkleid: Beim Ritter ist dieses aus Metall, keine Lanze kann den Körper durchdringen. Der Igel hat eine andere natürliche Taktik: Er trägt ein robustes Stachelkleid auf seiner Oberseite. Droht Gefahr, kann er sich einfach zu einer Kugel einrollen und wird nahezu unangreifbar. Ein ausgewachsener Igel hat zwischen 6.000 und 8.000 dieser feinen piksenden Nadeln. Da jeder einzelne Stachel durch die Muskeln des Igels gesteuert werden kann, ist er in der Lage, diese im Falle der Annäherung eines Feindes beim Einrollen aufzustellen. Damit schützt er auch die Unterseite seines Körpers, sein Gesicht mit Nase, Augen und Ohren, denn dort hat er keinen piksenden Stachelpelz.
Wie vermehren sich Igel?
Igel paaren sich in der Regel einmal im Jahr. Um ein Weibchen anzuwerben, umkreist das Männchen seine Auserwählte stundenlang. Dieses Paarungsritual nennt man „Igelkarusell“. Ist die Paarung abgeschlossen, geht das Männchen jedoch wieder seiner Wege. Wenn im August oder September die Igelbabys zur Welt kommen, werden diese allein von ihrer Mutter versorgt. Die kleinen Igelkinder wiegen gerade einmal 15 bis 25 Gramm und sind zunächst blind und taub. Die Winzlinge haben bei ihrer Geburt etwa hundert weiche weiße Erstlingsstacheln, diese sind allerdings bei ihrer Geburt noch in die Rückenhaut der Kleinen eingebettet.
Nach zwei Wochen öffnen die Igelbabys ihre Augen. Nach drei Wochen wachsen ihnen die ersten Zähne. Dann gehen sie auch mit ihrer Mutter auf Nahrungssuche. Zusätzlich werden sie aber auch noch von ihrer Mutter gesäugt. Nach sechs Wochen sind die jungen Igel dann selbstständig und gehen ihrer eigenen Wege.
Der Igel im Winterschlaf
Wenn sich der kleine Stachelritter ein gutes Fettpolster angefressen hat, zieht er sich zum Winterschlaf zurück. Zuerst verschwinden Anfang Oktober die Igelmännchen, gefolgt von den Igelweibchen. Sie brauchen etwas länger, da sie sich noch von der Aufzucht ihrer Kleinen erholen müssen. Zuletzt gehen die Igelkinder in den Winterschlaf, denn sie müssen sich noch genug Energiepolster anfressen, um den langen Winter ohne Nahrung zu überstehen. Meist ist es dann bereits Anfang November.
Die durchschnittliche Dauer des Winterschlafs beträgt 5 bis 6 Monate. Zwischendurch erwachen sie manchmal kurz, schlafen dann aber weiter, ohne ihr Nest zu verlassen. Während des Winterschlafs verliert ein Igel etwa 30 Prozent seines Körpergewichts. Bei Außentemperaturen oberhalb von 10 Grad Celsius erwachen die Langschläfer langsam und beginnen mit der Nahrungssuche. Jetzt beginnt ihr Kreislauf von Neuem: Die Paarungszeit, die Aufzucht der Kleinen von der Mutter und die erneute Vorbereitung auf den Winterschlaf.
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines kleinen Stachelritters liegt übrigens bei zwei bis vier Jahren!
Der Igel im Garten
Igel mögen zum Unterschlüpfen dichte Hecken, Gebüsche oder Laubhaufen, aber auch Holzstapel, Gartenhäuschen oder ein Schuppen gefällt den Tieren. Wenn man mag, kann man dem Igel auch selbst einen Unterschlupf bauen. Besonders in Gärten, die naturbelassen sind, fühlt sich ein kleiner Stachelritter wohl, denn hier findet er auch geeignete Nahrung. Dazu gehören Insekten, Schnecken, Regenwürmer oder Spinnen. Obst oder Gemüse mögen die kleinen Fleischfresser nicht! Räumt man im Herbst das Laub nicht komplett beiseite, sondern lässt einige Häufchen unter Büschen oder Bäumen zurück, kann sich der kleine Gartenliebhaber geruhsam zurückziehen.
Wenn ihr mögt, könnt ihr ihm aber auch ein Igelhaus aus Holz bauen. Mit einer Größe von 30 x 30 x 30 Zentimetern habt ihr ein geeignetes Maß für sein Zuhause. Jetzt fehlt noch eine Öffnung von 10 x 10 Zentimetern und fertig ist der Winterschlafplatz für den kleinen Gartenbewohner.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können