Dass der christliche Gott die vegane Küche mag, zeigt sich in der Bibel, derzufolge Gott sagt: „Sehet da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut, das sich besamt, auf der ganzen Erde, und allerlei fruchtbare Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise und allem Getier auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das da lebt auf Erden, dass sie allerlei grünes Kraut essen.“ Erst später, nach der Sintflut, ergänzte Gott den Speiseplan seiner Anhänger um „alles, was sich regt und lebt“.
Veganer verzichten auf alle Tierprodukte. Das bedeutet, sie essen weder Fleisch, noch Fisch, noch Geflügel. Sie verzichten auch auf Eier, Honig, Gelatine und Milchprodukte wie Milch, Käse oder Joghurt. Zu einem veganen Lebensstil gehört auch der Verzicht auf Leder und Wolle.
Die Beweggründe dafür können vielfältig sein. Oft geht es darum, das Leid von nichtmenschlichen Tieren zu verhindern. Manche Veganer wollen aber auch die Umweltschäden, die durch die Tierlandwirtschaft entstehen, nicht mittragen oder haben gesundheitliche Gründe. Wieder andere essen aus religiösen Gründen keine Tierprodukte. Veganer erleben diesen Verzicht nicht als Einschränkung, da es mehr als genug Alternativen zu Tierprodukten gibt.
Offiziell gibt es im Christentum keine Regel, die gegen den Verzehr von Fleisch spricht. Der Katechismus erlaubt Fleisch und Tierprodukte als Nahrungsmittel. In anderen Religionen sind dagegen viele Anhänger Vegetarier oder Veganer, z.B. im Buddhismus, im Hinduismus oder im Jainismus. Diese Gläubigen verstehen das Verbot der Gewalt in ihren Religionen so, dass auch keine Gewalt gegen andere Lebewesen ausgeübt werden darf.
Das bedeutet nicht, dass Veganismus im Christentum unbekannt ist. So war der Begründer des Paulaner-Ordens, der Heilige Francesco da Paola, Veganer. Er ist in der römisch-katholischen Kirche der Schutzpatron von Kalabrien und Sizilien.
Corona hat die Einkaufsgewohnheiten der Menschen verändert. Zu Hause bleiben, das heißt auch, nicht so oft einkaufen gehen. Das wiederum schlägt sich auch in der Küche nieder. Wegen einer vergessenen oder fehlenden Zutat sollte niemand rausmüssen. „Bleib zu Hause“, lautet die Devise. In der Küche heißt das manchmal ausprobieren und improvisieren. Genau so ist unser veganes Ostermenü zu verstehen. Die vorgeschlagenen Rezepte versuchen, mit Zutaten auszukommen, die wohl in den meisten Haushalten vorhanden sind oder sich leicht ersetzen lassen. Falls eine Zutat nicht vorhanden ist, arbeiten Sie mit dem, was Sie haben. Suchen Sie im Vorratsschrank nach einer Alternative.
Als Vorspeise unseres veganen Ostermenüs gibt es eine traditionelle Zwiebelsuppe aus der französischen Küche.
Veganes Ostermenü: Zwiebelsuppe als Vorspeise
Zutaten für zwei Personen:
– 2 mittelgroße Zwiebeln,
– 1 Knoblauchzehe,
– ½ l Gemüsebrühe,
– 1 Glas veganer Weißwein,
– 1 Lorbeerblatt,
– Pfeffer, Salz, Thymian, Majoran,
– 1 EL Olivenöl.
Zubereitung:
1. Öl in einem großen Topf erhitzen.
2. Zwiebeln in Ringe schneiden und mit dem Knoblauch im Topf unter ständigem Rühren glasig werden lassen.
3. Mit dem Weißwein ablöschen und Gemüsebrühe hinzugeben.
4. Gewürze hinzugeben.
5. 20 Minuten Köcheln lassen.
Als Hauptspeise unseres veganen Ostermenüs gibt es ein von der nepalesischen Küche inspiriertes Linsen-Curry.
Veganes Ostermenü: Linsen-Curry als Hauptspeise
Zutaten für zwei Personen:
– 100 g Toor-Linsen (oder andere Linsen),
– 5 ml Kokosöl (oder Olivenöl),
– 1 Zwiebel,
– 2 Knoblauchzehen,
– 2 Lorbeerblätter,
– ½ l Wasser,
– Ingwer,
– 1 Tomate.
Zubereitung:
1. Die Linsen in einem Topf weich kochen.
2. Die Linsen abgießen und ½ l frisches Wasser dazugeben.
3. Alle weiteren Zutaten klein schneiden und in den Topf geben.
4. Köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Als Beilage zu dem Curry eignen sich hervorragend etwas gekochter Reis (Alternativen: Zartweizen, Quinoa, Hirse…) und Chapati.
Veganes Ostermenü: Chapati als Beilage
Zutaten für zwei Personen:
– 150 g Mehl,
– 1 EL Öl,
– 1 Prise Salz,
– evtl. Gewürze (gut geeignet sind Garam Masala, Koriander und Kreuzkümmel, Chili oder Galgant)
Zubereitung:
1. Aus den Zutaten einen Teig formen.
2. Den Teig, wenn gewünscht, nach eigenem Geschmack würzen.
3. Den Teig zu vier etwa gleich großen Fladen ausrollen.
4. Die Fladen ohne Öl in einer guten Pfanne ausbacken.
Zum Dessert des veganen Ostermenüs können wir uns austoben und in den hinteren Ecken der Vorratskammer nach Zutaten suchen. Das Schichtdessert besteht aus allem Möglichen, was man findet, und kann nach Lust und Laune und nach Geschmack zusammengestellt werden.
Veganes Ostermenü: Schichtdessert als Nachspeise
Zutaten:
Es eignet sich alles Mögliche, was Sie finden können:
Haferflocken, Marmelade, vegane Konfitüre, Apfelmus, zerkrümelte Kekse, Sojajoghurt, Nüsse …
Zubereitung:
1. Die Zutaten in einem kleinen Schälchen übereinanderschichten.
2. Eventuell mit einer Prise Zimt oder Kakao abrunden
Wohin die Menschheit mit der Allesfresserei kommt, ist spätestens jetzt offenbar! Trotzdem wird sich nichts ändern.
Dass es veganen Wein gibt war mir neu, im "Stern" fand ich einen interessanten Artikel darüber. Ich werde einiges nachkochen und wenn es gut schmeckt, dann nicht nur an Ostern.