In Flugzeugen und Zügen sollten Reisende zum Schutz vor Corona keine Masken mit einem Ventil zum Ausatmen tragen. „Der Sinn der Maske ist ja, sein Umfeld zu schützen. Über das Ventil wird aber die eigene Atemluft ungefiltert ausgestoßen“, erklärt Prof. Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin (CRM) in Berlin.
Aus diesem Grund akzeptieren auch Fluggesellschaften in der Regel nicht die Nutzung solcher Masken. So heißt es zum Beispiel bei der Lufthansa: Visiere, FFP2-Masken mit Ventil sowie Schals und Tücher seien an Bord nicht zulässig, da sie die Atemluft zur Seite ausströmen ließen und keinen entsprechenden Schutz darstellten.
Welche Maske im Flugzeug sinnvoll ist
Reisemediziner Jelinek rät in Zügen und Flugzeugen zu einer Maske, die nicht zu sehr einengt und durch die man gut atmen kann: „Eine Stoffmaske oder Papiermaske ist völlig angemessen.“ Diese Masken dienen vor allem dazu, andere zu schützen.
„Wenn ich Angst habe, mich selbst zu infizieren, dann brauche ich eine partikeldichte Maske, also eine FFP2- oder FFP3-Maske“, erläutert Jelinek. Mit diesen Masken sei das Atmen allerdings schwieriger, was vor allem in Flugzeugen zu Problemen führen kann.
Denn der Luftdruck an Bord ist geringer, der Passagier nimmt weniger Sauerstoff in die Lungen auf als auf Meereshöhe. „Für einen gesunden Menschen ist das kein Problem“, betont Jelinek. Doch Menschen mit Atemwegsbeschwerden greifen besser zur Stoff- oder Papiermaske.
Auch die Lufthansa erklärt: „FFP2-Masken haben einen relativ hohen Atemwegswiderstand, der Menschen mit Vorerkrankungen gesundheitliche Probleme bereiten kann. Außerdem haben selbst gesunde Personen häufig Probleme, diese Maske einen ganzen Flug lang zu tragen.“
Beim Boarding genug Abstand halten
Eine Infektionsgefahr auf Flugreisen besteht laut Jelinek eher an den Flughäfen, wenn Menschen zum Beispiel in Warteschlangen dicht zusammenstehen. Reisende sollten daher auch beim Boarding und von Bord gehen unbedingt Abstand zueinander halten, mahnt der Mediziner.
„Wenn man einmal im Flugzeug sitzt, ist die Infektionsgefahr gering, weil die Kabinenluft von oben nach unten läuft“, sagt Jelinek. „Sie atmen kaum das ein, was um sie herum ausgeatmet wird.“
Im Zug ist das anders: „Hier wird die Luft durch das ganze Abteil geblasen. Da ist es wichtiger, dass alle wirklich Maske tragen und möglichst viel Abstand zueinander halten“, sagt Jelinek.
Und was ist sonst noch wichtig? „Die Maske sollte man täglich wechseln, besser halbtäglich“, rät der Experte. „Man braucht auf Reisen also einen Vorrat – wie mit Unterhosen.“
Handschuhe sind nicht nötig
Von medizinischen Handschuhen im Reisegepäck rät Jelinek dagegen ab: „Das ist eigentlich Quatsch.“ Alle Studien weisen darauf hin, dass Corona nicht unbedingt über Schmierinfektionen übertragen werde. Wer seine Hände lange Zeit in Handschuhe zwängt, riskiere hingegen Ekzeme: „Da schadet man sich mehr, als dass man sich schützt.“ (dpa)
"Wer seine Hände lange Zeit in Handschuhe zwängt, riskiere hingegen Ekzeme: „Da schadet man sich mehr, als dass man sich schützt.“ "
Lieber tot als Ausschlag, ich verstehe.