Snacks am Stiel sehen appetitlich aus und sind unkompliziert zu essen. Warum also statt Eis, Cake Pops oder Käsewürfeln nicht auch mal Würstchen, Gemüse oder Shrimps aufspießen? Ganz anders als etwa bei einem Döner – wer hat nicht schon auf offener Straße mit den übervollen Brottaschen gekämpft – ist bei den teigummantelten Corn Dogs unfallfreier Genuss garantiert.
„Corn Dogs sind in Amerika seit Jahrzehnten ein beliebter Fast-Food-Klassiker“, sagt Küchenmeisterin und Kochbuchtautorin Joana Gimbutyte. Nun werden sie auch in Europa immer beliebter. So sei in Wien vor dem vermutlich ersten Lokal, das Corn Dogs anbot, ein echter Hype mit langen Warteschlangen entstanden, erzählt Gimbutyte, die sich in ihrem jüngsten Buch des Themas annimmt.
Snack im Maisteigmantel
Was genau sind nun also Corn Dogs? Der Klassiker seien Würstchen, zum Beispiel Hot-Dog-Würstchen, in einer Maisteighülle (engl. corn = Mais), die in heißem Fett goldgelb ausgebacken werden, erläutert Foodbloggerin Christine Kuhlmann. Traditionell gibt es Senf und Ketchup zu den Corn Dogs. „Aber es schmecken auch Honig-Senf-Dip, Majo, Ranch Dressing oder BBQ-Sauce“, sagt Kuhlmann, die sich in ihrem Blog und auf ihrem YouTube-Kanal mit amerikanischer Küche beschäftigt.
In den USA seien Corn Dogs ein beliebter Snack auf Volksfesten und Partys aller Art, erzählt die Expertin. Außerdem würden sie als klassisches Streetfood angeboten. Das Grundrezept für den Teig besteht aus Mais- und Weizenmehl, Backpulver, Öl, Pfeffer, Salz, Eiern und Buttermilch. Die Würstchen werden zunächst mit etwas Mehl bestäubt, damit der Teig besser haftet, aufgespießt und dann mit einer Drehbewegung im Teig gewendet.
Das gehe besonders gut, wenn der Teig in ein hohes Gefäß gefüllt wird, in das die Spieße einfach eingetaucht werden können, rät Kuhlmann. Anschließend werden die Corn Dogs im heißem Fett ausgebacken.
Wasabiteig und Pommes-Panade
Zum klassischen Rezept gibt es unzählige Varianten: vegan mit Gemüse, feurig scharf mit Jalapeños, Veggie-Dogs mit Shrimps oder Cheddar anstatt Würstchen. Auch Joana Gimbutyte hat sich für ihr Buch „Corn Dogs“ zahlreiche Variationen einfallen lassen. Zu ihren Kreationen gehören „Nürnberger Dogs im Zwiebelteig“, „Mozzarella Dogs im Semmelbröselteig“, „Chorizo Dogs im Vollkornteig“, „Tofu Dogs im Wasabiteig“ oder auch „Obst Dogs im Dinkelteig“ und „Kaiser Dogs im Schmarrenteig“.
Gimbutyte wickelt für Ihre „Kor Dogs“ Frankfurter Würstchen zunächst in dünn ausgerolltes, mit Senf bestrichenes und mit Käse und Bauchspeck belegtes Tramezzini-Brot. Die Dogs werden dann in Maisteig gewendet und in Pommes-Würfeln gewälzt. Zu den ausgebackenen „Kor Dogs“ serviert die Küchenmeisterin einen selbst gemachten Zwiebel-Gurken-Senf.
Teig und Temperatur – darauf kommt es an
Entscheidend für das Gelingen von Corn Dogs sind die Konsistenz des Teigs und die Temperatur des Frittierfetts. Der Teig muss zähflüssig, fast breiartig sein, damit er gut haftet. Wenn der erste Versuch nicht optimal klappt, kann einfach ausgebessert werden. Den Teig mit etwas Flüssigkeit zu verdünnen oder mit Mehl anzudicken, sei kein Problem, sagt Gimbutyte.
Die Temperatur des Fetts sollte beim Frittieren zwischen 160 und 180 Grad liegen, damit die Corn Dogs außen schön knusprig und innen gar sind. Der Topf, in dem frittiert wird, muss so groß sein, dass die Snacks inklusive Spieß liegend darin Platz finden. Als Spieße empfiehlt Gimbutyte Holzstäbchen, da Metall zu heiß wird. Je nach Rezept sind auch Zitronengrasstängel eine geschmackvolle Alternative.
Es geht auch ohne Frittieren
Wer Gefallen an dem trendigen Fingerfood findet, für den lohnt sich auch die Anschaffung eines Corn Dog Makers. Er funktioniert ähnlich wie ein Waffeleisen und ist ab circa 25 Euro zu haben. Gimbutyte rät, den Teig, der etwas dünnflüssiger sein muss als für das Ausbacken in der Pfanne oder Fritteuse, mit einem Spritzbeutel in den Corn Dog Maker zu füllen. Die aufgespießten Leckereien werden dann im Teig gedreht, bevor das Gerät zugeklappt.
Ganz ohne Frittieren kommen auch Kuhlmanns „Corn Dog Muffins“ aus. Dafür füllt sie Maisteig in Muffinförmchen und steckt ein auf die entsprechende Größe zugeschnittenes Stück Wurst in die Mitte. Der Würstchen-Snack wird dann im 180 Grad heißen Backofen gebacken. Wie alle anderen Muffins schmecken auch die „Corn Dog Muffins“ warm und kalt gut. (dpa)
Rezept für klassische Corn Dogs
Zutaten:
Teig:
200 g Weizenmehl
200 g Maismehl
1 TL Backpulver
1 TL Zucker
1 TL Salz
360 ml Milch
2 Eier
1 EL Sonnenblumenöl Frankfurter Würstchen
16 Holzspieße
50 g Pankobrösel
Öl oder Fett zum Frittieren
Zubereitung:
• In einer Schüssel Weizenmehl, Maismehl, Backpulver, Zucker und Salz vermischen.
• Milch, Eier und Sonnenblumenöl separat in einer Schüssel verrühren und zu den trockenen Zutaten geben, alles gut verrühren, den Teig in ein hohes Gefäß geben.
• Öl oder Fett auf 180 °C erhitzen. Die Frankfurter halbieren und auf die Holzspieße stecken.
• Die aufgespießten Würstchen langsam in den Teig tauchen und vorsichtig wieder herausziehen, damit sie gleichmäßig mit Teig bedeckt sind, beim Herausziehen die Spieße leicht drehen, um Teigtropfen zu vermeiden.
• Die Hälfte der in Teig getunkten Würstchen sofort ins heiße Öl oder Fett geben und 3–4 Minuten goldbraun frittieren, die Hälfte vor dem Frittieren in Pankobröseln wälzen. Tipp: Besonders perfekt und knusprig wird der Teigmantel von Corn Dogs, wenn man die in den Teig getauchten Würstchen so lange dreht, bis der Teig eine leichte Haut gebildet hat. Das dauert nicht lange, maximal eine Minute.
Buchtipp:
Joana Gimbutyte
Corn dogs. Trendiges Streetfood in 40 Varianten
80 Seiten, 12,95 Euro
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