Viele Menschen spüren es längst: Wir stecken in einer tiefen Krise. Das Zeitalter des grenzenlosen Konsums geht zu Ende, es ist Maßhalten angesagt. Der Verzicht auf Reisen mit dem Flugzeug steht an, denn Fliegen hat eine ungeheure zerstörerische Wirkung auf den Planeten, sodass wir in nächster Zukunft bereits lediglich mit dem Finger auf der Landkarte und dem Blick auf schöne Bilder weltweit herumstreifen werden.
Fotografische Abenteuer
Dem vom Kunstverlag Prestel veröffentlichten Prachtband „The American West“ (1) des bedeutenden Fotografen Ernst Haas kann man Verführung durch Bilder auf höchstem Niveau nachsagen, denn er eröffnet mit großformatigen Aufnahmen einen herrlichen Blick auf Nordamerikas Westen, der auch von Umweltverschmutzung und Klimawandel bedroht ist. Auf den bestechenden Bildern prangen geheimnisvolle Kraftorte, magische Traumziele und bezirzende Landstriche, unter denen vor allem der schönste Canyon Nordamerikas hervorsticht, der 42 Kilometer lange, zum Reservat der Navaho gehörende Canyon de Chelly im nordöstlichen Arizona.
Auf dem Grund des Canyons erhebt sich eine schlanke Gestalt 244 Meter hoch in den Himmel, der „Spider Rock“, das Wahrzeichen des reich verzweigten Schluchtsystems und zugleich der Sitz der „Spinnenfrau“, die der Sage nach hier in der Talsohle den Navaho-Frauen das Weben beibrachte.
Von den Gletschern der Glacier Bay in Alaska zu den Vulkanen auf Hawaii, von den Schluchten des Grand Canyon zu den Tropfsteinhöhlen in New Mexico – wenn es einen Begriff gibt, der die Landschaft in Nordamerika beschreiben kann, so ist es das Wort „Vielfalt“.
Betörende Wildnis
Davon zeugen die herrlichen Bildkalender „Farben der Erde Nordamerika 2023“ (2) und „Kanada 2023“ (3), die sich als eine wunderschöne Hommage an die eindrucksvollsten Naturlandschaften der Neuen Welt erweisen, an dieses „Wonderland of America“ mit seinen bezaubernden Lakes, hinreißenden Gipfeln, atemberaubenden Canyons, bizarren Steinmonumenten, gigantischen Bäumen und skurrilen Kakteen, seinem grenzenlosen Himmel und den weiten Wüsten.
Landschaftliche Kostbarkeiten
Dank des neuen Bildkalenders „Sehnsuchtsorte 2023“ (4) kann man als kleines Trostpflaster für entgangene Reiseabenteuer all die magischen Orte in stimmungsvollen Fotografien erleben, die man schon immer wegen ihrer Schönheit und Aura besichtigen wollte, wie z. B. den einzigartigen Uluru (auch Ayers Rock genannt), der inmitten des australischen Northern Territory tieforange in der rotsandigen Wüstenlandschaft aufleuchtet und den Aborigines als ein Ort spiritueller Kraft heilig ist. Je nach Sonnenstand und Lichteinfall variieren die Rot- und Brauntöne des Inselbergs, dessen rostrote Farbenpracht dem hohen Eisenanteil im Sandstein zuzuschreiben ist.
Planetarische Schöpfungswunder
Die beiden außergewöhnlichen Streifenkalender mit demselben Titel „Spirit of Nature 2023“ (5)(6) sowie der nicht weniger attraktive Jahrweiser „Spirit of Earth“ (7), die dem Geist der Erde gewidmet sind, der so tiefgründig und vielfältig ist wie die irdischen Landschaften, sind als leidenschaftliche Appelle zu verstehen, unseren einzigartigen Planeten mit seinen Naturparadiesen, Wildtieren und indigenen Kulturen zu schützen
Als faszinierende Motive erstehen hier u.a. der Upper Antelope Canyon, für die Navaho „der Platz, an dem das Wasser durch die Felsen strömt“, der als Tipp für Fotografen gilt, weil sich hier durch die Erosion des roten Sandsteins bemerkenswerte Formen gebildet haben, die durch die von oben hereinscheinende Sonne im Mittelpunkt fantastischer Farb- und Lichtspiele stehen. Auch zu Nordamerikas Topattraktionen zählt der türkisfarbene Emerald Lake (Yoho Nationalpark, Kanada), der dank seiner spektakulären, relativ niedrigen Lage in einem von Bergriesen gebildeten Kessel von einem feuchten Mikroklima profitiert, das eine üppige Flora hervorbringt.
Grandiose Naturschätze
Die großflächigen Fotos aus dem Kalender „Traumziele 2023“ (8) möchten vor allem als eine Einladung verstanden sein, die Welt besser kennenzulernen – mit all ihren grandiosen Naturschätzen, von denen zwölf Highlights mit ihrer Farbenpracht und spirituellen Vitalität auf wunderbaren Abbildungen voll zum Tragen kommen und zum Träumen und Nachdenken anregen.
Eine der besten Momentaufnahmen ist die des Matterhorns, auf der es scheint, als hätte der 4.478 Meter hohe Gipfel des Stars aus der Schwyz die Wolkendecke durchstochen, um im Spotlight der Morgensonne zu stehen, wobei unter Kennern ohnehin gilt: Der Felszahn hinter dem Stellisee ist strahlender Höhepunkt der Alpen.
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