Das und vieles mehr kann man bei der Ausstellung „L’islam au Luxembourg – l’islam du Luxembourg“, die das „Centre de documentation sur les
migrations humaines“ in der Gare-Usines in Düdelingen zeigt, erfahren.
L’islam au Luxembourg – l’islam du Luxembourg
Centre de documentation sur les migrations
humaines
• Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag von 15 Uhr bis 18 Uhr oder auch nach Terminvereinbarung
• Kontakt:
Gare-Usines
L-3481 Dudelange
Tel.: (+352) 51 69 85-1
Fax: (+352) 51 69 85-5
E-Mail: migcendo@pt.lu
www.cdmh.lu
Es war eine junge Forscherin der Uni Luxemburg, die den Stein ins Rollen brachte. Lucie Waltzer schrieb ihre Doktorarbeit über bosnische Muslime in Luxemburg und ging auf das „Centre de documentation sur les migrations humaines“ (CDMH) zu, um ihre Forschungsergebnisse auch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Fakten und Meinungen
„Wir waren sofort einverstanden“, erzählt Antoinette Reuter, Mitbegründerin des CDMH, „schließlich ist es die Aufgabe unseres Zentrums, verschiedene Aspekte der Migration in Luxemburg anhand von temporären Ausstellungen zu dokumentieren.“ Seit einem Jahr arbeitet das Zentrum nun gemeinsam mit jungen Forschern der Universität an der Ausstellung, gestern Abend war dann Vernissage. Die Ausstellung liefert Fakten, ebenso aber auch persönliche Eindrücke. Dadurch entsteht ein Gleichgewicht zwischen wichtiger neutraler, allerdings recht nüchterner Information und dem Austausch individueller Erfahrungen.
Neben Plakaten, die über die Einwanderungswellen von Muslimen nach Luxemburg, über die fünf Säulen des Islam oder auch über Standorte muslimischer Einrichtungen im Land informieren, kann sich der Besucher auch Videos anschauen, auf denen Muslime aus Luxemburg von ihrer persönlichen Auffassung des Islam oder auch von Erfahrungen, die sie selbst erlebt haben, erzählen.
Grauzone: Kopftuchverbot
Dabei kommen auch heikle Themen, wie etwa die Berichterstattung über Muslime in nationalen und internationalen Medien oder auch die Frage von einem Kopftuchverbot in Luxemburg zur Sprache. Und es wird deutlich, wie unterschiedlich die Meinungen sind, selbst innerhalb einer Glaubensgemeinschaft. Die Ausstellung ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Signal in Richtung Verständigung. Sie möchte keine Werbung, weder für noch gegen den Islam, machen, sondern aufklären und zur Diskussion anregen. Und außerdem die Angst vor dem Fremden nehmen.
Die Angst vor dem Fremden
Mit ihren Nuancen bildet die Ausstellung ein Gegengewicht zu den vielen populistischen Vorurteilen und vereinfachten Stereotypen über den Islam, die sich auch in unserer Gesellschaft eingenistet haben. Der erste Schritt zu mehr Verständnis zwischen unterschiedlichen Kulturen ist immer das gegenseitige Kennenlernen.
Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und ihre nächste Station wird das Athénée sein. Interessenten – Schulen, Kulturhäuser, Gemeinden – können sich beim CDMH melden.
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