Gleich zwei Mal konnte man jüngst einen Vorgeschmack davon bekommen, wie der Wahlkampf 2018 in Luxemburg ablaufen könnte: CSV-Fraktionschef Claude Wiseler trat bei RTL Télé gegen Vizepremier- und Wirtschaftsminister Etienne Schneider (LSAP) und bei Radio 100,7 gegen LSAP-Fraktionschef Alex Bodry an.
Beide Auftritte zeigten, dass sich Wiseler bei verschiedenen Fragen arg verrenken musste, um die CSV in ein günstiges – sprich möglichst undefinierbares – Licht zu rücken. Erstens wäre hier an die unsägliche Handhabung der «Stock Options» erinnert, die nicht so recht zu den christlich-sozialen Parolen des gerechten Teilens passen will. Dass es gerade ein CSV-Politiker und ehemaliger Finanzminister namens Luc Frieden ist, der für die Einführung dieses Steuergeschenks für Reiche verantwortlich zeichnet, weiß Wiseler nur allzu gut und gibt sich arg reumütig.
Nicht weniger gezwungen wirkt sein Versuch, die konservative CSV als Zentrumspartei zu bezeichnen. Auch hier mag es nicht so recht zusammenpassen, einerseits stets auf die lange Geschichte der Partei hinzuweisen, andererseits aber die für die Christsozialen typischen rückwärtsgewandten Ansichten zu verschweigen. Gerade der Blick auf die Gesellschaftspolitik zeigt, dass die CSV eine konservative, bürgerliche Partei ist und es auch bleibt, wenn ihr das C in ihrem Namen etwas wert ist. Wenn …
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