Die Obsterzeuger raten, die Krone auszudünnen, indem zu dicht stehende, senkrecht nach oben wachsende oder nach innen neigende Äste entfernt werden. Denn ist die Krone zu dicht, gelangt zu wenig Sonnenlicht und Luft an die Früchte. Außerdem trocknen durch das Ausdünnen Laub und Früchte nach einem Regen schneller ab, was das Risiko eines Pilzbefalls verringert.
Wer die Schere ansetzt, sollte nicht hier und da ein bisschen was wegnehmen. Die Obsterzeuger raten zum Entfernen weniger, dickerer Äste. Denn jede Schnittwunde treibt den Baum an, wieder stärker auszutreiben.
Daher empfehlen die Profis auch, Triebe, die im kommenden Sommer senkrecht nach oben wachsen werden, wegzureißen. Man spricht hier auch von den Wassertrieben oder Wasserschossern, die sich etwa als Folge von zu starkem Rückschnitt im Vorjahr bilden.
Sie haben aber meist ziemlich weiches Gewebe, welches anfällig für Krankheiten ist. Die Wassertriebe tragen nur wenig Früchte und können den Fruchtertrag des Baums einschränken. Der Profi-Tipp: Am besten werden die Wasserschosser entfernt, wenn sie noch nicht verholzt sind – also noch weich sind.
Zugleich aber sollte man beim Rückschnitt die Schnittstellen so klein wie möglich halten. Denn mehr Wunden steigern das Risiko von Holzkrankheiten. Daher ist es auch wichtig, dass die Schnittflächen glatt sind.
Es darf nicht zu kalt sein, wenn Gartenbesitzer die Gehölze schneiden. Denn bei stärkeren Frösten besteht die Gefahr, dass in offenen Wunden Schäden am Holz entstehen.
Aber nicht alle Obstbäume werden optimalerweise im Winter geschnitten. Steinobst wie Süßkirschen und auch Walnuss-Bäume werden im August geschnitten. Bei Pfirsich und Aprikose raten die Experten zum Rückschnitt während der Blüte. (dpa)
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