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Weshalb man in Luxemburg nicht über Religion sprechen kann, ohne die Kirche heraufzubeschwören

Weshalb man in Luxemburg nicht über Religion sprechen kann, ohne die Kirche heraufzubeschwören

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Dass man in Luxemburg anscheinend noch immer nicht über Religion sprechen kann, ohne sogleich das Schreckgespenst der katholischen Kirche heraufzubeschwören, zeigt das Interview, das Laurent Schley, Vorsitzender von AHA, kürzlich dem Tageblatt gab.

Von Norbert Campagna*

Auf die Frage, ob die Religiosität in Luxemburg sinke, antwortete Schley bejahend mit der Feststellung, dass immer mehr Menschen aus der katholischen Kirche austreten. Auch wenn Schley mit seiner Feststellung richtig liegt, ist diese Feststellung noch kein Beweis für einen Rückgang der Religiosität. Denn es gibt schließlich andere Formen der Religiosität als der Katholizismus oder die Mitgliedschaft in einer bestimmten Kirche. Doch davon einmal abgesehen könnte Schley dennoch, in einem bestimmten Sinn, mit seiner Feststellung richtig liegen. Ob man sich allerdings über diesen Rückgang freuen sollte, ist eine andere Frage.

Um sie zu beantworten, muss zuerst kurz ein Wort zur Religion bzw. zum Begriff der Religion oder Religiosität gesagt werden. Aus den Worten Schleys wird ersichtlich, dass er einen primitiven substantialistischen Religionsbegriff hat, bei dem Religion über den Glauben an ein übernatürliches Wesen – Gott, das Spaghettimonster usw. – definiert wird.

Diesem substantialistischen möchte ich einen funktionalistischen Religionsbegriff entgegenhalten: Bestimmte Inhalte funktionieren als Religion, wenn sie dem Individuum als etwas Unverfügbares und vor allem als etwas absolut Verpflichtendes gegenübertreten. Insofern können Gott, die Gerechtigkeit, die Menschheit, das Volk, der Staat, die Nation, die Menschenrechte und vieles andere zum Inhalt einer Religion werden.

Die Religion ist das, was mein empirisches Ich an etwas ihm Übergeordnetes bindet, und das aus dieser Bindung bestimmte Verpflichtungen – etwa moralischer oder ritueller Natur – ableitet.

Ein leer gewordener Platz

Sieht man sich die heutige Welt an, so stellt man fest, dass die Religion der Nation (Nationalismus) und die Religion des Volkes (Populismus) dabei sind, den leer gewordenen Platz der übernatürlichen Religionen einzunehmen. Einige dieser übernatürlichen Religionen hatten – und haben – eine universalistische Dimension, sodass sie Gott im Antlitz eines jeden Menschen sehen. Nicht umsonst setzen sich viele Katholiken und Protestanten, aber nicht nur sie, für die Flüchtlinge ein. Den Rückgang solcher universalistischer Religionen zu begrüßen, vor allem dann, wenn sie vorwiegend als Motivationsquelle für humanitäres Handeln dienen und nicht nach Macht streben, scheint mir problematisch.

Die Religiosität, ob Laurent Schley es will oder nicht, ist eine der stärksten Motivationsquellen für den Kampf gegen jede Form von Unterdrückung, auch und vor allem gegen die Unterdrückung seitens kirchlicher Machtstrukturen.

Der Geist der Utopie ist ein zutiefst religiöser 

Der Geist der Utopie, ohne den es keine wahrhaft emanzipatorische Bewegung geben kann, ist ein zutiefst religiöser Geist, aber es ist ein religiöser Geist, der sich durch keine Hierarchie – weder eine staatliche noch eine klerikale – instrumentalisieren lässt. Und es ist auch ein Geist, der sich nicht vom Staat finanziell abhängig machen will.

Die großen religiösen Theoretiker des politischen Liberalismus (Tocqueville, Madison, Constant – vor 1815 und seiner Kapitulation vor der Realpolitik – oder Laboulaye) lehnten eine Finanzierung der Kirchen durch den Staat ab, und zwar im ureigenen Interesse der Religionsgemeinschaften und der Religion. So paradox es klingen mag: Die schärfsten Kritiker einer staatlichen Finanzierung der Religion waren religiöse Menschen, oder doch Menschen, denen viel an Religion lag.

Laurent Schley meint auch, dass die Religion, jetzt, da die Wissenschaft viele Fragen beantwortet hat, überflüssig geworden ist. Auch hier wird ein primitives Religionsverständnis vorausgesetzt. Die Religion, wenn sie Religion bleiben will, sollte keine Kausalerklärungen geben. Eine ihrer zentralen Aufgaben ist es, Sinn zu stiften und somit etwas zu tun, was die Wissenschaften nicht können und nicht sollen.

Der wissenschaftliche Mensch sucht nach Erklärungen und Ursachen, der religiöse Mensch nach Sinn. Die Wissenschaft kann uns lehren, wie wir die Natur beherrschen können, sie kann uns aber nicht sagen, ob wir sie beherrschen sollen bzw. wie wir mit ihr umgehen sollen bzw. warum wir sie überhaupt beherrschen sollten, welchen Sinn ihre Beherrschung hat.

Der Begriff der Menschenwürde

Was mich an den Aussagen Schleys stört, ist nicht seine Kritik an den positiven Religionen, und schon gar nicht seine Kritik an der katholischen Kirche. Was mich an ihnen stört, ist die simplistische Auffassung von Religiosität, die sich in ihnen ausdrückt, und die Reduktion der Religiosität auf positive Religionen. Positive Religionen sind nur Erscheinungsweisen einer menschlichen Empfindung, die uns etwas spüren lässt, was über unser kleines empirisches Ich hinausweist.

Ein solcher Hinweis scheint mir mehr als wichtig zu sein in einer Welt, in welcher uns die Wirtschaft auf dieses kleine Ich mit seinen kleinen Freuden zurückwirft. Wenn uns etwas vor der Eindimensionalität der heutigen Welt bewahren kann, dann sind es die Religionen – wobei ich betonen möchte, dass keine von ihnen die Wahrheit besitzt, wiewohl sie alle eine und dieselbe Wahrheit, aber unter mehr oder weniger verzerrter Form, auszudrücken versuchen. Die Religionen sind ein Memento, dass wir mehr sind als das, was die Naturwissenschaften uns lehren wollen.

Der Begriff der Menschenwürde ist kein wissenschaftlicher, sondern ein religiöser Begriff. Religionen und nicht die Naturwissenschaften sind der Ort des Sakralen, des Unantastbaren. Die Naturwissenschaften reden von Molekülen und Genen, von Neuronen und Synapsen usw. die Religionen reden vom Menschen.

Abschließend würde ich Schley, und allen, die so denken wie er, dringend raten, Benjamin Constants Buch über die Religionen zu lesen: „De la religion, considérée dans sa source, ses formes et son développement“.

* Norbert Campagna ist professeur-associé an der Université du Luxembourg. Er unterrichtet zudem am LGE und am LCE. 2018 erschien sein Buch „Der klassische Liberalismus und die Gretchenfrage“ (Stuttgart, Franz-Steiner-Verlag).

Gottloses Fest: AHA-Präsident Laurent Schley will Feiertage ohne religiöse Konnotation

boufermamm
20. März 2019 - 15.08

" La sottise et l'insolence font la paire ", oder um zu beleidigen und ausfällig zu werden bedarf es keiner höheren Bildung .

Norbert Campagna
9. März 2019 - 13.02

Lieber kleiner Feigling,

in einem Zeitungsbeitrag muss man leider kurz sein und kann nicht ins Detail gehen. Wenn Sie eine ausführliche Darstellung meines Standpunktes haben wollen, dann können Sie ganz gerne die fast 500 Seiten meines Buches über den politischen Liberalismus und die Religion lesen, erschienen im Franz Steiner Verlag, einem renommierten deutschen Wissenschaftsverlag. Sie können aber in der Warte vom letzten Donnerstag meinen Beitrag zum Thema Religion lesen.
Ich möchte auch betonen, dass ich nichts dagegen habe, dass man meine Meinung in Frage stellt. Nur möchte ich, dass man meine historischen Thesen über die Rolle der Religion als Widerstandsfaktor mit Argumenten widerlegt. Ich selbst habe sehr viele wissenschaftliche Werke gelesen, in denen der Widerstandscharkakter der Religion hervorgehoben wird, angefangen mit der berühmten Antigone. Ich respektiere eine Meinung umso mehr, wenn sie auf Wissen fundiert ist. Denn der Wert einer Meinung hängt immer von den Argumenten ab, mit denen man sie belegt.
Ich möchte auch bemerken: Ich bin Agnostiker und Kirchenkritiker und lehne jeden Versuch ab, Religion zu Machtzwecken zu missbrauchen. Ich sehe vielmehr in der Religion einen Appell, nur seinem Gewissen zu folgen: Hier steh ich nun, und kann nicht anders.

Beste Grüsse,

Norbert Campagna

roger wohlfart
6. März 2019 - 10.11

Ausgerechnet ein Feigling bestimmt was feige ist und nicht. Das hiesse, den Bock zum Gartner machen. Nicht schlecht.

Kleiner Feigling
6. März 2019 - 9.01

Das ist aber eine sehr feige Einstellung. Naja, führt ja leider eh zu nichts, troztdem danke für den Austausch und ihre Zeit.

roger wohlfart
5. März 2019 - 13.40

Auf diesem Niveau verzichte ich mit einem selbsternannten Feigling zu diskutieren oder zu argumentieren.

Kleiner Feigling
5. März 2019 - 12.57

"Wer nichts zu verbergen hat, sollte den Mut aufbringen zu seiner Meinung zu stehen". Interessante Einstellung. Die Gestapo wäre stolz auf Sie, alle Diktatoren auch. Wie wäre es wenn Sie meine Entscheidung, anonym bleiben zu wollen, respektieren und wertschäzen würden? Wie war das mit dem leben und leben lassen?

Jemand sagte einmal "Zu argumentieren, dass Sie keine Privatsphäre brauchen, weil Sie nichts zu verbergen haben, ist so, als würden Sie sagen, dass Sie keine Meinungsfreiheit brauchen, weil Sie nichts zu sagen haben."

Kleiner Feigling
5. März 2019 - 12.47

Sie antworten nicht auf die Frage. Würde ich die mein Gegenüber nicht schätzen würde ich mir wohl kaum die Mühe machen eine ausführliche und sachliche Antwort zu geben und auf eine ebenso ausführliche Antfwort hoffen, denken Sie nicht? Sie verwechseln Kritik mit Mangel an Respekt, Achtung oder Wertschätzung.

Diskussionen und Austausch sind wichtig in einer demokratischen Gesellschaft, Kritik ebenso - besonders dann wenn man einen Artikel veröffentlicht. Schade nur wenn die eine Seite nur "respektiert meine Meinung und stellt sie nicht in Frage" ruft und alles andere ignoriert.

roger wohlfart
5. März 2019 - 11.55

Doch, bin ich, insofern norbert campagbna der Meinung ist, es sei feige, seinen Beitrag nicht mit vollem Namen zu unterzeichen . Ist es auch , umso mehr wenn man das Pseudonym " kleiner FEIGLING " benutzt. Wer nichts zu verbergen hat , sollte den Mut aufbringen zu seiner Meinung zu stehen.

roger wohlfart
5. März 2019 - 10.40

Leben und leben lassen oder auf gut Luxemburgisch ausgedrückt: " Loosse se goe fir dee Wert deen se hunn ! ". Ersetzen Sie meinetwegen den Begriff Respekt durch Achtung oder Werschätzung Ihres Gegenübers, auch wenn Sie dessen Meinung nicht teilen.

Kleiner Feigling
4. März 2019 - 14.25

Nein, sind Sie nicht:

Autor: "Der Begriff der Menschenwürde ist kein wissenschaftlicher, sondern ein religiöser Begriff. Religionen und nicht die Naturwissenschaften sind der Ort des Sakralen, des Unantastbaren."

Roger Wohlfart: "Der Begriff Menschenwürde ist weder religiöser noch wissenschaftlicher, sondern moralischer Natur."

Feigenbaum
4. März 2019 - 14.19

Ich denke auch nicht dass Theologie hilft unsere Existenz besser zu verstehen, aber meiner Ansicht nach kann sie helfen das Phänomen (Aber)Glauben, Religion und die Menschheit besser zu verstehen (in einem psychologischen, historischen oder soziologischen Sinne - nicht aber wenn es um unsere Existenz, Moral oder den Sinn des Leben geht). Ich kann mich Ihrem Kommentar nur anschliessen.

Kleiner Feigling
4. März 2019 - 14.12

Verwechseln sie Toleranz, Respekt und Sachlichkeit nicht mit der Unantastbarkeit des Glaubens. So wie ich das sehe haben die meisten Leute hier sachlich argumentiert, und haben nicht mehr Kritik ausgeübt als der Herr Autor das an Herrn Schleys Aussagen gemacht hat. Ich fand die Diskussion sogar sehr sachlich und respektvoll, mit Ausnahme der tendenziell überheblichen Antwort des Autors. Religion und Glaube sind nicht unantastbar, man muss darüber reden können.
Wenn ich das richtig verstehe, verlangen Sie dass jeder das glauben können soll was er/sie will. Hier wurden allerdings viele Argumente aufgeführt dass es Grenzen geben muss wenn es um das Ausüben des Glaubens geht. Sehen Sie das etwa nicht so? Was, wenn Ihr Glaube schädlich für andere oder für euch selbst ist? Ist es denn nicht so, dass (fast) jeder irgendwie das Bedürfnis hat, seinen Glauben öffentlich auszuüben? Das ist übrigens ein Recht, das ich verteidige - solange die Rechte anderer nicht beeinträchtigt werden. Muss es nicht auch ein Recht geben frei von Religion zu sein? Was meinen Sie?
Wo mangelt es letztenendes an Respekt?

Kleiner Feigling
4. März 2019 - 13.58

Ach, wie bescheiden und sachlich. Anstatt zu argumentieren, Herr Campagna (Dr phil. habil.), führen Sie ihre "Autorität" als Hauptargument an. Ist dies vielleicht Teil des "Geistes" des Glauben/Religion von dem Sie gesprochen haben? Religionen brauchen Autorität. Fragen und Kritik hingegen mögen sie nicht so, eigentlich genau wie Sie. Titel sind schön und gut, stärken aber Ihre Meinung nicht. Sie sind ein gutes Beispiel dafür dass Titel etc manchmal keinen besonderen Wert widerspiegeln, im besten Fall zeugen Sie nur dass Sie Zeit in etwas investiert haben.

Ich hoffe dass Sie in ihren Kursen etwas objektiver und weniger herablassend an die Sache herangehen. Denn mit diesem Kommentar haben Sie sehr viel über euch selbst ausgesagt.

Jacques Zeyen
2. März 2019 - 9.28

Richtig.
Glaube und Religion haben noch keine Glühlampe zum Leuchten gebracht. Ob allerdings die Theologie unsere Existenz besser zu verstehen hilft wage ich zu bezweifeln,derweil Darwin uns eigentlich alles ausführlich erklärt hat. Astrophysik und der Darwinismus stellen uns ein Weltbild zur Verfügung wie es eigentlich besser nicht sein könnte und die Welt kann eigentlich gar nicht anders funktionieren. Theologen oder andere Religioten(wie Schmidt Salomon sie nennt) arbeiten mit falschen Prämissen und erwarten dann ein richtiges Resultat. Das glauben dann eben nur Gläubige. "Wer nichts weiß muss alles glauben" war ein Zitat der Science Busters.Einer davon war Prof.H.Oberhummer (th.Physiker und Astronom) und der war überzeugt,dass alles was wir noch nicht verstehen nichts Übernatürliches ist,sondern dass wir es eben noch nicht verstehen.In dem Sinne ist Übernatürliches einfach nur das Unvermögen unseres Verstandes es zu erfassen.Wenn man davon ausgeht ist das Wort "Glaube" reine Makulatur. Ich denke dass ich im Sinne des Herrn Campagna auch ein religiöser Mensch bin,jene Religiosität die man als Bewunderung der Natur bezeichnet oder der Freude an allem Schönen.Das war auch Einsteins Religion und so sollten wir sie auch gelten lassen.

roger wohlfart
1. März 2019 - 12.21

Hier in Luxemburg scheint es tatsächlich unmöglich zu sein , sich auf eine tolerante, respektvolle und sachliche Weise über Glauben und Religion zu unterhalten!

Feigenbaum
28. Februar 2019 - 23.34

Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben um zu antworten. Ich finde es allerdings schade, dass Sie mehr vom Gleichen schreiben, ohne auf die objektive und konstruktive Kritik der Kommentatoren einzugehen. Nun versuchen Sie "Essays" von Wissenschaftlern zu diskreditieren während Sie Bücher über den Wert des Glaubens vorschlagen und als lesenswert darstellen. Ausserdem werfen Sie ihren Kritikern vor, nur "populärwissenschaftliche Essays" zu lesen - wo Sie diese schweren Vorwürfe herholen ist mir ein Rätsel, sind Sie doch eher derjenige der eine begrenzte Sicht von Wissenschaft, Vernunft, Verstand und Religion hat.

Noch einmal: Moral, Wissenschaft, Wissen, Vernunft und Verstand sind mehr als irgendwelche Begriffe oder Bücher über menschliche Anatomie, Physiologie oder Neurobiologie. Auch wenn man dort nicht unbedingt überall direkt den Begriff Menschenwürde oder Moral findet, den Bereich der Rechtswissenschaften mal ausgenommen, so haben wir es (unter anderem) diesen Büchern zu verdanken dass der Begriff Menschenwürde und unsere heutige Moral so sind wie sie sind. Denn Moral und Würde ändert sich nun mal im Auge des Betrachters. Glaube hat uns nicht gelehrt zu verhüten und Krankheiten zu vermeiden - die Wissenschaft schon. Glaube hat uns nicht gelehrt dass Homosexualität keine Krankheit ist - die Wissenschaft schon. Glaube hat uns nicht gelehrt dass Frauen weniger wert sind als Männer - die Wissenschaft, Vernunft und Verstand schon. Glaube hat uns nicht gelehrt dass man alles, inklusive den Glauben und unser Wissen, hinterfragen sollte - Wissenschaft schon. Glaube wurde und wird leider viel zu oft ausgenutzt um irrationelle Ungleichheiten zu rechtfertigen. Verstand und Vernunft sind viel mehr als nur Naturwissenschaften - sie basieren auf rationalem Denkvermögen. Psychologie, Soziologie, Biologie, Chemie, Geschichte - sogar Philosophie und Theologie tragen alle einen Teil dazu bei unsere Existenz besser zu verstehen, und zu lernen wieso die Dinge so sind wie sie sind und wieso Menschen tun was sie tun. Das Konzept der Religion und des Glaubens ist faszinant und mächtig - allerdings ist mit grösster Wahrscheinlichkeit nichts übernatürliches daran. Auch Religion kann rational erklärt werden (ich denke hier an Psychologie, Geschichte oder Soziologie) - was Gläubige oft nur schwer akzeptieren möchten. Dieses rationelle, kritische Denken erlaubt es uns eine vernünftige und verständisvolle Moral und Werte zu haben. Religiöse Moral kann zwar denselben Zweck erfüllen, meiner Ansicht nach ist sie allerdings etwas gefährlicher da sie rein subjektiv und irrational ist.

Und bitte: Mein Name, die Tatsache ob ich ein Buch geschrieben habe oder irgendwo unterrichte oder nicht ändert nichts an dem Wert meines Kommentars. Ich sehe auch nicht ein was dies zur Diskussion beitragen könnte - versuchen Sie etwa davon abzulenken und auf Autorität zu pochen? Da bin ich doch glatt gerne feige!

Was ist denn für Sie eigentlich der "Geist der Religion"? Hat dieser Geist "Werte"? Wenn ja, welche, und können diese so gelebt werden ohne andere damit zu beeinflussen?

Norbert Campagna
28. Februar 2019 - 14.03

Lieber Elvenpath,

selig die armen im Gerist, denn ihnen ist das Himmelreich.
Seriöser: Wieviele wissenschaftliche Bücher zum Thema haben Sie veröffentlicht? Haben Sie religionssoziologische Werke gelesen? Haben Sie an wissenschaftlichen Tagungen zum Thema teilgenommen?
Wie heisst es so schön: Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstossen und es klingt hohl, dann ist es nicht immer die Schuld des Buches.

Ihr,

Norbert Campagna (Dr phil. habil.,)

roger wohlfart
27. Februar 2019 - 19.34

Wer zwingt den Menschen denn dazu, sich dem/einem Übergeordneten zu unterwerfen? Wozu haben wir den Verstand und das Urteilsvermögen?

roger wohlfart
27. Februar 2019 - 19.31

@norbert campagbna, bin 100% bei Ihnen!

norbert campagna
27. Februar 2019 - 13.15

Kurz geantwortet:

Man nehme irgendein wissenschaftliches Werk zur menschlichen Anatomie, Physiologie oder Neurobiologie und suche dort nach dem Begriff der Menschenwürde. Man sollte zwei Dinge nicht verwechseln: Wissenschaftliche Schriften und Essays, die von Wissenschaftlern geschrieben werden.
Antigone hat Widerstand geleistet, indem sie sich auf göttliche Gesetze berufen hat. Gandhis Protest war religiös motiviert, so auch derjenige von martin Luther King, so auch derjenige der englischen Leveler, Diggers und Ranters, usw. usf.
Anscheinend haben bestimmte Leute noch nicht den Begriff der Civil Religion gehört. Hier wird der Religionsbegriff durchaus funktionalistisch gebraucht.
Zur Rationalität: In den Naturwissenschaften ist der Verstand aktiv. Dieser sollte nicht mit der vernunft verwechselt werden.
Würden meine Kritiker sich die Mühe geben, andere Dinge als die populärwissenschaftlichen Essays eines Dawkins zu lesen, dann würden sie zeigen, dass sie einen wissenschaftlichen Geist haben.
Und noch: Man kann den Geist der Religion verteidigen, ohne die Kirchen und kirchlichen Autoritäten zu verteidigen.

Und bitte: Es ist feige, einen Beitrag nicht mit seinem vollen Namen zu unterzeichnen.

Norbert Campagbna

roger wohlfart
26. Februar 2019 - 10.53

Weshalb soll es nicht möglich sein, dass der Glaube oder die Spiritualität ( nicht die Religion ) eine reine Privatangelegenheit ist? Weshalb immer gleich mit Kanonen auf Spatzen schiessen? Dass die Institution Kirche riesigen Schaden angerichtet hat, ist eine Tatsache die nicht aus der Welt zu schaffen ist. Dass man sich Respekt moralisch verdienen muss, darüber brauchen wir uns nicht zu streiten. Wenn jeder sich an das Prinzip " leben und leben lassen " halten würde, wäre unser aller Dasein um ein Vielfaches besser.

roger wohlfart
26. Februar 2019 - 10.42

Merci fir d'Reklam vu mengem Buch ,@Jekyll !

Jacques Zeyen
25. Februar 2019 - 18.08

Respekt muss man sich verdienen. Religiosität im Sinne von Spiritualität,so wie Einstein sie verstand,mag jedem Trost spenden. Was die Kirche aus dieser Religiosität gemacht hat,steht in den Geschichtsbüchern. Da ist dann schnell Ende mit Toleranz oder gar Respekt. Das theologische Geschwafel welches man oft zu lesen oder zu hören bekommt ist der Versuch etwas Unmögliches zu beweisen. Götter kamen und gingen und die Blutspur die sie hinterließen ist immens. Die Angst vor dem Tod und das Geschäft mit eben dieser Angst ist das Zugpferd der Priester. Mit dieser Angst macht man die Massen gefügig.Atheismus bräuchte es gar nicht zu geben. Ein Mensch wird nicht besser oder schlechter nur weil er als Atheist bezeichnet wird. Mao oder Stalin wären dieselben Kriminellen geworden .Hitler war eben kein Atheist und die kriecherische Ergebenheit des Vatikan zu der Zeit ist bekannt. Man kann sich also darauf einigen,dass Religion Privatsache ist,solange sie keinen Schaden anrichtet. Und genau das scheint unmöglich zu sein.

jekyll
25. Februar 2019 - 16.03

Wa "Jenni a Menni a soss grouss Geeschter" sëch op den Begrëff "Moral" eenegen kënnen, da kënne mir 2 dat och ganz gären :o)

Epikur
25. Februar 2019 - 11.42

Natürlich hat der Mensch Recht auf einen irrationalen Glauben. Man kann nicht von jedem verlangen, dass er den Tod als definitiven Schluss akzeptiert. Die katholische Religion ist aber alles andere als humanistisch, wie der Missbrauchsgipfel gezeigt hat. Schon im Heidentum wurden Kinder dem Gott Moloch geopfert. Dieses System hat der Katholizismus nicht überwunden. Wenn man die katholische Religion humanistisch machen wurde, müsste man vieles abschaffen, wie den machtvollen Klerus, die Wissenschaftsfeindlichkeit des Kirchenlehrers Augustinus, die Frauenfeindlichkeit von Thomas von Aquin, das Ausmerzungsdogma und das Unfehlbarkeitsdogma von Papst Pius IX und vieles mehr. Das ganze System taugt nicht mal mehr etwas für gläubige Menschen. Ich frage mich, ob eine menschlich wertvolle Religion überhaupt möglich ist. Für mich ist die verpönte Bahai-Sekte noch am Nächsten am Humanismus.

roger wohlfart
24. Februar 2019 - 18.47

Merci fir Är Beléierung @ jekyll .Ech loosse mech gär korrigéieren a beléieren vun engem deen ët besser weess. Kënne mir eis dann op de Begrëff Moral eenegen, Moral am Sënn vun: " Gesamtheit von ethisch-sittlichen Normen, Grundsätzen, Werten, die das zwishenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft regulieren, die von ihr als verbindlich akzeptiert werden " ?

roger wohlfart
23. Februar 2019 - 19.53

Ersetzen wir das Wort Idioten durch Fanatiker oder Fundamentalisten, dann kommen wir der Wahrheit etwas näher. Oder nicht @romanov ?

Elvenpath
23. Februar 2019 - 18.12

Der Autor macht es sich hier sehr einfach. Er definiert den Begriff Religion, so, wie es ihm in den Kram passt, um dann Schley wegen seinen klassischen Religionsbegriffes zu kritisieren.
Der Autor versucht krampfhaft Überzeugung und Religion gleichzusetzen, um dann absolut unwahre Behauptungen in die Welt zu setzen: "Die Religiosität, ob Laurent Schley es will oder nicht, ist eine der stärksten Motivationsquellen für den Kampf gegen jede Form von Unterdrückung, auch und vor allem gegen die Unterdrückung seitens kirchlicher Machtstrukturen." Selten so gelacht. Jegliche Religionen haben sich liebend gerne Unterdrückern angebiedert. Nicht umsonst haben die Kommunisten die Religionen zu den Mechanismen der Unterdrückung gezählt.

"Der Begriff der Menschenwürde ist ... ein religiöser Begriff."
Noch mehr idiotischer und geschichtsklitternder Schwachsinn des Autors, der nur mit seiner abenteuerlichen Religionsdefinition irgendwie plausibel (und trotzdem irreführend) ist.

Insgesamt ist dieser Artikel typische religiotischer Blödsinn, der von Umdefinitionen und Umdeutungen lebt.

jekyll
23. Februar 2019 - 16.52

Wat der schreift ass ënnert dem Begrëff "The Atheist Atrocities Fallacy" laang bekannt, diskutéiert an als falsch opgedeckt! Dës Diktatoren hunn hier Gräueltaten aus explizit ideologeschen, politeschen, etnozentreschen an falschen "etheschen" Grënn begaangen, an net well se net u Gott gegleeft hunn oder Atheist gewiescht wieren (wat iwwregens och net ganz richteg ass)! Atheismus ass per se fräi vun Ideologie. Äert Argument ass eng Absurd Form vun "tu quoque"!

roger wohlfart
22. Februar 2019 - 18.31

Es wird dem Menschen nie gelingen, die Natur zu beherrschen, denn er ist ein Teil von ihr .Er wird sie womöglich vernichten und damit sich selbst.

roger wohlfart
22. Februar 2019 - 13.03

Und wie sah es bei den Atheisten Stalin und Mao aus ? Was geschah mit denen, die ihrer Ideologie nicht entsprachen? Extremisten gibt es überall und wird es immer geben. Worauf es ankommt ist Respekt und Toleranz.

Jekyll
22. Februar 2019 - 12.04

Ein degoutanter Versuch mit pseudo-intellektuellem Geschwafel dem nicht-gläubigen, aufgeklärtem Menschen die Definition, das Verständnis und das Respektieren von Menschenwürde abzusprechen.

Zitat: "Die Religion ist das, was mein empirisches Ich an etwas ihm Übergeordnetes bindet, und das aus dieser Bindung bestimmte Verpflichtungen – etwa moralischer oder ritueller Natur – ableitet."

Der Mensch sich also diesem Übergeordneten unterwerfen muss, und die jeweils genehmen moralischen und rituellen Regeln einzuhalten gebietet (hören Sie die Nachrichten, da verstehen sie schnell zu welchen Taten dies unweigerlich führt).

Kein Atheist hat bisher eine Bombe auf Andersdenkende geworfen oder aus seiner Gemeinschaft ausgeschlossen.

I rest my case!

roger wohlfart
22. Februar 2019 - 11.07

Religion und Glaube sind Privatsache und jeder kann sich entscheiden. Und diese Entscheidung verlangt Respekt. Toleranz ist das oberste Gebot.

Tortellini Monster
22. Februar 2019 - 9.13

Jeder Mensch muss oder soll frei sein, so zu leben wie er will. Wie "frei" die Menschen allerdings wirklich sind, in ihrem Handeln sowie in ihrem Denken, darüber kann man im Allgemeinen streiten. Traditionelle Religionen oder Spiritualität regen darüber hinaus das freie und kritische Leben/Denken in der Regel nicht wirklich an. Und dann ist da ja noch diese Sache mit dem "Meine Freiheit hört da auf wo deine beginnt".

Es stimmt, dass jeder nach seiner Façon glücklich werden soll. Allerdings lebt niemand in einem Vakuum, wir alle leben miteinander und nebeneinander, und müssen einander respektieren damit ein jeder so gut es geht nach seiner Façon glücklich werden kann. Grenzen soll und muss es also geben. Die knifflige Frage ist also wo ziehen wir diese? Genau dieser Punkt sehe ich kritisch wenn es darum geht Glaube als etwas unantastbares/immaterielles darzustellen, weil Glaube so stark spalten kann wie (fast) kein anderes Thema. Dass der Glaube (und das Glück) anderen (Nicht-gläubigen und Anders-gläubigen) gerne aufgedrängt wird, macht die Sache auch nicht besser. Hier wäre es meiner Ansicht nach wünschenswerter vielleicht manchmal nicht auf das "Herz" zu hören, sondern auf den Verstand und Menschen die Möglichkeit geben, Dinge zu hinterfragen und frei zu entscheiden, soweit es eben geht, wie sie leben möchten. Auch sollte man nicht unbedingt auf das Herz hören wenn es um Themen geht, welche die Menschenrechte einschränken, denn die Herzen der Menschen sind genau wie ihr Kopf, ganz unterschiedlich. Diese Trennung zwischen Herz und Kopf scheint mir im Allgemeinen etwas unglücklich und künstlich - fast als ob das Herz die Moral monopolisieren möchte. Beide sind unzertrennlich und sollten erkennen welche Werte wichtig für das Zusammenleben sind, ansonsten müssten die Alarmglocken läuten.

Mit dem Verstand begreifen wir (noch) vieles nicht - und werden vielleicht auch vieles nie verstehen können wegen unserem begrenzten Denkvermögen. Da hilft allerdings auch der Glaube nicht weiter, Dinge besser zu verstehen, indem er Sachen erfindet. Er hilft Menschen einen Halt zu geben und Gründe zu suchen die es nicht unbedingt geben muss - was natürlich sehr wichtig und gut sein kann. Meiner Ansicht nach ist es dennoch immer noch strebenswert zu versuchen, diese Dinge zu verstehen, soweit es geht, anstatt sich damit zu begügen dass eine höhere Macht/Spiritualität das alles so gewollt hat. Nur so können wir einander verstehen und eine besseres Zusammenleben ermöglichen.

Long story short - jeder soll nach seiner Façon glücklich werden, mit oder ohne Religion. Damit dies gelingt müssen wir allerdings irgendwie einen Weg finden dies zu ermöglichen - dies geht weder wenn wir den Glauben anderer unterdrücken, noch wenn wir den Glauben bedingungslos als unantastbar ansehen. Alle Glaubensrichtungen müssen gleichwertig behandelt werden und ausgeübt werden können (kein Glaube ist richtiger als ein anderer, da sie nicht rationell belegbar sind. Also auch nicht den Weltreligionen Vorrang geben), dort Grenzen setzen wo welche nötig sind (wenn sie zB gegen Menschenrechte verstossen), und es jedem ermöglichen, frei von religiösem Einfluss zu leben. Ein klug ausgearbeitetes Modell der Sekularität könnte dafür am Besten geignet sein.

roger wohlfart
21. Februar 2019 - 19.22

Ist nicht jeder Mensch frei, so zu leben, wie er will? Es ist eine Frage des freien Willens und der persönlichen Entscheidung. Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden, mit oder ohne Gott. Der Begriff Menschenwürde ist weder religiöser noch wissenschaftlicher, sondern moralischer Natur. Kein Glaube ist rational, weil er immateriell ist. Mit dem Verstand allein begreifen wir Vieles nicht. Wie heisst es so schön im " Petit Prince " von Saint-Exupéry? " On ne voit bien qu'avec le cœur, l'essentiel est invisible pour les yeux ". Und dieses literarische Meisterwerk ist kein religiöses Buch aber sehr lehr-und hilfreich für das Leben und Zusammenleben.

Tortellini Monster
21. Februar 2019 - 13.31

Aus dem Schreiben des Autors wird ersichtlich, dass dieser eine relativ einseitige Sicht zum Thema Religion, aber auch der Wissenschaft, hat: "Die Naturwissenschaften reden von Molekülen und Genen, von Neuronen und Synapsen usw. die Religionen reden vom Menschen." Ebendiese Vorwürfe, die er Hernn Schley macht, müssen ihm also auch gemacht werden.

Es stimmt, dass Religion mehr ist als die typischen monotheistischen Glaubensrichtungen. Es gibt so viele Religionen wie es gläubige Menschen gibt. Das ändert allerdings nichts an der Kritik an Religion. Jede Form von Religiosität (im traditionellen Sinne, dh. Glaube an irgendetwas übersinnliches, einen höheren Sinn unserer Existenz) hat etwas gemein : sie sind generell nicht rational. In Zeiten von Fake News und Lügenpresse, wo Fakten immer mehr an Wichtigkeit verlieren, sehe ich nicht ein wie Religion gegen Populismus oder Nationalismus ankämpfen könnte. Im Gegenteil, sie alle basieren auf Unwissen oder gefährliches Halbwissen und Glaube, und früher oder später riskieren sie andere, welche diese nicht teilen, auszugrenzen, ohne einen triftigen Grund. Dass dies sogar mit friedlichen Religionen welche nicht auf Monotheismus basieren, wie zB Buddhismus, passiert, zeigt das Ausmass des Glaubens.

Die Aussagen des Autors sind stellenweise schlicht simplistisch und falsch. "Der Begriff der Menschenwürde ist kein wissenschaftlicher, sondern ein religiöser Begriff. Religionen und nicht die Naturwissenschaften sind der Ort des Sakralen, des Unantastbaren. Die Naturwissenschaften reden von Molekülen und Genen, von Neuronen und Synapsen usw. die Religionen reden vom Menschen." "Die Wissenschaft kann uns lehren, wie wir die Natur beherrschen können, sie kann uns aber nicht sagen, ob wir sie beherrschen sollen bzw. wie wir mit ihr umgehen sollen bzw. warum wir sie überhaupt beherrschen sollten, welchen Sinn ihre Beherrschung hat."

Solche Aussagen sind erschreckend und zeugen von den Problemen der Religiosität - Menschenwürde, und am Besten gleich alle Rechte, für sich zu beanspruchen, während der Glaube einer fast jeden Religion (sei es eine theistische oder eine andere) darauf basiert dass man nichts hinterfragt sondern glaubt und sich (am Besten) von anderen leiten lässt. Dass viele Glaubensrichtungen auch noch fortlaufend und unanstastbar Menschenrechte verletzen, wird auch ignoriert. Das einzige was dagegen ankämpfen kann sind rationelle Überlegungen welche menschenunwürdige Dogmen wie zB. "Homosexualitäit ist eine Krankheit" oder "Ich darf mich nicht impfen lassen" widerlegen können. Das heisst jetzt nicht dass wir eine darwinistische Gesellschaft benötigen - im Gegenteil, aus den Wissenschaften kann man lernen wie die Welt funtioniert und was wir ändern sollten und können damit sie besser wird. Und zwar in einer rationellen Art und Weise anstatt einer spirituellen, da letztere sehr subjektiv ist und missbraucht werden kann, vor allem wenn Menschen in Not sind. Die Arroganz der Menschheit, gefördert von Religionen welche den Mensch als etwas besonderes darstellen möchten, hat bereits zu viel Leid geführt da verschiedene Gruppierungen sich als etwas besseres fühlen, und das einzig richtige Glauben.

Schockierend im Text ist auch die Aussage dass Religion ein starkes Mittel gegen Unterdrückung sei, wenn es doch Religionen sind die gleichzeitig die stärkste Form der Unterdrückung ausüben.

Das, was die Gesellschaft braucht, ist Menschlichkeit, Nächstenliebe und Verstand. Manche behaupten, dass nur die Religion diese Werte vermittlen könnten. Mir fehlt der Platz um hier ins Detail zu gehen wie falsch und grössenwahnsinnig solche Behauptungen sind, ich begnüge mich deswegen hier damit solche Aussagen zu verurteilen und weise, wie der Herr Autor das gemacht hat, auf ein Buch hin - Richard Dawkins, the God Delusion. Dawkins analysiert übrigens mehr als nur eine Religionsform objektiv.

Die Verallgemeinerungen in diesem Kommentar sind bewusst - nicht jede Form von Religiosität und nicht jede religiöse oder spirituelle Person können in den gleichen Topf geworfen werden. Jeder soll und muss das Recht
auf religiöse Freiheit und das Ausüben haben (Grenzen gibts natürlich). Dennoch kann und darf Religion und Glauben im Allgemeinen nicht so einfach verherrlicht und besser dargestellt werden als sie ist - die Geschichte der Menschheit zeigt wie gefährlich dieses Thema sein kann.

Ein jeder müsste nämlich auch das Recht haben frei von (anderen) Religion(en) zu leben.