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LuxemburgWer sind die Bewerber für erschwingliche Mietwohnungen? Studie liefert erste Erkenntnisse

Luxemburg / Wer sind die Bewerber für erschwingliche Mietwohnungen? Studie liefert erste Erkenntnisse
 Symbolfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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Wer in Luxemburg eine sogenannte erschwingliche Mietwohnung beziehen möchte, kann dafür eine Bewerbung einreichen. Aber wer bewirbt sich überhaupt in der Regel für solche Wohnungen? Das „Observatoire de l’habitat“ hat dazu eine Studie durchgeführt und deren Erkenntnisse veröffentlicht. 

„Das derzeitige Angebot an erschwinglichen Mietwohnungen reicht bei weitem nicht aus, um die steigende Nachfrage zu befriedigen“, schreibt das Wohnungsbauministerium am Dienstag in einer Pressemitteilung. Die nationale Strategie für bezahlbaren Wohnraum soll bei dem Thema Abhilfe schaffen. Doch wer bewirbt sich eigentlich für besagte Wohnungen? „Um eine genauere Vorstellung vom Wohnungsbedarf zu erhalten, erweist es sich als unerlässlich, die soziodemografischen Merkmale der Mietinteressenten auf den Wartelisten zu analysieren“, so das Wohnungsbauministerium.

Ein vollständiger Überblick über diesen Bedarf werde zwar erst mit dem nationalen Register für erschwingliche Wohnungen möglich sein, dessen Einführung in der Gesetzesvorlage 7937 vorgesehen ist. Doch das „Observatoire de l’habitat“ ist der Frage, wer sich eigentlich auf besagte Wohnungen bewirbt, 2020 schon einmal in einer Studie nachgegangen. Dabei sei eine Analyse der Zusammensetzung der Warteliste für eine Wohnung beim Wohnungsfonds vorgenommen worden.

„Mit damals mehr als 3.800 registrierten Mietinteressenten und mehr als 5.500 Mietinteressenten im März 2023 stellt diese Liste eine repräsentative Stichprobe dar, die die Notwendigkeit einer Ausweitung des Angebots an bezahlbaren Wohnungen auf luxemburgischem Gebiet veranschaulicht“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Analyse sei zudem kürzlich aktualisiert worden und die detaillierten Daten seien auf der Website des Ministeriums abrufbar.

Größere Familien tendenziell länger auf der Warteliste

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie fasst das Ministerium ebenfalls in dem Schreiben zusammen. „Die Zahl der Bewerber um eine erschwingliche Mietwohnung aus dem Wohnraumfonds stieg zwischen Januar 2021 und März 2023 um 43, 1 Prozent“, heißt es darin zunächst. „Dies kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass die Ausgrenzung der ärmsten Haushalte vom privaten Markt aufgrund steigender Preise und Mieten zunimmt und die Bedingungen für die Vergabe von Immobilienkrediten ungünstiger geworden sind.“

Drei Arten von Haushalten machen demnach laut der Studie fast drei Viertel der Mietinteressenten aus: „Alleinstehende (35,1 Prozent), Alleinerziehende (22,7 Prozent) und kinderreiche Familien (16,8 Prozent).“ Die Notwendigkeit, eine angemessene Wohnung zu bekommen, werde außerdem durch folgende Faktoren verdeutlicht: „40 Prozent der Mietinteressenten geben mehr als 30 Prozent ihres verfügbaren Nettoeinkommens für ihre derzeitige Wohnung aus; 44,5 Prozent der Mietinteressenten leben in einer nicht angemessenen Wohnung und 37,6 Prozent mieten eine Wohnung mit einem befristeten Vertrag von einer gemeinnützigen Organisation“ Ein Haushalt könne dabei auch mehrere dieser Faktoren aufweisen.

Die Verschlechterung des Zugangs zu Wohnraum führe außerdem allmählich zur Aufgabe von Wohnpräferenzen. Größere Familien hätten derweil mehr Schwierigkeiten, eine erschwingliche Mietwohnung zu finden, die groß genug ist, und blieben tendenziell länger auf der Warteliste. Das Ministerium erklärt: „In Zukunft wird es wichtig sein, diese Analysen zu vertiefen und eine Analyse der dynamischen Entwicklung der Warteliste einzubeziehen.“ Dabei wolle man beispielsweise die Merkmale der Haushalte, denen eine Wohnung zugewiesen wurde, und der Haushalte, die länger auf der Warteliste bleiben, vergleichen.