KommentarWenn der Postmann nicht klingelt

Fast jeder, der einmal im Internet eingekauft hat, hatte schon das Problem: Das Geld wurde vom Konto abgebucht, aber das Paket lässt auf sich warten. Die Paketzusteller bleiben scheinbar in der ganzen Nachbarschaft stehen – nur nicht vor dem eigenen Briefkasten. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, „vielleicht kommt das Paket mit dem nächsten Boten“.

Zu lange warten darf man aber nicht. Die europäische Gesetzgebung sieht vor, dass der Händler die bestellte Leistung innerhalb einer Frist von 30 Tagen zu erbringen hat. Die beste Lösung ist, es gar nicht zu Gründen für Reklamationen kommen zu lassen. Dazu gehört auch, dem Händler zumindest die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen wie dem gewünschten Produkt.

Die Google-Recherche über den Onlineshop sollte der Verbraucher vor dem entscheidenden Klick machen und nicht erst dann, wenn der Paketbote einfach nicht an der Haustür klingeln will. Geprellten Internetnutzern bleibt oftmals nichts anderes übrig, als ihren Frust im Internet auszudrücken und so zumindest andere Nutzer vor unseriösen Händlern zu warnen.

Wenn das Paket auch nach 30 Tagen nicht angekommen ist, sollte man Anzeige bei der Polizei erstatten, rät Bee Secure, die Luxemburger Anlaufstelle für Sicherheit der Verbraucher im Internet. Je nachdem, wo der unehrliche Händler seinen Sitz hat, besteht Hoffnung, recht zu bekommen. Bee Secure weiß von einem Fall, in dem ein Verbraucher aus Luxemburg seine bezahlte Playstation nie erhielt. Das Gericht verurteilte schlussendlich den Verkäufer zu sechs Monaten Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro.