Selbst ist die FrauWelches Werkzeug man in Baumärkten in Luxemburg mieten statt kaufen kann

Mag sein, dass die bordeauxroten Fliesen Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts einmal schick gewesen sein sollen, meinem Geschmack jedenfalls entsprechen sie nicht. Sie gefallen mir ebenso wenig wie die grau-weißen Bodenfliesen im Maße 5×10 Zentimeter. Zumal hier und dort schon deutliche Schäden zu sehen sind: Gewechselte Armaturen haben ihre Spuren in Form grauen Zementmörtels hinterlassen, und einige Fußbodenfliesen sind auch schon geplatzt. Da noch keine Möbel im neuen Zuhause stehen, eine gute Gelegenheit, gründlich zu renovieren und gleich auch einige Veränderungen vorzunehmen. Wenn ich meine Gedanken in die Zukunft schweifen lasse, denke ich, dass eine ebenerdige Dusche mit Fußbodenentwässerung sicher altersgerechter ist als ein Wannenbad oder auch nur eine hochgelegte Duschtasse. Und natürlich sollen auch noch Waschbecken, Toilette, Bidet und Armaturen gewechselt werden.

Also ran ans Renovieren. Dabei lasse ich mich von zwei Überzeugungen leiten: Erstens traue ich mir zu, mithilfe von Freunden viele Arbeiten selbst zu erledigen, zweitens wird dies sicher das einzige Bad bleiben, das ich derzeit renoviere. Die Schlussfolgerung dieser Überlegungen ist, es lohnt sich nicht, bestimmte Werkzeuge wie einen Abbruchhammer, Fliesenschneider, einen Bohrhammer oder Ähnliches zu kaufen. Wo aber kann man die Geräte leihen oder mieten?

Im Umkreis von Esch/Alzette und Luxemburg-Stadt finden sich eine Reihe von Baumärkten, die den Service des Werkzeugverleihs anbieten. In der Nähe beider Städte befindet sich der Globus-Baumarkt in Bettemburg. Globus verleiht eine Vielzahl von Bau- und Handwerksmaschinen und nutzt – wie übrigens auch die Kette Hornbach – dazu die aus den Niederlanden stammende Verleihfirma Boels. Ein kurzer Überblick sagt uns, hier erhalten wir Maschinen zum Bohren und Stemmen, für Fliesenarbeiten, Stein- und Betonarbeiten. Auch für die später erfolgenden Renovierungen der Wohnräume könnten wir bei Globus die passenden Gerätschaften mieten – von Tapeziertischen bis hin zu Leitern und Gerüsten oder auch für die Dielen eine Parkettschleifmaschine.

Die Mietmöglichkeiten sind flexibel, man kann Geräte und Maschinen stundenweise, zum Tages- oder auch günstigeren Wochenendtarif leihen. Bei größeren Bauvorhaben lohnt es sich, einen Wochentarif zu wählen.

Ähnliche Konditionen finden wir auch bei Bauhaus in Capellen. Für unsere Vorhaben stehen hier Abbruch- und Bohrhämmer in verschiedenen Größen, manuelle Fliesenschneider (hier müssen die Schneidrädchen als Verschleißmaterial zusätzlich gekauft werden) sowie Fliesenschneidemaschinen und Trennschleifer zur Verfügung. In der Beratung wird uns empfohlen, nach der Estrichauffrischung im Bad einen Luftentfeuchter zu mieten. Überdies bietet Bauhaus noch Heimwerkerkurse für Frauen unter dem Titel „Women’s night“ an, in denen unter fachkundiger Anleitung der Umgang mit Maschinen und Geräten erlernt und geübt werden kann. Bislang nahmen an solchen Kursen stets etwa 120 Frauen teil. In mehreren Gruppen zwischen 20 und 30 Teilnehmerinnen erlernten sie vor Ort handwerkliche Fähig- und Fertigkeiten. Coronabedingt werden die Kurse derzeit ausgesetzt, doch die Firmenleitung versicherte uns, dass sie sofort wieder anlaufen werden, sobald die Gesundheitsgefährdung durch die Pandemie gebannt ist.

Ein Spektrum von 2.500 Leihgeräten bietet Hornbach in Bartringen (wiederum über den Partner Boels) an. Auch hier gibt alles, was für eine Wohnungs- oder Hausrenovierung benötigt wird.

Doch nicht nur die großen Baumarktketten bieten einen Verleihservice an. Nachfragen ergaben, dass auch an kleineren Standorten wie bei Bâtiself in Strassen sowie bei Glaesener-Betz in Redingen und Contern das Mieten von Baumaschinen und Werkzeugen angeboten wird.

Es empfiehlt sich, bei sämtlichen Anbietern im Voraus zu erfragen, ob das benötigte Gerät auch verfügbar ist. Nahezu alle Baumärkte bieten die Option einer Online-Buchung an. Gerade in den gegenwärtigen Coronazeiten scheint dies der sicherste Weg zu sein, unkompliziert und zeitnah an sein Mietobjekt zu gelangen. Zusätzlich kann man sich auch telefonisch oder per E-Mail beraten lassen, um für das jeweilige Projekt auch das richtige Werkzeug zu mieten. Beim Abholen ist zu beachten, dass man ein gültiges Personaldokument vorweisen muss. In den meisten Fällen ist für das geliehene Werkzeug auch eine angemessene Kaution zu hinterlegen, die schließlich mit dem Mietpreis verrechnet wird. In allen Fällen hat sich gezeigt, dass der Wochentarif die günstigsten Mietbedingungen enthält – und schließlich wurde Rom ja auch nicht an einem Tag erbaut.

Zurück zu meinem Bauprojekt. Nicht nur, dass das Fliesendekor nicht dem heutigen Geschmack entsprach, das Bad war auch von Zwischenwänden unterteilt, die eigentlich wenig Sinn machten. Für die Umbauarbeiten wählte ich also einen Abbruchhammer mit einem breiten Flachmeißel, einen kleineren Boschhammer, um Kanäle für neue Elektroleitungen zu ziehen, einen Trennschleifer sowie einen manuellen Fliesenschneider. Die Fußbodenfliesen ließen sich leicht herauslösen, es bedurfte nur etwas Ausgleichsmasse, um ein ebenes Bett für die neuen Fliesen herzustellen.

Anders verhielt es sich mit den Wandfliesen. Sie waren in Betonmörtel verlegt, schon beim Versuch, sie abzuschlagen, deuteten sich stärkere Wandschäden an. Da half mir der Rat eines Fachmannes: Mit einer Spezialgrundierung bildet sich auf den alten Fliesen eine Silikatschicht. Auf der haften die neuen Fliesen perfekt. Die Schicht wird dann etwas dicker, doch mit dem Herausnehmen der Zwischenwände habe ich ohnehin viel Platz geschaffen.

Wenn dann noch die Dielen mit einem Parkettschleifer abgezogen sind und ein Trocken-Nass-Sauger allen Schmutz gereinigt hat, kann schon fast mit dem Einzug begonnen werden.