Zwei Jahre liegen die schlimmen Hochwasser, die Luxemburg damals erlebte, nun zurück. Das Wasser richtete Schäden in Millionenhöhe an – einige Gemeinden waren stärker betroffen als andere. Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) liefert in einer parlamentarischen Antwort eine Richtigstellung über die Auszahlungen der finanziellen Hilfspakete im Rahmen der Hochwasser im Jahr 2021. Die CSV-Abgeordneten Max Hengel, Léon Gloden und Octavie Modert hatten sich zuvor über den aktuellen Stand erkundigt, denn das Luxemburger Wort hatte einen Artikel veröffentlicht, laut dem die Auszahlungen abgeschlossen seien. Zudem seien weitere finanzielle Unterstützungen nicht mehr zu erwarten.
Aussagen von Gemeindeverantwortlichen zufolge würden die ausgezahlten Summen nicht reichen, die Schäden von 2021 zu decken. Dies führe dazu, dass die betroffenen Gemeinden in finanzielle Schwierigkeiten gerieten.
Die Aussage, es würde keine weitere finanzielle Hilfe an die betroffenen Gemeinden ausgezahlt, sei nicht richtig, sagt Bofferding. So seien im Staatshaushalt für 2023 fünf Millionen Euro eingeplant, um die Kommunen und die Gemeindesyndikate weiterhin finanziell entschädigen zu können. Dies unter dem Punkt „Secours dans le cadre de catastrophes naturelles et en cas d’assistance internationale“.
4.614.900,27 Euro sind bis zum jetzigen Zeitpunkt an Gemeinden und Gemeindesyndikate ausgezahlt worden, so die Ministerin. Mit Ausnahme der Gemeinde Echternach seien rund 44 Prozent der beantragten Entschädigungen – 8.488.654,83 Euro – an die anderen betroffenen Orten und Syndikate ausgezahlt worden. Das seien 3.744.902,12 Euro. Die Ministerin betont jedoch, dass 18 Dossiers noch in Arbeit seien, da diese noch nicht vollständig sind. Echternach hatte Schäden in Höhe von 22.313.823,63 Euro gemeldet.
Über das Formular „Intempéries“ haben 40 betroffene Gemeinden und Gemeindesyndikate Schäden in Höhe von 30.802.478,46 Euro gemeldet. Dabei betont Bofferding, dass die beantragten Entschädigungen ausschließlich für die angefallenen Kosten gedacht sind, die weder von der Versicherung noch von anderen staatlichen Einrichtungen übernommen werden.
Weiterhin Unterstützung vom Innenministerium
Im Sommer vor etwas über zwei Jahren hatte das Wasser Luxemburg vielerorts im Griff: Als es Mitte Juli 2021 an einem Mittwochnachmittag anfing, pausenlos zu regnen, und sich die Wetterlage auch in der Nacht zum Donnerstag nicht beruhigte, war das Ausmaß der Schäden noch nicht bekannt. Der Regen hatte Kanalisationen, Bäche und Flüsse überlaufen lassen. Die Rettungskräfte waren an diesen Tagen über 1.000 Mal ausgerückt, um Menschen zu retten oder zu bergen. Erst nachdem die Regenfront abgezogen war, wurde so richtig klar, wie viel Schaden das Wasser angerichtet hatte: Schäden in Millionenhöhe wurden registriert – die Regierung unterstützte die betroffenen Gemeinden mit finanziellen Hilfspaketen.
Hinsichtlich künftiger Katastrophen versichert Bofferding, dass die Kommunen auch weiterhin auf die Unterstützung des Innenministeriums zählen könnten – unter der Voraussetzung, dass die Regierung das jeweilige Ereignis als Katastrophe einstuft. Die Ministerin empfiehlt den Gemeinden, in Zukunft „resilienter“ zu werden und auf Präventionsmaßnahmen zu setzen.
Artikel zum Hochwasser 2021
https://www.tageblatt.lu/headlines/bilder-zeigen-ausmass-der-fluten-in-luxemburg/
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