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Viviane Redings Achillesferse

Viviane Redings Achillesferse

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Die CSV-Kandidatin hat "ein waschechtes Lobbyismus-Problem", findet Tageblatt-Chefredakteur Dhiraj Sabharwal.

Für CSV-Spitzenkandidat Claude Wiseler sollte es wohl ein Befreiungsschlag sein, doch blickt und hört man sich um, hat sich eigentlich nichts geändert. Die Bekanntgabe der Kandidatur von Parteikollegin Viviane Reding in Wiselers Wahlbezirk lässt die gleiche Frage offen: Was passiert, wenn Reding mehr Stimmen als Wiseler im Zentrum erhält? Doch bereits am Unterton dieser Frage stört so einiges.

Bei den meisten Diskussionen schwingt mit, dass sich die CSV am Ende ihrer Nabelschau nur noch dafür entscheiden muss, wer welchen Posten erhält. Man sieht sich bereits als Wahlgewinner. Dabei zeigt gerade die Personalie Reding, dass sie zwar durchaus das Potenzial hat, mehr Stimmen als Wiseler zu erhalten – denn wohl kaum ein anderer konservativer Politiker bringt es zurzeit fertig, dass ihm in den sozialen Medien Satire-Videos sowie kritische und vielfach geteilte Beiträge gewidmet werden. Doch eigentlich geht es bei all diesen Beiträgen nur um ihre «Selbstherrlichkeit» oder politische «Machtgeilheit» (ein parteiübergreifendes Phänomen übrigens).

Dabei hat Viviane Reding, die Parteikollegin von CSV-Spitzenkandidat Claude Wiseler, sehr wohl ihre eigene Achillesferse, die aber in den meisten arg inhaltslosen Stammtischdiskussionen keine Rolle zu spielen scheint. Reding, die ehemalige Vizepräsidentin der EU-Kommission, kannte nach ihrer Karriere in Europa keine Karenzzeit. Ende 2014 ist sie Mitglied des Kuratoriums der einflussreichen Bertelsmann Stiftung geworden. Später sind der Posten im Verwaltungsrat des mexikanischen Minenkonzerns Nyrstar und ihre unabhängige Mitgliedschaft im Verwaltungsrat des Chemiekonzerns Agfa-Gevaert AG hinzugekommen. All dies ist kein Geheimnis und öffentlich in der «Déclaration d’intérêts financiers des députés» des Europaparlaments nachzulesen. Man würde sich dennoch wünschen, dass die vermeintliche «Selbstherrlichkeit» von Reding nicht nur als Charakterschwäche aus-, sondern vielmehr als das offengelegt würde, was es tatsächlich ist: ein waschechtes Lobbyismus-Problem.

Denn Reding hat sensibles Insider-Wissen aus ihrer Zeit bei der EU-Kommission. Und selbst jetzt ist sie als luxemburgische EU-Abgeordnete immer noch in besagten Gremien vertreten, weshalb die Kritik möglicher Interessenskonflikte nicht von der Hand zu weisen ist. Reding sieht all dies als unproblematisch, weil sie damals grünes Licht von der EU-Kommission erhielt und somit alles legal ist. Allerdings weisen zahlreiche Anti-Lobbyismus-Gruppen auf ein kleines Detail hin: Reding ist bis heute im Ausschuss für internationalen Handel des Europaparlaments vertreten. Honi soit qui mal y pense …

Serenissima en Escher Jong
17. März 2018 - 10.39

Dei Fra ass eng Lobbyistin, also sollt se aus der nationaler an der EU Politik eraus goen..awer dat mécht se eben net...an conflits d'intérets steiert se och net... hei geet et nëmmen um de Fric wat méi wat besser eben...an de Recht ist das grosse Schweigen eben..

Irma
14. März 2018 - 15.37

Sou al gëtt keng Kou. An dat soll Zukunft vun eisem Land sinn?
Ganz dovun ofgesinn, dass d'CSV d'Vergaangenheet vum Land ass an do sollt bleiwen.

Realist
14. März 2018 - 13.25

Madamm huet nach ni eppes fir Lëtzebuerg gemaach ausser Lobby fir d'Konzerner wéi déi meescht vun der CSV déi am EU Parlament souzen. Déi Jonk vun der LSAP hunn dat kritiséiert a hu ganz Recht. Ween vertrëtt dann d'Intressen vun de Leit? Ween huet Madamme Reding gewielt?

Jacques Zeyen
14. März 2018 - 12.19

"Als Zeichen der Emanzipation
beginnt bei ihr der Bartwuchs schon."
Diese Zeile von Reinhard Mey passt auf unsere "schwarze Witwe " aus Brüssel.Es fällt schwer aus dem Rampenlicht zu treten und der Jugend Platz zu machen. "Wenn's am schönsten ist
soll man aufhören": sagte einst schon die Dame Astrid Lulling. Wenn die Spitzenkandidaten einer Partei
wieder aus der Versenkung geholt werden müssen,dann sicher weil es der Partei an Nachwuchs mangelt.
Was eine " junge" Regierung zustande bringt haben wir ja die letzten Jahre gesehen. Warum nicht weitermachen
bevor der alte Mief wiederkommt.