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Verwöhn-Oase am Moselufer: Das Hotel Saint-Nicolas und das Restaurant Lohengrin in Remich

Verwöhn-Oase am Moselufer: Das Hotel Saint-Nicolas und das Restaurant Lohengrin in Remich

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Zwischen dem Luxemburger Nationalfluss und den Weinbergen bieten das Hotel Saint-Nicolas und das hauseigene Gourmet-Restaurant Lohengrin alles für angenehme Entspannung. Von einem legendären Ritter und einem sättigen Mahl aus der Römerzeit berichtet Robert Spirinelli.

Ob Lohengrin, der sagenhafte Ritter mit dem Schwan, der von König Artus zum Rhein entsandt wurde, es bis an die Ufer der Mosel schaffte und möglicherweise im Hotel Saint-Nicolas einen Unterschlupf fand oder gar in dem nach ihm benannten Gourmet-Restaurant speiste, überliefert die Legende nicht. Zumindest das Motiv des Schwans schmückt heute die kulinarische Speisekarte des Lohengrin in Remich. Die gut überschaubare Menüauswahl mit authentischen und wahrhaften Genussanregern weckt Neugierde, denn Alltägliches sucht man hier sowieso vergebens.

So außergewöhnlich wie die Speisekarte ist auch Lucien Houdremont, der hoch gewachsene Chef des Hauses, der die Schlüssel der Domäne jederzeit demonstrativ am Hosengürtel trägt. Nachdem er damals als angehender Koch die Hotelschule in Diekirch gemeistert hatte, zauberte er ab 1968 das Erlernte in die Töpfe. Ab 1972 zog es den Küchenchef dann in die Schweiz und nach Frankreich, wo er in diversen renommierten Häusern seine Kochkünste verfeinern konnte. Eines Tages traf er dann Entschluss, das in Remich zur Verfügung stehende Hotel Saint-Nicolas zu übernehmen und auszubauen.
Doch damit gab sich der umtriebige Houdremont nicht zufrieden und beschloss, dem Komplex einen Wellness-Bereich beizufügen.

Seit 2010 erstrahlt das Haus in neuem Glanz

Gesagt, getan – und so erstrahlte das Saint-Nicolas ab 2010 in einem nie da gewesenen Glanz, ohne dass das Haus seinen Charme verlor. Das zur Logis-Kette gehörende Hotel bietet geschmackvolle, mit jeglichem Komfort eingerichtete Zimmer, wovon einige sogar mit Badewannen ausgestattet sind, die über eine Whirlpool-Funktion verfügen. Alle Hotelgäste können vom Zugang zum Wellness- und Spa-Center profitieren, das sowohl einen Innen- als auch einen und Außenpool bietet. Außerdem stehen eine größere finnische Sauna, ein Hamam, eine Eisgrotte, eine Infrarotkabine sowie Massageräume für das Wohlergehen der Gäste zur Verfügung. Sogar ayurvedische Körperanwendungen und sonstige Massagen sind gegen Aufpreis und Vorausbuchung möglich.

Aus der ehemaligen, seit 1885 bestehenden Saint-Nicolas-Gaststätte gleich neben einem der drei Stadttoren Remichs entstand im wahrsten Sinne des Wortes eine Verwöhnoase, zu der natürlich auch das Restaurant Lohengrin mit seiner gehobenen Küche beiträgt. „Eigentlich bin ich mehr Koch als Hotel-Manager geblieben“, erklärt Lucien Houdremont mit einem Lachen. Das Restaurant erfreue sich an einer großen luxemburgischen Stammklientel, aber immer mehr ausländische Gäste sollen nach Remich kommen, weil es in der Hauptstadt an bezahlbaren Hotelzimmern mangele. Immer öfter würde das Wellness-Package allerdings auch von zahlreichen Luxemburgern gern angenommen, um ein entspanntes Wochenende an der Mosel zu verbringen.

Flussaal in Kräutern

Und was die Spezialitäten des Hauses seien? „Naja, das ist schwer zu sagen, heute findet man fast alles überall. Ich bevorzuge speziellere Häppchen wie beispielsweise Flussaal in Kräutern oder eine Steinbuttschnitte. Noch spezieller, aber dennoch sehr schmackhaft: die Poule de Nouméa, ein Gericht aus der Römerzeit, das bei uns als ‹plat signature› angeboten wird“, verrät Houdremont. „Das Gericht ist ein wenig kräftig und konsistent – eine Speise, die man nicht täglich essen sollte“, erklärt der Chef mit einem Schmunzeln – und stellt uns prompt das Rezept zur Verfügung..

Als Logis-Mitglied wird das Hotel Saint-Nicolas mit drei Cheminées und das Restaurant mit drei Cocottes eingestuft. Das Restaurant ist täglich offen und die Küchenbrigade bereit. Sogar Privatparkplätze mit Aufladestationen für E-Fahrzeuge sind im hauseigenen Parkhaus vorhanden. Von hier aus sind es dann nur noch wenige Schritte zum Hotel-Restaurant, wo ein Willkommensdrink oder der typische regionale „Vin d’accueil“ zum Verweilen einladen.
„Als Logis-Hotel sind Tradition, Qualität und natürlich Gastfreundschaft für uns sehr entscheidend. Logis-Gäste sehe ich vor allem als eine Kundschaft an, die enormen Wert auf die Küche legt“, begründet Houdremont. Wichtig daher sei es auch, die Speisekarte saisonbedingt anzupassen.

Neben Wellness und Spa bietet das Restaurant Lohengrin aber auch das ganze Jahr über verschiedene kulinarische Spezialitäten und eine beachtliche Auswahl feinster regionaler und internationaler Weine an. Dies alles bei saisonunabhängigem und stets herrlichem Blick auf die Mosel.

Rezepttipp: Perlhuhn nach Ausonius

Zutaten für 4 Personen
Perlhuhn: 1 Perlhuhn (ca. 1 kg); 10 Knoblauchzehen; 1 kg Reineclauden,
Mirabellen oder Pflaumen; 4 Lorbeerblätter; 100 g Olivenöl; Kardamom,
Koriander
Puls (Früchtebrei): 500 g Schrot (z.B. Dinkel); 200 g Datteln (fein geschnitten); 100 g Rosinen; 100 g getrocknete Aprikosen; 50 g Mandelstifte;
1 Prise gemahlenen Pfeffer
Gefüllte Datteln: 500 g Datteln; 100 g Walnüsse; 100 g Pinienkerne,
Honig, Salz
Dolce miste: 500 g Mehl; Milch; 100 g Honig; Pfeffer

Zubereitung

Das Perlhuhn in mundgerechte Stücke zerlegen, in Mehl wenden und in Olivenöl kurz anbraten. Dann mit Knoblauch, Kardamom, Koriander und Lorbeerblättern ohne Flüssigkeitszugabe 10 Minuten ziehen lassen und auf einem Bett gedünsteter „Duederen“ (Reineclauden, Mirabellen oder Pflaumen) anrichten.

Für den Früchtebrei aus dem Getreideschrot einen geschmeidigen Brei herstellen. Mit fein geschnittenen Datteln, Rosinen, getrockneten Aprikosen sowie Mandelstiften mischen. Mit einer kräftigen Prise gemahlenem Pfeffer würzen.

Für die gefüllten Datteln diese entkernen und mit grob gehackten Walnüssen und Pinienkernen füllen. In Salz wenden und in Honig braten.

Für das Dolce aus Mehl und kochender Milch einen festen Brei herstellen. Milch zugießen, bis der Brei eine gewisse Festigkeit hat. Den noch warmen Brei auf ein mit Backpapier belegtes Küchenblech gießen, mit einem Spachtel 2 Zentimeter hoch verstreichen und vollständig abkühlen lassen. Mit einem Glas kleine Plätzchen ausstechen und in Öl backen. Mit Honig anrichten und zusätzlich mit einer kräftigen Prise Pfeffer würzen.

Jang
31. Dezember 2018 - 13.37

Firwaat weit am Ausland ërem rennen,
daat kann een och op der Letzebuerger Musel maachen,
der Hoteler do hunn mer nach méi am Land.