Das Meinungsforschungsinstitut TNS Ilres hat die Menschen in Luxemburg über den Tod und die Sterbehilfe befragt. Dabei kam heraus, dass nur 43 Prozent der Befragten überhaupt wissen, dass aktive Sterbehilfe in Luxemburg erlaubt ist. 33 Prozent glaubten, dass sie nicht erlaubt ist. 25 Prozent sagten, sie wüssten es nicht.
Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass das Gesetz 2009 fast zu einer Staatskrise geführt hat und in allen Medien breit diskutiert worden ist. Über kaum ein Gesetz wurde in Luxemburg in den letzten 20 Jahren so viel gesprochen wie über das Gesetz über die Euthanasie.
Auffällig ist, dass es vor allem Menschen ohne die luxemburgische Nationalität sind, die schlecht informiert sind. Medien und Politik scheinen Probleme zu haben, diese Menschen zu erreichen. Aber auch von den Befragten, die die Luxemburger Staatsangehörigkeit besitzen, wusste die Hälfte mit Bestimmtheit, dass Euthanasie erlaubt ist.
Auf der Spurensuche in den Tabellen findet sich ein Hinweis, der zu einer Erklärung des Phänomens beitragen kann. Je länger jemand in Luxemburg lebt, umso besser wusste er über die Euthanasie Bescheid. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass solche wichtige Themen in regelmäßigen Abständen immer wieder diskutiert werden müssen. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich Menschen, die nach Luxemburg ziehen, das komplette Gesetz zu Gemüte ziehen.
Eine andere Lehre daraus ist, dass regelmäßig über den Tod gesprochen werden sollte. Sei es im Familienkreis, im Freundeskreis oder beim Arzt. Haben Ihre Verwandten eine Patientenverfügung? Haben sie Bestimmungen für ihr Lebensende getroffen? Wollen sie Organe spenden oder nicht? Themen, bei denen es wortwörtlich um Leben und Tod geht, sollten öfter auf den Tisch kommen. Ganz zwanglos. Über unangenehme Dinge, die eintreten können, nachzudenken – das Praemeditatio malorum, wie es die Stoiker nennen – kann auch ganz befreiend sein.
Fir iwwert den Dout nozedenken, muss ee fir d'éischt eppes tëschent den Oueren hunn. An daat schingt villen ze feelen, ouni dass si ët mierken.
@Müller jemp
@ Romano:
"Tun Sie was Sie nicht lassen können. "
Danke für Ihre Genehmigung.
"Die Euthanasie ist ein zu ernstes Thema als dass man sich darüber lustig macht. "
Wer macht sich hier lustig?
CO ist schmerzlos, wirksam und billig. In Japan ist es die Suizidmethode Nummer 1.
@de Koschter
@alouise:
" deemno sinn all eis Verstuewen rommeldomm?"
Nee, déi konnte warscheinlech liesen.
@ Romano: Tun Sie was Sie nicht lassen können. Die Euthanasie ist ein zu ernstes Thema als dass man sich darüber lustig macht. Aber vielleicht verfügen Sie ja über eine besondere Art schwarzen Humors. Möge dieser Ihnen bis zum bitteren Ende erhalten bleiben!
Wieso werden seit gestern keine Kommentare mehr veröffentlicht?
Euthanasie ist eine für einen Todkranken, für einen Menschen, der unheilbar krank ist, für den keine Hoffnung auf Gesundung und ein menschenwürdiges Leben mehr besteht, ein Erlösung. Wenn es diese vom Gesetz erlaubte Möglichkeit gibt, sollten gewissenhafte Ärzte sie auch im äussersten Not-resp. Ernstfall , auf Wunsch des Patienten, anwenden. Deshalb gibt es die entsprechende Patientenverfügung. Gleichwohl bleibt es für jeden Betroffenen die wichtigste weil folgenschwerste Entscheidung seines Lebens. Dazu ist in jedem Fall sehr viel Mut erfordert, weil es meistens noch einen Funken Hoffnung gibt, an den sich der Mensch bis zuletzt klammert. Jedes Lebewesen hat das Recht auf ein würdiges Sterben .
@alouise: deemno sinn all eis Verstuewen rommeldomm? Wat ass dat da fir eng Mentaliéit an eng Ausdrocksweis? Wou bleiwen do de Respekt an d'Pietéit ?
Die Euthanasie ist eine ganz intime, persönliche Entscheidung, die viel Mut erfordert. Jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens mit dem Tod konfrontiert. Der Tod gehört zum Leben wie die Geburt. Man sollte sich seiner Endlichkeit bewusst sein und jeden Tag so leben als ob es der letzte wäre, will heissen: bewusst leben. Ob man an ein Leben nach dem Tode, unter welcher Form auch immer, glaubt oder nicht, sei jedem selbst überlassen und darüber braucht man sich nicht lustig zu machen. Man sollte vielmehr über den Sinn des Lebens nachdenken. Wenn Epikur uns rät, das Leben zu geniessen, meint er damit die kleinen Freuden die das Leben uns schenkt auszukosten und nicht etwa uns gedankenlos zu amüsieren bis zum es geht nicht mehr.
@alouise: Doud sinn ass effektiv kee Problem - awer wéi ee stierft schon.
Ech hu mer e klengen Holzkuelegrill kaaft, deen an d'Buedbidde passt .(Brandschutz)
Wann ech es genuch hunn da gi Fënster a Dieren zougepecht an e puer Thüringer gegrillt.
Dout sinn ass wéi rommeldomm sinn, et ass just problematesch fir déi Leit ronderëm eis.
@ Jacques Zeyen: Bitte nicht!!! Omega 90 - Formular ausfüllen ist definitiv der falsche Schritt. Diese CSV-nahe Organisation hat sich - wie CESHA richtig notiert, klar gegen Sterbehilfe ausgesprochen. Sie widmet sich nicht "hauptsächlich" sondern ausschliesslich der Palliativmedizin.
@ Redaktion: Wie wäre es bei derlei sensiblen Themen mit etwas Faktencheck durch den Forumsmoderator?
Wieso Omega 90? Soweit ich weiss, setzt sich diese Vereinigung hauptsächlich für die sogenannte Palliativmedizin ein - wer wirklich selbstbestimmte sterben möchte, soll sich lieber an Mäi Wëllen-Mäi Wee (Association pour le Droit de Mourir dans la Dignité - Lëtzebuerg) wenden.
Aber auch in organisatorischer Hinsicht gäbe es noch viel zu tun: Ich vermisse z.B. eine Liste der Ärzte, welche bereit sind, ihren Patienten zu einem selbstbestimmten Tod zu helfen.
Die Crux ist in etwa die gleiche wie bei der Abtreibung: Erlaubt ist die Euthanasie schon, aber konkrete Adressen kann man leider nur "unter der Hand" erfahren.
Omega 90. Formular ausfüllen. Ist ein erster Schritt.
Für den Rest haben Seneca,aber auch Epikur oder Marc Aurel Recht. Was wäre das Leben ohne den Tod? Die vermeintlichen Götter sollen uns anscheinend beneiden weil wir sterblich sind. Der Tod wird zum Freund wenn Alter und Schmerz uns daran erinnern,dass es Zeit wird. Epikur rät uns das Leben zu geniessen. Und weil alles darauf hinweist,dass es kein "danach" geben wird,sollten wir uns mit dieser kindischen Hypothese auch nicht verrückt machen(lassen).Auf jeden Fall sind wir Sieger.Unter Millionen Anwärtern haben wir das Rennen zum Leben gewonnen.Nicht schlecht.Jeder Tag sollte ein Festtag sein.
Die meisten wissen auch nicht dass sie Organspender sind.