Drei Jahre hat Fred Keup gebraucht, um sich vom Chamber-Neuling zum Spitzenkandidaten der ADR durchzumausern. Das ADR-Nationalkomitee hat Keup einstimmig zum Spitzenkandidaten ernannt. Der Nationalkongress der ADR hat Fred Keup am Sonntag im Park Hotel Alvisse mit stehenden Ovationen als ihren Mann für die kommenden Wahlen gefeiert.
In seiner ersten Rede als Spitzenkandidat hat Fred Keup die Parteibasis denn auch auf die kommenden Wahlen eingeschworen. „Die Regierung fürchtet das Volk“, sagte Keup vor rund 200 Parteimitgliedern. „Wir aber freuen uns darauf.“ Die ADR vertraue den Menschen, schließlich habe man Demokratie im Namen. „Nutzt den Moment der Wahlen, denn diese sind rar.“
Die ADR will bei den kommenden Wahlen denn auch auf altbekannte Themen setzen: Familie, die Luxemburger Sprache und natürlich Sicherheit. „Die Sicherheit und Bekämpfung der Kriminalität wird eine unserer Prioritäten im Wahlkampf werden – ob sie das wollen oder nicht.“ Auch eine Breitseite gegen die Medien durfte nicht in der Rede des frisch gekürten Spitzenkandidaten fehlen, der die ADR vor allem als Opfer solcher Angriffe darstellte. Demnach wappne man sich in der ADR vor Angriffen und Diffamierungen seitens der „Aktivisten in den Medien“. „Das wird keine einfache Übung, weil viele falsche Sachen über uns behauptet werden“, sagte Keup. „Doch wir werden Luxemburg nicht aufgeben.“
Wechsel nur mit der ADR
Mit der Verteufelung der derzeitigen Regierungskoalition – „ein Establishment, das über die Köpfe der Menschen hinweg entscheidet“ – wagte Fred Keup jedoch auch einen ersten Annäherungsversuch an die CSV. Dem christlich-sozialen Spitzenkandidaten Luc Frieden gab Keup nämlich einen „freundschaftlichen Rat“ mit auf den Weg. „Traut ihnen nicht“, meinte Keup in seiner Rede. „Sie wollten die CSV 2013 nicht und wollen sie auch jetzt nicht.“ Für einen fundamentalen Wandel und eine bürgerliche Politik führe kein Weg an der ADR vorbei.
Seit 2013 würde Luxemburg mit Kriminalität überzogen werden, die Schulpolitik sei ein „nivellement vers la bas“, die Wohnungsbaupolitik würde die Erinnerungen an Plattenbauten aus DDR-Zeiten hervorrufen und es würde unnötig Geld für Satelliten, Propaganda oder auch eine feministische Außenpolitik ausgegeben werden, mit der Luxemburg zunehmend isoliert dastehe. Gepaart mit dem unaufhaltsamen Bevölkerungswachstum, sei das einfach nur eine „Bankrotterklärung“ der jetzigen Regierung.
Gegen das sogenannte „Establishment“, für mehr Freiheit und vor allem nah am Bürger – so will die ADR in den kommenden Wahlkampf starten. Wer sich anhand der Ausführungen an den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dessen Slogan „Make America Great Again“ erinnert fühlte, brauchte sich nicht wundern. Am Ende seiner Rede ließ Fred Keup keine Zweifel aufkommen, wessen Kampagne als politische Vorlage fürs Wahljahr 2023 dienen soll. „Wir geben Luxemburg nicht auf“, rief Keup am Ende seiner Rede in den Saal. 2023 werde die ADR gegen eine Regierung gehen, die die Geschichte des Landes verkläre und dank ihres Wirtschaftens ganze Existenzen zerstört habe. Und: „Mit einer großartigen ADR wollen wir Luxemburg wieder zu einem großartigen Land machen.“
Hat Fredi denn gesagt wie er das alles machen will? Programme oder nur wieder belangloses Gemeckere? H. Wiltgen bitte melden!