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Premium-Wanderweg in LuxemburgTraumhaft wandern im „Manternacher Fiels“

Premium-Wanderweg in Luxemburg / Traumhaft wandern im „Manternacher Fiels“
Der Premium-Wanderweg „Manternacher Fels“ bietet eine imposante Fernsicht vom „Lelliger Plateau“ hinüber zur deutschen Moselseite Foto: Herbert Becker

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Das Wandern zählt zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Gleich drei zum Saar-Hunsrück-Steig gehörende sogenannte Traumschleifen befinden sich im Großherzogtum. Die nach Expertenbewertung schönste Schleife ist die Tour durch das Naturschutzgebiet „Manternacher Fiels“. Unser Korrespondent Herbert Becker begab sich auf Schusters Rappen, um die Schönheiten der Natur zu erkunden.

Treffpunkt Naturschutzzentrum „A Wiewesch“: Jempi Hoffmann, Bürgermeister der Gemeinde Manternach, und Josy Fisch, Präsident des lokalen „Syndicat d’initiative“, heißen neben Tourismusminister Lex Delles und Gilles Estgen, Präsident des „ORT Région Moselle“, zahlreiche Pressevertreter willkommen zu einer geführten Tour in die Traumschleife „Manternacher Fiels“.

Neuinstallierte Ruheinsel auf dem Lelliger Plateau: Liegeprobe mit Minister Lex Delles, Bürgermeister Jempi Hoffmann und SI-Präsident Josy Fisch (v.n.l.r.). ORT-Präsident Gilles Estgen genießt die Aussicht stehend.
Neuinstallierte Ruheinsel auf dem Lelliger Plateau: Liegeprobe mit Minister Lex Delles, Bürgermeister Jempi Hoffmann und SI-Präsident Josy Fisch (v.n.l.r.). ORT-Präsident Gilles Estgen genießt die Aussicht stehend. Foto: Herbert Becker

Eingeladen hatte das ORT, um in erster Linie einmal aufzuzeigen, mit wie viel Passion und Herzblut das lokale SI hier tätig ist, um diese als Premium-Wanderweg eingestufte Traumschleife zu hegen und zu pflegen. Gleich drei Traumschleifen gibt es im Land: Manternach, Schengen und Ahn (siehe Infobox), die allesamt zum Saar-Hunsrück-Steig mit insgesamt 111 Traumschleifen gehören und die vom deutschen Wanderinstitut klassifiziert und bewertet werden. Mit 91 von 100 möglichen Bewertungspunkten ist der „Fiels“ Spitzenreiter im Großherzogtum.

Josy Fisch gab einen detaillierten Überblick über Länge und Schwierigkeitsgrad des Weges und bemerkte, nicht ohne stolzen Unterton, dass der „Manternacher Fiels“ der am häufigsten besuchte im Großherzogtum ist. Im vergangenen Jahr wurden mit finanzieller Unterstützung des Tourismusministeriums sogenannte Zählplatten in den drei Schleifen installiert. Denen zufolge waren in Schengen in diesem Jahr 3.403 Wanderer unterwegs, im Ahner Palmberg 3.671 und im Manternacher Fiels 10.122. Gilles Estgen hob hierzu im Besonderen die Verdienste des SI hervor, allen voran des stets umtriebigen Präsidenten Josy Fisch, der auch selbst bei allen Aktionen und Arbeiten auf der Wanderstrecke stets mit Hand anlegt.

Beeindruckende Fernsichten

Die Traumschleife, die ausnahmslos durch ein Naturschutzgebiet führt, besticht vor allem durch ihre Vielfalt an seltenen Pflanzen, Hölzern, Moosen, Farnen und Flechten, durch imposante Kalksteinfelsen und außergewöhnliche Fernsichten. Wir besuchen als ersten Anlaufpunkt das „Lelliger Plateau“. Hier reicht der Blick hinüber bis zur deutschen Moselseite. Das SI hat auch hier wie auf der gesamten Strecke selbst gefertigte hölzerne Hinweisschilder und erst kürzlich eine neue Wellenbank mit einem großen Tisch für Wanderpausen errichtet.

Beeindruckend ist auch das Schlammbachtal. Hier stürzt die Syr etwa 25 Meter in die Tiefe. In Vorzeiten gab es hier eine Holzmühle, in der Holzbrei zur Papierherstellung produziert wurde. Unser Weg über naturbelassene, aber gepflegte Pfade führt uns mitten im Wald auf eine Lichtung und wir stehen mit staunendem Blick vor einem Weinberg mit zahlreichen Terrassenmauern. „Weinberge gab es früher hier nicht wenige, und das seit dem 18. Jahrhundert“, erklärt Josy Fisch. „Die meisten wurden jedoch in den 50er-Jahren aufgegeben und das Terrain wurde mit Fichten aufgeforstet. Gemeinsam mit dem Winzer Abi Duhr aus Grevenmacher hat man eine größere Parzelle von 35 Ar renaturiert und neu bepflanzt und erntet hier Auxerrois und Pinot gris.“

Letzte Station unserer Tour ist der im Volksmund genannte „Fuussebau“. Hier hat sich vor Jahren ein pensionierter Bahnbeamter ein privates Refugium zur persönlichen Muße errichtet. Gemeinde und SI haben das Anwesen erworben, welches unter anderem für Feiern angemietet werden kann. Zur Ausstattung gehören ein Steinhaus, eine Holzhütte und ein großzügig angelegter Grillplatz. Der Vorbesitzer muss eine Affinität zu Griechenland und zum Wein gehabt haben. Über dem Hauseingang ist in griechischen Lettern „Das Haus des Dionysos“ zu lesen.

Allen Wander- und Naturfreunden kann diese wahrhaftige Traumschleife nur ans Herz gelegt werden und wir halten es da abschließend gerne mit Johann Wolfgang von Goethe, der schon treffend meinte: „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen!“

Traumschleifen in Luxemburg

Manternacher Fels 
Erlebnispunkte: 91
Länge: 9,6 km
Kategorie: mittelschwer
Höhenmeter: 276 m

Schengen grenzenlos
Erlebnispunkte: 83
Länge: 8,1 km
Kategorie: mittelschwer
Höhenmeter: 366 m

Wein- und Naturpfad Palmberg Ahn
Erlebnispunkte: 73
Länge: 9 km
Kategorie: mittelschwer
Höhenmeter: 309 m