Sommer, Sonne, Hitze – und jetzt ein Sprung ins kühle Nass. Das jedoch ist in unserem kleinen Land gar nicht so einfach zu finden. Am ehesten können sich Familien in einer Anzahl von Freibädern tummeln.
Doch wer lieber ein Bad in einem natürlichen Gewässer – ohne Chemikalienzusatz – genießen will, muss sich etwas auf die Suche machen. Und möglicherweise auch eine gehörige Portion Geduld mitbringen.
Die gute Nachricht vorweg: Nach den Kriterien der europäischen Gesundheits- und Gewässeraufsichtsbehörde haben die meisten der Luxemburger Badestellen eine gute bis sehr gute Wasserqualität. Vor allem die Seen zeichnen sich darin aus, für die meisten der fließenden Gewässer heißt es leider immer noch: Baden verboten.
Badeseen bevorzugt
Dennoch gibt es natürlich die Optionen, in freier Natur zu baden, ohne dass man den Flieger besteigen muss, um an südliche Küsten zu gelangen. Die Landkarte Luxemburgs weist 17 Möglichkeiten aus, wo man an einem Badesee das Wochenende, heiße Tage in der Woche oder sogar seinen Sommerurlaub verbringen kann. Zwölf dieser Badegelegenheiten verfügen sogar über eine ausgezeichnete Wasserqualität.
Naturgemäß sind etliche dieser Erholungsresorts im Norden unseres Landes zu finden. Spitzenreiter sind dabei die Badestellen am Oberlauf der Sauer, an den dort gelegenen Stauseen. Hier finden wir drei Badestellen: in Lultzhausen, in Insenborn („Plage 1“) sowie auf „Fuussefeld“ („Plage 2“). Alle drei Strände befinden sich im Bereich der Gemeinde Esch/Sauer, sie sind vom 1. Mai bis einschließlich 30. September geöffnet und überwacht.
Schon die vergangenen Wochenenden haben gezeigt, dass die Ordnungskräfte der Polizei häufig vom großen Andrang der Erholungssuchenden überfordert waren und Parkplätze und Zufahrten zu den beliebten Badestellen sperren mussten. Es empfiehlt sich daher – wie bereits im vergangenen Jahr –, sich vorab in der Gemeinde Esch/Sauer anzumelden und einen Badeplatz zu reservieren. Bevor man seinen vierbeinigen Freund mitnimmt, sollte man sich jedoch erkundigen, wie weit Hunde ins Badereservoir dürfen – an den „Plages“ 1 und 2 sind sie nicht zugelassen. Außer den drei genannten Badestellen finden wir weitere in Burfelt und Liefringen.
Im Oberlauf der Sauer gibt es zudem einige Flussstellen, bei denen die Wasserschutz- und Gesundheitsbehörden ein Baden gestattet haben. Auch im Mündungsgebiet der Our in die Sauer finden sich Bademöglichkeiten.
Ob in den Ardennen oder in den übrigen Naturschönheiten des Landes, überall finden sich auch gut ausgestattete Campingplätze, auf denen die Urlauber in erreichbarer Nähe der Badestellen Erholung und Entspannung finden können.
Wer sich nicht die Mühe machen möchte, das Land zu durchqueren, kann auch im Osten Luxemburgs Badefreuden finden. Hier empfehlen sich vor allem die Baggerseen in Remerschen mit dem „Erliefnis Baggerweier“. In den ehemaligen Kiesgruben ist Platz für etwa 3.000 Bade- und Sonnenfreunde. Als Eintritt ist hier für Erwachsene ein Tagesticket für 5 Euro zu erstehen, Kinder haben freien Eintritt. Da die Zahl der Besucher begrenzt ist, empfiehlt sich auch hier für den Badespaß eine Voranmeldung. Die Tickets können mit Datumsangabe online gelöst werden.
Kein Baden in Flüssen
Von alten Familienfotos kennt man es noch, vielleicht auch aus den Erzählungen der Großeltern (obwohl selbst die heutige Großelterngeneration solche Geschichten noch von ihren Großeltern kennt): Kam der Sommer und die Hitze, zog die Familie an die Flussstrände, an die Wiesen von Alzette, Mosel, Our und Sauer, die Mutigen stürzten sich in kühle Fluten, ufernah planschten die Kinder. Doch damit ist es lange vorbei. Bis auf die oben genannten Ausnahmen ist in Luxemburg das Baden in Flüssen und Bächen untersagt. Und wer Angaben über die biologische Belastung der Gewässer liest, verzichtet auch gern freiwillig auf den nassen Kontakt: In den trockenen Sommern sinkt zum Beispiel der Pegelstand der Alzette deutlich: 70 bis 80 Prozent des Wassers des Flusses, in dessen Einzugsgebiet etwa 100.000 Menschen leben, werden aus Kläranlagen gespeist.
Umweltbehörden und Wasserwirtschaft sind indes bemüht, auch die Fließgewässer Luxemburgs weiter zu reinigen, sodass wir in einigen Jahren mit wirklich sauberen Flüssen rechnen können.
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