Rund 50 Prozent der Kandidaten fallen bei der ersten praktischen Führerscheinprüfung durch. Das antwortet Mobilitätsminister François Bauch („déi gréng“) auf eine parlamentarische Frage der CSV-Abgeordneten Nancy Arendt. Die Durchfallquote habe sich in den vergangenen zehn Jahren auf diesem Niveau eingependelt, so der Minister. Im Jahr 2018 war sie mit 45,1 Prozent noch am niedrigsten, 2022 mit 52,5 Prozent dann am höchsten.
Dieser Trend sei übrigens auch in anderen Ländern festzustellen, so Bausch. In Deutschland lag die Durchfallquote bei der praktischen Führerscheinprüfung in jüngerer Vergangenheit bei rund 40 Prozent und in Frankreich bei rund 42 Prozent. Unter Luxemburgs Nachbarländern war die Durchfallquote in Belgien mit rund 45 Prozent am höchsten.
Experten erklären sich dieses Phänomen durch die veränderte Einstellung der jungen Kandidaten zum Führerschein und zur Mobilität im Allgemeinen. Durch veränderte Mobilitätsgewohnheiten – das Aufkommen alternativer Mobilität sowie die Einführung kostenloser öffentlicher Verkehrsmittel (in Luxemburg) – habe der Führerschein bei jungen Menschen heute einen anderen Stellenwert, als das noch vor 20 Jahren der Fall gewesen sei, so Bausch. Weiter erklärt der Minister, dass dies dazu führe, dass die jungen Fahrer nicht mehr bei den Eltern lernen, den Verkehr so aufzunehmen, wie das früher der Fall war. Dies, weil sie häufig als Mitfahrer nicht auf den Verkehr achten und somit Reflexe und Automatismen nicht besitzen oder kennen, bevor sie in eine Fahrschule gehen. Darüber hinaus verlangten der immer komplexer werdende und zunehmende Verkehr samt neuen Verkehrsteilnehmern – zum Beispiel E-Rollern – den jungen Fahrern immer mehr ab.
Führerschein kostet im Durchschnitt 1.600 Euro
Um auf diese Entwicklung zu reagieren, müsse bei der Ausbildung in Zukunft ein verstärkter Fokus auf die „risk awareness“ gelegt werden, so Bausch, der über eine Erhöhung der Anzahl an obligatorischen Fahrstunden spricht, um auf diese Weise die Durchfallquoten zum Sinken zu bringen.
Der Verkehrsminister betont, dass Vorwürfe, die hohen Durchfallquoten seien dadurch zu erklären, dass die Prüfer den Kandidaten mit Absicht Fallen stellen würden, unberechtigt seien.
Durchschnittlich kostet der Führerschein im Großherzogtum rund 1.600 Euro. Inbegriffen sind die Theorie und 16 Stunden Praxis, die Preise könnten jedoch von Fahrschule zu Fahrschule variieren, da sie nicht reglementiert sind, sagt Bauch. Besteht man die praktische Prüfung nicht, so fallen im Schnitt rund weitere 750 Euro an. Laut ADAC liegt der Preis für den Führerschein in Deutschland sogar zwischen 2.106 und 4.456 Euro, abhängig von der Anzahl an praktischen Fahrstunden, die benötigt werden, um die Prüfung zu bestehen. Bei Luxemburgs französischen und belgischen Nachbarn liegt der Preis für den Führerschein, je nach Quelle, bei jeweils 1.700 bzw. 1.800 Euro.
@Tarchamps, mit dem Kommentar tun Sie Ihren Grünen Genossen keinen gefallen. Nicht alle Jugendlichen sind Klima Kleber und ?
@ Tarchamps / Unsere Jugend ist nicht doof !! Im Gegenteil.
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Aber sie ? nach ihrem Kommentar zu urteilen.
Die Grünen sind nicht schuld, dass die Jugend doof ist.
Dafür sind die Rechten zuständig. ?
Här Meisch,
Schoulpflicht bis 28 Joer...
Führerschein zu erhalten ist nicht leichter oder schwerer zu erhalten als vor 10 Jahren. Man müsste einfach etwas lernen. Leider hoffen viele auf die Gnade des Fahrprüfers oder den Dummen der es bezahlt
@Maxime, @Alles op de Velo: Ich glaube auch, dass das vom Blitzminister und Konsorten so gewollt ist. Wenn es daran liegen würde, dass die jungen Leute immer dümmer werden, dann müssten unsere Autos ja auch immer dümmer werden, denn auch die Durchfallquote in der Kontrollstation steigt stark an, ganz einfach, weil die Kontrollen immer pingeliger werden. Z.B. darf man selbst nicht mehr auf die Kontrollstrecke fahren, so dass man auch keine Glühbirne mehr ersetzen kann und das Auto fliegt wegen einer nicht funktionierenden Lampe durch. Solche Beispiele für verschärfte Kontrollen gibt es massig. Da soll mir doch keiner erzählen, das wäre nicht so gewollt.
"Führerschein kostet im Durchschnitt 1.600 Euro" Wenn die Jugendlichen ihr Ticket selbst blechen müssten wäre die Quote vielleicht besser. Aber Vattern macht das schon oder die Ommi. Dann wäre die "Einstellung" zum Verkehr eine andere.
@Alles op de Velo/ Ich sehe das genau so. Bin sogar überzeugt dass wenn der Transportminister kein Grüner wäre nicht jeder zweite durchrasseln würde. Man braucht ja nur oben zu lesen was der gute (?) grüne Herr für einen Quatsch verzapft. Die Fahrschulen hingegen freuen sich über mehr Fahrstunden also mehr Geld.
Diese Feststellung spricht Bände und zeigt deutlich wie es um das geistige Niveau in unserer Gesellschaft bestellt ist. Ein beängstigendes Armutszeugnis,!
Je mehr durchfallen, und die Führerscheinprüfung aufgeben, desto weniger Autos haben wir auf den Strassen. Dies könnte von einer bestimmten Partei so gewollt sein, ich jedenfalls könnte mir das gut so vorstellen. Diese Leute fahren dann Fahrrad und bremsen so den Verkehrsfluss noch mehr ein. Vielleicht steigen dann ein paar genervte auf den Bus, der auch dazu genuzt wird den Verkehr zu bremsen. Oder irre ich mich, wenn ich mich so erinnere dass seit ein paar Jahren die Bus Haltestellen weg vielen damit der Bus die Autofahrer nervt.