Alles begann 1995. Raymond Niesen entdeckte während einer Geburtstagsfeier in Frankreich ein Vélosolex, das sich in einem nicht mehr besonders guten Zustand befand. „Als Kind habe ich immer davon geträumt, ein solches zu besitzen“, erzählt uns der mittlerweile 67-Jährige, als wir ihn in Helfant, einem kleinen Ort der Gemeinde Palzem unweit von Remich, besuchen. „In Luxemburg waren wir neidisch darauf, dass die Franzosen schon mit 14, und das ohne Führerschein und Helm, mit dem Moped fahren durften, während das bei uns erst mit 16 möglich war, natürlich mit Führerschein und Kopfschutz.“
Für 1.000 französische Francs erwarb Niesen damals das Rad und ahnte noch nicht, dass er damit den Grundstein legte zu einer Sammlung, die ein knappes Vierteljahrhundert später die kompletteste und umfangreichste der ganzen Welt sein würde. Zu dem ersten Vélosolex gesellte sich ein zweites, ein drittes, ein viertes, … „Als ich rund zehn besaß, drohte meine Frau: ‚Entweder die Mopeds oder ich!’“, so Raymond Niesen. „Ich sagte dann nur: ‚Ich werde dich vermissen!’“, lächelt er verschmitzt. Zur Scheidung kam es dann glücklicherweise doch nicht, aber der Sammler suchte nach einer Alternative zum Keller des Wohnhauses, wo er seine Schätze bis dahin umhegte.
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