Mit einem breiten Grinsen stieg Ralph Daleiden am Sonntagabend im National Aquatic Centre in Dublin aufs Treppchen. Der Luxemburger hatte sich im Finale des Rennens über 100 Meter Freistil gerade EM-Silber gesichert und sich zum Vize-Europameister gekürt. „Ich bin sehr glücklich. Es war ein enges Rennen“, so die erste Reaktion des 20-Jährigen.
„2021 wurde ich bei der JEM (Jugend-EM) über 100 m Freistil Sechster. Das war das erste Rennen, in dem ich gesehen habe, dass ich auf internationalem Niveau mit der Jugend mithalten kann. Jetzt gab es mit der neuen U23-EM wieder eine Chance, zu sehen, wo ich mich im Vergleich platziere. Dass es Silber wurde, ist toll.“
Am Sonntagmorgen hatte sich der 20-Jährige zunächst in 48,83 Sekunden als Schnellster der 74 angetretenen Schwimmer für das Finale qualifiziert. Später im Finale musste sich der Luxemburger dann in 49,06 Sekunden nur knapp dem Briten Edward Mildred (48,90) geschlagen geben. Der US-Amerikaner Patrick W. Sammon landete im Finale zwar eigentlich in 48,53 Sekunden auf dem ersten Platz, spielte im Europameisterschaftsranking aufgrund der Nationalität aber keine Rolle. „Die beiden, die vor mir gelandet sind, haben nicht vor zwei Wochen an der WM teilgenommen, deswegen kann man sagen, dass ihre Vorbereitung auf die U23-EM optimaler war. Meine Vorbereitung war eher auf die WM ausgerichtet“, so Daleiden, der in Fukuoka den Landesrekord über 100 m Freistil auf 48,77 verbessert hatte. „Mir hat es deswegen jetzt auch auf den 100 Metern am Ende etwas an Energie gefehlt.“
FLNS: Positives Fazit
Mit seiner Europameisterschaft zeigte sich der Luxemburger aber rundum zufrieden. Nicht nur aufgrund der Medaille war die EM für Daleiden erfolgreich. Er hatte am Freitag über 200 Meter Freistil in 1:49,71 den 17. Platz belegt und damit nach Raphaël Stacchiotti erst als zweiter Luxemburger überhaupt auf dieser Distanz die 1:50er-Barriere durchbrochen.
„Insgesamt war das Feld in Dublin sehr eng zusammen und das Niveau hoch. Ich habe Bestzeiten gemacht und konnte den 200er-Freistil endlich unter 1:50 drücken, was schon lange mein Ziel war. Im 100er wollte ich einfach eine 48er-Zeit schwimmen, um nach der WM zu bestätigen. Beides ist mir gelungen“, so Daleiden.
Mit ihm freute sich auch Christophe Audot. „Ralph ist nach Raphaël Stacchiotti (Gold 2009 und 2010 bei Junioren-EM) und Julie Meynen (Bronze 2013 bei Junioren-EM) erst der dritte Luxemburger, der eine Medaille bei einer Europameisterschaft gewinnt. Er kann sehr glücklich sein.“
Der Technische Direktor und Nationaltrainer der FLNS zog nach der EM eine dementsprechend zufriedene Bilanz und nannte dafür noch mehrere Gründe: Die Landesrekorde von João Carneiro (200 m Schmetterling) und Rémi Fabiani (50 m Freistil), dazu zwei Schwimmer nahe an den Olympianormen und sechs persönliche Bestzeiten. „Diese Ausgabe ist für uns ein Erfolg.“
FLNS-Ergebnisse im Überblick
U23-Europameisterschaft in Dublin:
50 m Freistil (M): 7. Rémi Fabiani (22’’40), 42. Ralph Daleiden (23’’26)
Skin Race (50 m Freistil, Eliminierungsrennen): 4. Fémi Fabiani (22’’09/NR)
100 m Freistil (M): 2. Ralph Daleiden (49’’06), … 23. Rémi Fabiani (50’’31)
100 m Freistil (F): 34. Nicole Ricci (58’’66)
200 m Freistil (M): 17. Ralph Daleiden (1’49’’71)
200 m Freistil (F): 20. Nicole Ricci (2’07’’17)
400 m Freistil (F): 14. Nicole Ricci (4’33’’92)
50 m Schmetterling (M): 41. Ralph Daleiden (25’’50)
100 m Schmetterling (M): 34. João Carneiro (54’’57)
200 m Schmetterling (M): 16. João Carneiro (2’01’’79/NR)
100 m Brust (M): 22. João Carneiro (1’03’’11)
200 m Lagen (M): 36. João Carneiro (2’08’’38)
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