Seit einer Woche ist es in Ungarn illegal, obdachlos zu sein. Bei wiederholten Aufgriffen durch die Polizei drohen Gefängnis und Zwangsarbeit. Doch es gibt Gegenwind für Orbans Politik. Aus der Presse, aus der Zivilgesellschaft – und von unerwarteter Stelle.
Lesen Sie zum Thema auch den Kommentar von unserem Redakteur Armand Back.
Obdachlos sein bedeutet an erster Stelle eines: Stress. Stress, einen Schlafplatz zu finden. Stress, etwas zu essen beisammen zu kriegen. Überlebensstress demnach. In Ungarn kommt ein Stressfaktor hinzu. Seit vergangenem Montag ist Obdachlossein in Ungarn illegal. Polizei und Gerichte ziehen das Gesetz durch. Obdachlose müssen nun auch auf der Hut vor der Staatsmacht sein. Wer dreimal erwischt und verwarnt wurde, muss ins Gefängnis. Oder wird zur gemeinnützigen Arbeit abkommandiert. Wer sich der Polizei widersetzt, wandert gleich vor den Richter.
Das ist Zynismus pur, mit Strafen gegen die Armut vorgehen! Wann wird Trump in den USA nachziehen? Armut ist illegal, Korruption und Steuerhinterziehung sind normal, genauso wie die Bereicherung auf Kosten der Armen. Diese Welt kann die Hölle sein!
Ist doch einfach: man verbietet den Menschen arm zu sein und schon hat man die Armut aus der Welt geschafft. Vielleicht klappt das auch mit der Krankheit, Orban?
Der Rassismus von Herr Orban ist leider noch nicht illegal.