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EditorialNutri-Score und Co.: Du bist, was du isst

Editorial / Nutri-Score und Co.: Du bist, was du isst
Das Nutri-Score-System: Von Grün (A, gute Nährwerte) bis Rot (E, schlechte Nährwerte) Foto: dpa

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Vor zehn Jahren wurde die französische Küche von der Unesco zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Wohl in keinem anderen Land der Welt kann man so gut essen wie im Hexagon. Und doch ist die „malbouffe“ in Frankreich ein derart großes Problem, dass die Regierung im Oktober 2017 als eines der ersten Länder Europas die Einführung des Nutri-Score-Systems beschlossen hat.

Seitdem werden Lebensmittel mit einem fünfstufigen Ampelfarben- und Alphabet-Code gekennzeichnet. Von Grün und A für gesund bis Rot und E für ungesund. Auch in Luxemburg tauchen die mit Nutri-Score gekennzeichneten Lebensmittel in den Supermarktregalen auf. Zudem hat Verbraucherschutzministerin Paulette Lenert die Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs in Sachen Lebensmittelkennzeichnung angekündigt.

Dass die Franzosen das Nutri-Score-System überhaupt eingeführt haben, ist der zunehmenden Fettleibigkeit der Gesellschaft und insbesondere der Kinder und Jugendlichen geschuldet. Auch Luxemburg hat dieses Problem. Laut OECD waren 2017 hierzulande 58,1 Prozent der Bevölkerung übergewichtig. 2007 waren es noch 44,3 Prozent.

Eine weitere OECD-Studie will zudem herausgefunden haben, dass ein farbenorientiertes Kennzeichnungssystem bei Lebensmitteln die Kalorienaufnahme um durchschnittlich vier Prozent senkt und 18 Prozent der Menschen dazu bewegt, gesündere Alternativen zu wählen. Nicht schlecht. Aber kann man von einem erwachsenen Menschen nicht erwarten, dass er den Unterschied zwischen gesunden und ungesunden Lebensmitteln auch ohne Ampelkennzeichnung (er)kennt? Und dass er weiß, dass schlechte Ernährung und mangelnde Bewegung zu Übergewicht führen? Und dass das dann ernsthafte Folgen für die Gesundheit und das Wohlergehen hat?

Doch, das kann man schon erwarten. In Anbetracht dessen, dass in unserer schnelllebigen Zeit viele Menschen schlecht informiert sind und sowohl ihre Einkäufe als auch das Kochen und Essen im Rekordtempo erledigen (müssen), ergibt eine bessere Etikettierung aber dennoch Sinn.

Nutri-Score gibt einzig und allein über den Nährwert des Lebensmittels Auskunft. Die Herkunft wird genauso wenig berücksichtigt wie die nachhaltige Produktion. Auch fragwürdige Zusatzstoffe werden nicht erfasst. Und schlussendlich wird die Art der Zubereitung außen vor gelassen (Stichwort frittieren). Ein Allheilmittel kann Nutri-Score demnach nicht sein. Unter dem Strich ist der Konsument selbst dafür verantwortlich, was er isst.

Laird Glenmore
27. Februar 2020 - 8.32

@Sully
Was ich nicht verstehe das einige immer Namen und Info´s haben wollen um andere anzuzeigen, oder was sollen solche Sprüche :
Sagen Sie uns seinen Namen, damit wir ihn bei der Veterinärinspektion wegen Schwarzschlachtens anzeigen können.
Sully menschen wie " Vegetarier " haben nichts anderes zu tun als im Dreck anderer herumzuwühlen um sich wichtig zu machen, für mich sind das einfach nur dumme Bemerkungen von Leuten die wahrscheinlich nicht mit sich selber klar kommen und des wegen andere drangsalieren. Für mich sind solche Menschen arm an Geist.

Sully
26. Februar 2020 - 16.46

@Laird Glenmore

"Aber es ist ja einfacher unsinnige Sprüche zu veröffentlichen oder zu denunzieren, erinnert mich irgend wie an die ” giele männchen “

Meinen Glückwunsch.
Erst die 4. Bemerkung und schon Godwin's Gesetz erreicht.

"Es besagt, dass im Verlaufe längerer Diskussionen, beispielsweise in Usenet-Newsgroups, mit zunehmender Dauer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Nazi-Vergleich einbringt, sich dem Wert Eins annähert. "

Laird Glenmore
24. Februar 2020 - 11.55

@Vegetarier
wegen Schwarzschlachtens anzeigen können?
Sie sollten mal ihr Hirn einschalten, wo steht denn geschrieben das ich mein Fleisch hier um Land kaufen muß, ich z.B. kaufe meine Fleischwaren bei einem BIO Bauern der strengstens kontrolliert wird.
Aber es ist ja einfacher unsinnige Sprüche zu veröffentlichen oder zu denunzieren, erinnert mich irgend wie an die " giele männchen ".

Jacques Zeyen
22. Februar 2020 - 15.38

Essen für Dummies. Rot ist schlecht,grün ist gut. Soweit sind wir also schon gekommen in unserem digitalen App- gesteuerten Leben. Die Mikrowelle und die Fertiggerichte machen möglich,dass wir uns über das Kochen keine Gedanken mehr machen müssen und schon gar nicht was wir essen. Wir brauchen also gar nicht mehr zu lesen oder zu fragen woraus unser Essen besteht. Die Farbe sagt uns: Gut oder schlecht. Dabei gab es noch nie soviele Ernährungsberater(innen) und noch nie waren die Leute so fett und krank wie heute. Kann es sein,dass selber kochen und frisch einkaufen schon die halbe Miete sind?

Vegetarier
22. Februar 2020 - 14.52

" Fleisch bei einem Metzger der noch selber schlachtet "

Sagen Sie uns seinen Namen, damit wir ihn bei der Veterinärinspektion wegen Schwarzschlachtens anzeigen können?

Laird Glenmore
22. Februar 2020 - 12.45

Wir werden schon genug verunsichert durch Lebensmittel Skandale, Gen manipulierte Lebensmittel bis hin zu angeblichen BIO Produkten die keine sind und trotzdem als solche teuer verkauft werden. Wer gesund essen will kauft auf Wochenmärkte heimische Produkte oder das Fleisch bei einem Metzger der noch selber schlachtet oder verarbeitet statt alle die abgepackten billig Produkt aus aller Herren Länder wo keiner genau weiß wie, wo und wann sie hergestellt wurden die Hauptsache ist BILLIG scheiß auf Qualität, günstig Einkaufen und teuer verscherbeln das ist die Devise die Kasse muß stimmen, wen interessieren denn die Verbraucher ( Konsumenten ), keinen.
Habe im Fernsehen einen Bericht aus Italien über teures Natives Olivenöl gesehen wie dort mit billigem Schrott öl gepanscht wurde was man hier als das Beste vom Besten für teures Geld verkauft, seitdem nehme ich nur noch heimisches Rapsöl.
Da kann einem wirklich de Appetit vergehen, die Franzosen sind auch nicht besser trotz Bocuse.