Der Süden ist und bleibt LSAP-Hochburg. Das spiegelt zumindest die LSAP-Liste Süden wider, auf der nicht weniger als zehn (ehemalige) Minister oder Abgeordnete stehen. Angeführt werden die Sozialisten im Süden von Außenminister Jean Asselborn und Innenministerin Taina Bofferding. „Wenn wir die Wahlen gewinnen wollen, müssen wir die Nummer eins im Süden werden“, stimmte der ehemalige LSAP-Abgeordnete Alex Bodry die Süd-Delegierten auf die kommenden Wahlen ein. „Die Gemeindewahlen waren ein erstes Etappenziel“, sagte auch LSAP-Generalsekretär Tom Jungen. „Das große Ziel kommt nun im Oktober.“
14 Männer und neun Frauen sollen es demnach am 8. Oktober für die LSAP richten. Sechs der 23 Kandidaten sind jünger als 35 Jahre – womit auch die Forderung der Jungsozialisten erfüllt wurde. Anders als beim Zentrums-Kongress hatte sich im Vorfeld keine Diskussionen im Hinblick auf die Kandidatenliste angedeutet. 147 Süd-Delegierte stimmten schließlich ab, 132 für die Liste, 14 dagegen und einer enthielt sich. „Es gibt also kein Revival von 1984“, freute sich Bodry mit Verweis auf den Südkongress der LSAP, als die Liste von den Delegierten nicht gutgeheißen wurde. „Wenn wir damals 41 Prozent im Süden geholt haben, wie viele Stimmen holen wir dann mit 90 Prozent Zustimmung in diesem Jahr?“
Mix aus bekannten Gesichtern und Newcomern
Wie bereits in den drei anderen Wahlbezirken setzt die LSAP auf einen Mix aus bekannten Gesichtern und Newcomern. Liz Braz, Enesa Agovic, Zenia Charlé, Izabela Golinska oder auch Sammy Wagner sind Namen, die vielen erst seit den vergangenen Gemeindewahlen ein Begriff sein dürfte – doch aufgrund ihres guten Resultates nun im Süden die LSAP auf nationaler Ebene vertreten sollen. Konsequent, wenngleich das dann auch bedingt, dass Sacha Pulli, nicht nur in Esch eine Größe, nicht auf der Liste vertreten ist.
„Es ist nicht die dankbarste Aufgabe, eine Liste zusammenzustellen – das haben wir auch in den anderen Bezirken gemerkt“, bedankte sich Parteipräsidentin Francine Closener beim Präsidenten der Wahlkommission, Marc Angel, der die Liste im Süden kompilierte. „Bei den Gemeindewahlen wurde der Süden bereits rot gezeichnet – und bei den Chamber-Wahlen soll er noch viel roter werden.“ Dem rechtsliberalen Koalitionsgespenst müsse die LSAP sich entgegensetzen – nicht nur in Luxemburg, sondern in ganz Europa, wie Außenminister Asselborn bemerkte. Außerhalb Luxemburg sehe es teilweise wie in einer „AfD-Filiale“ aus, so Asselborn.
„Wir werden gerne in eine Ecke gerückt, die alt und staubig ist“, ergriff dann abschließend auch LSAP-Spitzenkandidatin Paulette Lenert das Wort. Doch das Gegenteil sei der Fall. „Wir waren der Zeit immer voraus.“ Man müsse stolz sein auf die Errungenschaften der Vergangenheit – und diese auch zukünftig verteidigen. Als Gesundheitsministerin kam Paulette Lenert dann auch nicht umhin, einige Worte zum Gesundheitssystem zu verlieren. „Wir wollen kein institutionalisiertes Zwei-Klassen-Gesundheitssystem in Luxemburg.“ Man dürfe dieses jetzt aufgrund der riesigen Herausforderungen nicht abbauen, sondern müsse ganz im Gegenteil weiter investieren. „Wir stehen zu diesen Überzeugungen.“
Kandidatenliste LSAP Süden
Spitzenkandidaten: Jean Asselborn, Taina Bofferding
Enesa Agovic, Simone Asselborn-Bintz, Manon Bei-Roller, Dan Biancalana, Liz Braz, Zenia Charlé, Yves Cruchten, Claudia Dall’Agnol, Mars Di Bartolomeo, Georges Engel, Carlo Feiereisen, Izabela Golinska, Tom Jungen, Dan Kersch, Max Leners, Romain Mertzig, Max Molitor, Lydia Mutsch, Jimmy Skenderovic, Sammy Wagner, Thierry Wagner
Dieses LSAP-Showfoto macht den Eindruck von einer
Reisegruppe die auf einem Steuergeldausflug unterwegs ist.
Wollte sich Jean Asselborn nicht zurückziehen nach dieses Legislaturperiode? Naja der Slogan ist ja gut gewählt, "Mir sin prett... fir an d'Oppositioun"
Wenn sie nicht gewinnen laufen sie zur DP über!....