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Editorial„Mi-figue, mi-raisin“ – Ergeben beschränkte Terrassenöffnungen Sinn?

Editorial / „Mi-figue, mi-raisin“ – Ergeben beschränkte Terrassenöffnungen Sinn?
In Erwartung der Gäste Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Ab kommendem Mittwoch dürfen wir uns wieder ein Bierchen auf einer Terrasse gönnen. Hurra, na endlich!, war meine erste Reaktion auf die Nachricht, wie wohl bei vielen Mitmenschen auch. Doch wie sinnvoll ist die von der Regierung beschlossene Maßnahme?

Einige Cafébetreiber haben bereits angekündigt, dass sie ihre Terrassen nicht öffnen werden, oder sie werden sich überlegen, es vielleicht nur am Wochenende zu tun. In der Tat muss man sich fragen: Wem bringt eine Öffnung der Terrassen von morgens 6.00 Uhr bis abends 18.00 Uhr etwas? In den kommenden zwei Wochen können wohl nur Schüler und Studenten dank der Osterferien – und falls das Wetter mitspielt – davon profitieren. Es sei ihnen gegönnt.

Da wegen der sanitären Maßnahmen Plätze für eine größere Distanz zwischen den Tischen geopfert werden müssen, lohnt es sich finanziell vor allem für kleinere Cafés nicht, wegen ein paar Kunden ihre Terrasse zu öffnen. Befindet sich diese nicht gerade im Hauptstadtzentrum oder an der Moselpromenade, kann ein Cafébetreiber kaum damit rechnen, dass sich viele Gäste in der besagten Zeit einfinden. Schon in Normalzeiten rennt niemand um 17.00 Uhr aus dem Büro, um einen Sitzplatz auf einer Terrasse zu ergattern, und jetzt wohl noch weniger, da er sowieso nur eine Stunde dort sitzen darf.

Und dann die erlaubte Öffnung ab 6.00 Uhr: Saßen Sie schon mal auf einer Terrasse um sechs in der Früh? Im April? – Nun ja, vielleicht nach einer durchzechten Nacht auf den Kanarischen Inseln. Sonst wohl kaum. Aber wer weiß, vielleicht stellen sich ja etliche Arbeitnehmer ab nächster Woche den Wecker eine Stunde früher, um noch vor Arbeitsbeginn von der neu gewonnenen Freiheit zu profitieren. Was gibt es auch Schöneres, als früh am Morgen auf einer Terrasse zu beobachten, wie eine Stadt erwacht, und in einer warmen Jacke einen Cappuccino zu schlürfen und von den Kanaren zu träumen …

Es dürften aber wohl die wenigsten Cafetiers so früh morgens Personal antreten lassen, in der Hoffnung, es werde tagsüber vielleicht gutes Wetter geben. Und der Mittagstisch bringt wenig Einnahmen, beschert aber viel Arbeit, ist also nur für größere Terrassen lohnenswert.

Es sei auch nur eine symbolische Öffnung, sagte Premierminister Xavier Bettel. Fragt sich nur, wem diese Symbolik zugutekommen soll. 

Falls die „Experten“, die dies entschieden haben, der Meinung sind, zusammen essen sei kein Problem, dann ist die Zeitbeschränkung schwer verständlich.

Ist man allerdings der Ansicht, beim gemeinsamen Essen bestehe ein Gesundheitsrisiko, dann müsste man logischerweise mit der Forderung von Virologe Claude Muller übereinstimmen: „Wir wissen, dass die Ansteckungsgefahr beim Essen und Trinken besonders hoch ist“, sagte er dem Tageblatt (s. Ausgabe vom 31.3.2021). Durch ein Register hätte man im Falle einer Infektion die Möglichkeit gehabt, auf gezielte Weise nachzuvollziehen, wo und wann sich die Menschen angesteckt hätten. Das leidige Thema Datenschutz hat dieser Idee aber den Garaus gemacht.

Die neuen Maßnahmen scheinen also ein klassischer Fall von „mi-figue, mi-raisin“ zu sein. Egal, von welcher Seite man es betrachtet, die begrenzte Terrassenöffnung scheint eher eine Aktion zu sein, die in die Sparte „wir müssen etwas tun“ einzuordnen ist. 

Alois
5. April 2021 - 19.29

Alles opp maachen oder alles zouloossen!Weevill Leit sinn dann unn Corona erkrankt oder gestuerwen ewee Cafeen an Restaurants op wooren???

De soziale Fred
5. April 2021 - 9.41

Ech wees och elo firwât mär ee franséichen Zirkus ze Bieles hun.
Well mär hu jo schliisslech jo och e Kasperlee-Theater um Krautmaart.

HTK
5. April 2021 - 9.39

Wir ziehen doch diese leidliche Zeitverschiebung im Sommer durch damit die Cafés und Restos mehr Geschäfte machen.Also bitte alle Mann ran und einfach zweimal soviel konsumieren damit die Chose sich rentiert.Es muss ja nicht schon um sechs in der Frühe sein. Und wie sagen die Amis; "Besser ein Brötchen verkaufen als keins."
Es bleibt das Infektionsrisiko durch Schmier- und Ateminfektion beim Essen und Trinken.Da hat Müller sicher Recht. Ich persönlich werde,wie beim nötigen Einkaufen,einen großen Bogen um jede Person machen und weiterhin mit den Griffeln aus dem Gesicht bleiben bis sie gewaschen sind.Das ist sicherer als AstraZeneca nach der Umbennenung.

GeTee
4. April 2021 - 19.12

Und die zuständige Ministerin verabschiedet sich für 3 Wochen in den Krankenschein. !!!!!! Darf das der kleine Arbeiter auch ???????

Blücher
4. April 2021 - 8.59

Mit der symbolischen Geste der Öffnung der Terrassen ist es wie mit der von Regierungsseite angekündigten Transparenz. Augenwischerei und Vorspielen falscher Tatsachen.“ Theater auf hohem Niveau, the Show must go on.“

nuckes
3. April 2021 - 22.34

Dausende geimpfte Pensionäre kënnen am Wantermantel de ganzen Dag op der Terrass hänken a fëmmen, da kënnt souwisou keen.

jung luc
3. April 2021 - 20.30

Et as net "mi-figue, mi raisin", me der Horeca Patronatslobby eppes zouzegestoen an mat der Gesondheet vun de Leit spillen. (Merci DP) Impft all Leit an Plaz Terrassen opzemachen.

Gasto von und zu Eschilda22
3. April 2021 - 17.53

Erlaube mir meinen kleinen Beitrag zum Erfolg der Kulturhauptstadt Europas E22 beizutragen.
Schlage also meinem neuem chrislich humanen Stadtschulzen und seinen blau-grün karierten Helfershelfer vor , die In der Fussgänger Zone liegenden , drei früher landbekannten Hauptgeschäftsstrassen ,die Alzette-Brill und Bahnhofstrassen in Terrassenplätze umzufunktionieren .Einige Hundert von Cafégästen würden dort im Freien das Leben wieder voll geniessen und Corona- und Bistrotinneres vergessen dürfen. Ihr Dank wird sich in bestimten Urnen wiedefinden , oder ?
Nichts zu danken Herr Stadtschulze und Co. ,beruht ja auf Gegenseitigkeit.

Jimbo
3. April 2021 - 12.47

Geet et net evtl. dodrem,
vir manner Hëllefen auszebezuelen
well se jo hätte keinten opmachen?

De soziale Fred
3. April 2021 - 12.38

Dât as jo wiirklech egal wât!
Terrassen nëmmen deelweis op an d‘Restoen zou... an dann steet zu Bieles firun der Schoul (Bieles-Post) een Zirkus.
Also wiirklech, dât as jo d‘Leit fir domm verkâf!
Dobäi as dât mol kee Letzebuerger Zirkus, an mär schwâfelen awer de ganzen Zäit dass mär sollen regional Produkte solle konsomméieren.

Leila
3. April 2021 - 11.05

Wäre es nicht bitterlich-wahr, könnte man sich über den Artikel amüsieren, weil er von einem Humoristen stammen könnte. Musste aber trotzdem lachen... bitte um Verzeihung bei den Betroffenen