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#MerdeAlors: Afrikanische Union fordert Entschuldigung von Salvini

#MerdeAlors: Afrikanische Union fordert Entschuldigung von Salvini

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Die 55 Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union wollen den Sklaven-Vergleich des italienischen Innenministers nicht einfach so stehen lassen. Bei einem informellen EU-Nordafrika-Gipfel vergangenen Freitag in Wien hatte die rassistische Aussage des Lega-Politikers Luxemburgs Außenminister ausrasten lassen. Asselborns «Merde alors!» wurde von einem Salvini-Mitarbeiter heimlich gefilmt. Salvini postete den Mitschnitt kurz später auf seiner Facebook-Seite.

Seitdem gehen die Bilder um die Welt – und teilen diese in zwei Lager: Team Salvini gegen Team Asselborn. So ist das «Merde alors» zu einem Schauplatz geworden für den Kampf um die Deutungshoheit, was in der Politik gesagt werden kann und was nicht. Anders gesagt: Sollen rassistische Aussagen in internationalen Runden unwidersprochen bleiben oder nicht?

«Keiner kann sich den anderen wegwünschen»

In einem Pressestatement der Afrikanischen Union (AU) melden sich nun die von Salvini Visierten zu Wort – und kritisieren Italiens rechtsextremen Vizepremier scharf. «Solche Beschimpfungen werden die Herausforderungen der Migration, vor denen sowohl Europa als auch Afrika stehen, nicht lösen», schreibt die internationale Organisation. Geschichtlich, geopolitisch, und auch was die Zukunft angeht, seien Afrika und Europa so stark miteinander verflochten, dass sich «keiner den anderen einfach wegwünschen» könne.

Im «Interesse einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen beiden Kontinenten» fordern die Staats- und Regierungschefs Italiens Vizepremier dann zu einer Entschuldigung auf. Salvini müsse seine afrikanische Migranten «herabwürdigende Aussage» zurückziehen. Darüber hinaus fordern sie Salvini auf, zukünftig die eigene  Migrationspolitik jener anderer EU-Staaten anzupassen und diese zu unterstützen. Als Beispiel wird Spanien genannt.

Die Aufregung nach dem Ausraster

Asselborn hatte bereits kurz nach seinem Ausraster nicht ausschließen können, von Salvini in eine Falle gelockt worden zu sein. «Das war eine genau kalkulierte Provokation», meinte Asselborn am Samstag nach dem Treffen in Wien.  Damit sei eine Schwelle überschritten worden. Wenn Treffen von EU-Ministern oder von Staats- und Regierungschefs heimlich mitgeschnitten würden, könne «nie wieder eine ehrliche Diskussion stattfinden», sagte Asselborn.

Gegenüber dem Tageblatt erklärte sich Asselborn bei seiner Rückkehr aus Wien: «Ich habe mir in meinem Kopf gesagt: Das kannst du nicht so im Raum stehen lassen. Das ist eine Sprache, die wir schon einmal in den 1930er Jahren gehört haben.» Ob sein Ausraster gegenüber Salvini «gut oder schlecht war», wisse er nicht, so Asselborn.

Da Österreich zurzeit den EU-Ratsvorsitz hat und Gastgeber des informellen Gipfels war, geriet Wien in die Kritik, keinen korrekten Ablauf des Treffens garantiert zu haben. Der österreichische FPÖ-Innenminister Herbert Kickl sah allerdings von einer Rüge gegenüber Salvini ab. Beide Parteien, die FPÖ und die Lega, sind eng vernetzt und im Europaparlament  in der derselben Fraktion beheimatet. Beide Parteichefs, Heinz-Christian Strache und Salvini, geben sich als Duzfreunde.

Wien weist Asselborn zurecht

Statt einer Salvini-Rüge gab es aus Wien eine Zurechtweisung Asselborns. Erst einmal gebe es keine Regeln für solche Treffen, was Mitschnitte angeht. Und zweitens gehöre zu einem Dialog auch dazu, andere aussprechen zu lassen. Asselborn sieht das anders, sah aber, wegen der aufgeheizten Stimmung,  von einer direkten Antwort an den österreichischen Ratsvorsitz ab. «Man muss aber konsequent sein und das tun, was man machen kann», erklärte sich der Außenminister gegenüber dem Tageblatt. «Es musste einfach gesagt werden», so Asselborn.

Der Kampf um die Deutungshoheit ist demnach eine knappe Woche nach dem Vorfall noch nicht beendet. Auch in Luxemburg hatte es kontroverse Diskussionen besonders in den Sozialen Netzwerken gegeben. Auch bei den zahlreichen Luxemburgern mit italienischen Wurzeln hatte das Video heftige Reaktionen in beide Richtungen ausgelöst. Der Hashtag #MerdeAlors machte besonders auf Facebook und Twitter schnell die Runde.

Das Team Salvini in Luxemburg

Der ADR-Abgeordnete Fernand Kartheiser hatte sich schnell für eine Seite entschieden – und spielte gleich im Team Salvini. So teilte Kartheiser auf seiner Facebook-Seite Einträge des italienischen Innenministers, der in Italien auch die Nähe zu waschechten Faschisten nicht scheut, Flüchtlinge als «Menschenfleisch» bezeichnete und die Roma in Italien «zählen und zurückschicken» will. Auf Tageblatt-Nachfrage sagte Kartheiser, Facebook sei kein «Gedankengefängnis» und es sei sein Recht, auch auf die Aussagen von Personen wie Salvini aufmerksam zu machen.

 

Consti F.
22. September 2018 - 14.21

Aus dem Artikel:
“Sollen rassistische Aussagen in internationalen Runden unwidersprochen bleiben oder nicht?”
Die Antwort ist klar: NEIN, sie sollen nicht unwidersprochen bleiben.
Knapp vorbei ist auch daneben, lieber "KTG"

GuyT
22. September 2018 - 13.00

"Ech si frou, datt sech Asselborn a Bettel elo sou richteg opgereegt hunn iwwer dat doten"
Kindisch diese Egonummern noch gut zu finden. Was soll das bringen? Den Salvinifanclub wird das leider wieder nur stärken , die normalen Italiener geben Luxemburg aufbringen und den anderen Europäern gehen die Moralisten Asselborn und Bettel, die einen schmarotzenden Land(Steurpolitik, Amazon,MacDonald,...) vorstehen, gehörig auf den Wecker. Wer Salvini (oder die ADR, dass scheint ja ihre steckenpferd zu sein) bekämpfen will, soll mit guten Argumenten punkten, um den (Schwach)sinn seiner Politik wiederlegen.

GuyT
22. September 2018 - 12.54

Mein Geist ist kritisch und die orginaltexte lesend sowie faktenbezogen.
Tut mir leid wenn ich ein Loch in ihre Meinungsblase gemacht habe.

KTG
21. September 2018 - 21.45

Vor allem wurden die Ösis größtenteils mal gar nicht entnazifiziert und noch längst nicht so scharf beobachtet wie Deutschland selbst. Wobei ja auch dort der Hass gesät wurde, siehe letzten Deutschlandtrend mit AfD auf 18%.

KTG
21. September 2018 - 21.43

Ech si frou, datt sech Asselborn a Bettel elo sou richteg opgereegt hunn iwwer dat doten. Ausgerechent vun der Oppositioun, Hallo CSV, koum awer bis elo well nach guer näischt.

Laird Glenmore
20. September 2018 - 17.36

Sie müssen ja nicht die Kommentare lesen und wenn der Hurrican für sie mehr Bedeutung hat dann googlen sie doch nach den neusten Informationen, das beweist ja nur das sie der allgemein Information und Bildung nicht viel Bedeutung zugestehen sondern nur Sensations-lüsternd sind, wahrscheinlich machen sie auch Handyfotos bei Unfällen.

Laird Glenmore
20. September 2018 - 11.51

an seine Landsleute denken ;die keine Wohnung finden
das liegt doch nicht an der Politik sondern an der Gier der Immobilienbesitzer die ihre Objekte so teuer wie möglich an den Mann bzw, Frau bringen will, die Regierung kann doch nicht die Mietpreise festlegen wie es vor Jahren mit den Brot - oder Milchpreisen war.
Die hohen Mietpreise sind doch nur dadurch zustande gekommen als vor zwanzig Jahren ausländische Firmen und Banken Mietobjekte für ihre leitenden Angestellte gesucht wurden mit der Aussage Mietpreis egal, Miete wird durch das Unternehmen garantiert, natürlich waren die Immobilienbesitzer von der Aussage begeistert und die Preise schossen in den Himmel, nach Abzug der meisten Firmen blieben die Preise und wurden nicht mehr angepaßt, da kann auch ein Herr Asselborn nichts daran ändern, warum meinen sie wohnen viele Luxemburger im benachbarten Ausland weil dort die Mieten und Kaufpreise noch erschwinglich sind.

Laird Glenmore
20. September 2018 - 9.12

Pascal Federspiel
in einem haben sie Recht alle wollen die EU als großen Bestandteil um sich gegen die großen ( USA, Rußland und China ) behaupten zu können. Da aber die einzelnen Länder teilweise noch immer ihren eigenen Gesetze, eigene Währung und ihre eigene Verfassung haben wird das nie passieren genau das gegen teil ist der Fall Europa entwickelt sich zurück, wie man an der Griechenland Krise sah wo alle wieder helfen mußten, dann kam der BREXIT und jetzt will auch Italien aus der EU es wird so enden das wieder die Grenzen geschlossen werden und vielleicht auch die alten Währungen zurück kommen von Fortschritt sieht man nicht so viel.
Man muß als Politiker auch mal seine Meinung sagen können und andere in ihre Schranken weisen in dem Sinne wenn alle dem Gesprächspartner nach dem Mund reden ist Demokratie vorbei.
Herr Salvini wird sich nie Entschuldigen und was man von den Österreichern zu halten hat wissen wir ja, da braucht man nur an die Vergangenheit denken dieses Gedankengut ist noch in vielen Köpfen.

Theresia
20. September 2018 - 7.52

d'Faschisten am Keim erstecken (ech gebrauchen hai hieren Slogan) an net warden,bis mir erem esou engSituatioun hun wei an den 1930er Joeren.Den Här Asselborn huet vollkommen recht an aner Politiker sollten sech e Beispill un him huelen,amplaatz passiv dernieft ze setzen an rassistesch Aussoen ze dulden.

KTG
20. September 2018 - 7.24

Ech si mer lo net sécher, wat mat der 2. Generatioun gemengt ass. De gudden Här K. aus der 5/6-Partei ass ëmmerhi scho Modell 59, vill vu senge Parteimemberen/Wieler sinn och aus deem Dréi resp. den 10 Joer dono. Dogéint kennen ech awer méi wéi nëmme genuch 20-40-Jähreger déi endlos de Kapp rësele soubal se den Numm "K." héieren oder vun där Partei geschwat gëtt.
Wat awer och wouer ass, dat ass d'Vergiessen. Oft genuch ass et nëmmen nach en Zeremoniell. De Problem läit hei leider och e bësse bei der Schoul. Den Holocaust gëtt am 6. Schouljoer, wou d'Schüler jo nach all do sinn ausser e puer Modulairesfäll, ganz un de Wupp gesat, net vill erkläert resp. am Lycée jo och eréischt um Schluss drugeholl (ausser dat hätt sech elo well geännert).
De Risque ass éischter, datt déi aktuell Generatiounen net méi genuch dovu matkréien. D'70er, 80er, 90er-Kanner haten oft nach Elteren oder Grousselteren, déi hinnen eppes verzielt hunn dovun a selwer Zeien aus der Zäit vum Krich waren.

C Schneider
19. September 2018 - 20.32

Mech wonnert einfach, wéivill Lëtzebuerger dem Salvini de brongen Teppech ausrullen an e lëtzebuerger Minister kritiséieren deen sech traut - a sengem Toun - dergéint ze halen. Et schéngt esou ze sinn, dass Lëtzebuerger no 2 Generatiounen bereet sinn, hir Geschicht ze vergiëssen.

KTG
19. September 2018 - 18.12

Aus dem Artikel:
"Sollen rassistische Aussagen in internationalen Runden unwidersprochen bleiben oder nicht?"

Die Antwort ist klar: Ja, Widerspruch muss sein und ist Menschenpflicht. Ja, es ist sogar kriminell fahrlässig darauf nicht zu antworten.

KTG
19. September 2018 - 18.11

Wo werden wir Luxemburger denn "ausgebeutet"? Bitte dringend auf diese Frage in einem weiteren Posting antworten.
Die USA nehmen Migranten auf, nur eben kaum Asylanten und stehen dafür ja auch ordentlich in der Kritik, auch in den eigenen Medien, nur geht das halt alles unter wegen des Trampel-Tsunamis.

KTG
19. September 2018 - 18.09

"und ihren NGO-Helfern". Erneut zeigt "GuyT", wie ja auch schon im Artikel zu einem gewissen 5/6-Parteipolitiker, wessen Geistes Kind er ist.

Lars
19. September 2018 - 17.00

Asselborn sollte Mal an seine Landsleute denken ;die keine Wohnung finden ; die ausgebeutet werden
Immer mehr Migranten wo sollen die Leute hin
Die Verursacher die USA unter anderem
Nehmen keine Migranten auf
Asselborn hat einen Auftrag vom Wähler für die Interessen des Landes einzustehen.
Diesen Auftrag erfüllt Asselborn nicht

Eva-Paule
19. September 2018 - 16.09

Schued ass das emmer probeiert get ze diskuteieren an ze rechtfertegen. Faschismus an Rassisumus ass net ze diskuteieren an net rechtzefertegen. Op engem dei Flüchtlingen passen oder net. Menschen sinn an dem Kontext leider an der Mass ze domm fir aus den Fehler vun der Vergangenheet ze leieren.

Deen blöden flüchtegen Egoismuss mecht den Menschen een flott Zesummensinn einfach nemmen schweier

Clemi
19. September 2018 - 15.52

Was noch berichtenswert wäre: wird es künftig bei eu-versammlungen für alle minister und v.a. ihre mitarbeiter ein verbot von elektronischen geräten geben? Denn ich finde dieser aspekt der story geht zuviel unter: in zukunft wird hier nicht mehr offen geredet (und geflucht, denn das war mit sicherheit nicht das erste mal, es sind ja auch nur menschen...) werden können. Weil immer die gefahr eines blossstellens und eines populistischen ausschlachtens besteht. Asselborn wurde heimlich, ohne sein wissen gefilmt!! Am lëtzebuerger regierungsrot spréngt och bestëmmt heiandsdo een aus der këscht an ass sécher net alles unanime. Procès-verbaux sinn net public, well wat zielt ass d'resultat, d'gemeinsam entscheedung. No engem éierleche meenungsaustausch. Gëtt gefilmt, fënnt dësen net méi statt

Pascal Federspiel
19. September 2018 - 15.18

Guten Tag,

1. Wir "schlachten" Ereignisse nicht aus.
2. Der Unterschied zwischen dem Hurrikan und einem politischen Ereignis wie dem "Merde alors" von Asselborn ist die Tragweite dieser Ereignisse. Hurrikane sind ein wiederkehrendes Wetterphänomen. Die Folgen sind desaströs für die Opfer solcher Katastrophen, doch worin läge der tiefere Sinn im Publizieren weiterer Bilderstrecken von zerstörten Häusern und menschlicher Misere. Wäre das in Luxemburg passiert, wäre eine vertiefte Berichterstattung über die Folgen eines solchen Unglücks auf jeden Fall angebracht.

Das "Merde alors" ist hingegen Antwort auf eine politische Entwicklung in Europa. Es ist die Reaktion eines Luxemburger Außenministers über eine Aussage des italienischen Innenministers zur Migration. Es hat politische Konsequenzen, die uns auch weiterhin in Zukunft betreffen. Es hat Auswirkungen auf den europäischen Dialog über die Migration und auch international ist Asselborn mit seinem Ausruf in die Schlagzeilen geraten. So meine Frage an Sie: Mit welchem Thema sollte man sich ausführlicher beschäftigen?

Mit freundlichen Grüßen,

GuyT
19. September 2018 - 14.37

Salvini mag ein Politiker sein der einem nicht passt. Man sollte ihme aber berechtigte Vorwürfe machen(und deren gibt es beileiben genug) und darauf verzichten bewußt oder fälschlicherweise seine Aussage zu missverstehen.
Was genau hat Salvini gesagt:
„Sie riskieren das Leben der Migranten auf den Schlauchbooten, hören nicht auf die italienischen und libyschen Behörden und intervenieren, um diese wertvolle Ware von Menschen – von Menschenfleisch – an Bord zu laden.“
Der Satz ist doch eindeutig so zu verstehen , dass Salvini den Schleppern vorwirft sie würden Menschen als Ladung Menschenfleisch gehandelt, die es zu liefern gilt.
Nochmal: Er hat nicht die Flüchtlinge als Menschenfleisch bezeichnet, sondern den Schleppern und ihren NGO-Helfern unterstellt, diese wie solches zu behandeln und zu transportieren. Hätte er dies getan wäre er wirklich ein ausgemachter zynischer Dreckssack.

weit
19. September 2018 - 14.27

Was nervt ist dass jedes Ereignis, jedes Wort heute Tage und Wochen lang ausgeschlachtet wird und ein Hurrikan nach 24 Stunden in den Medien untergeht

Monavisa
19. September 2018 - 12.59

Sklaven sind nicht nur schwarze Immigranten, falls der Herr an billige Arbeitssklaven dachte. Das sind auch viele in Niedrigjobs, die sich so fühlen, genau auch wie in den oberen Schichten, denen der Stolz gebietet sich nicht so zu sehen. In den Anfängen der Gewerkschaften war das Wort Arbeitssklave gerne ein Begriff, der auf das ausgebeutete Volk angewendet wurde, das kaum das Glück hatte wie heute die Arbeiterkinder, denen der Staat höhere Studien ermöglicht, wenigstens in einem wohlhabenden Land wie dem unsrigen (der Außenminister des beste Beispiel). Frei, sagte schon Simmel in einem seiner Romane, ist niemand, der täglich für Andere schuften muss!

Ujheen
19. September 2018 - 12.48

Géng mech wierklech wonneren wann de Salvini géng eng Entschellegung formuléieren.
Waat daat Schlemmst ass dass sou Leit nees lues a lues « salonfägeg » ginn mat hieren Aussoen.
Ech hunn dem Här Asselborn séng Reaktioun genoss a richteg bosseg a wuel placéiert fond! Ei, e Genoss dee Merde Alors!