Die vergangenen Jahre waren ein Auf und Ab für Megadeth und ihren Bandgründer Dave Mustaine. 2019 wurde bei dem Frontmann Kehlkopfkrebs diagnostiziert. Nur ein halbes Jahr später verkündete Mustaine, er habe den Krebs besiegt. Kurz darauf tauchten im Internet heikle, private Videos des Megadeth-Bassisten und Mitgründers Dave Ellefson auf, die schließlich zur Trennung führten. Jetzt wollen Megadeth wieder mit Musik für Schlagzeilen sorgen.
„The Sick, the Dying … and the Dead!“ ist das 16. Studioalbum der Heavy-Metal-Band, die neben Metallica, Slayer und Anthrax zu den sogenannten „Big Four“ des US-amerikanischen Thrash-Metal-Genres zählen. Und auf den zwölf neuen Songs klingen Megadeth so wie seit fast 40 Jahren: aggressiv, rasant, rifflastig, druckvoll und hart.
„Zum ersten Mal seit langem war alles, was wir auf diesem Album benötigten, genauso wie es sein sollte“, sagte Mustaine vor der Veröffentlichung etwas zynisch. Es ist schließlich kein Geheimnis, dass der 60-Jährige und sein langjähriger Bandkollege und einstiger Freund Ellefson seit vielen Jahren ein äußerst schwieriges Verhältnis hatten. Für Ellefson kam James LoMenzo, der schon von 2006 bis 2010 Bassist bei Megadeth war, als permanentes Mitglied zurück zur Band.
Vom treibenden Titelsong über das furiose „Life In Hell“ bis zum Thrash-Feuerwerk „We’ll Be Back“ ist „The Sick, the Dying … and the Dead!“ ein routiniertes Heavy-Metal-Album nach alter Schule. Topsongs sind „Night Stalkers“, ein cooles Duett mit Rap-Metal-Pionier und Body-Count-Frontmann Ice-T, das witzige, entschlackte „Mission To Mars“, das wohl Mustaines Punkvorliebe geschuldet ist, und das eingängige „Soldier On!“.
Neben der digitalen Version des Albums gibt es Spezialeditionen auf CD mit Bonustracks. Darunter ist überraschend eine Coverversion des Sammy-Hagar-Klassikers „This Planet’s on Fire“, bei der der ehemalige Van-Halen-Frontmann Hagar sogar selbst mitsingt. Mit dieser Ausnahme liefern Mustaine und Co. auf „The Sick, the Dying … and the Dead!“ genau das, was man von ihnen erwartet, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können