Schreibkrampf und Musikerkrampf
Muskelkrämpfe an der Hand vorzugsweise an Kleinfinger- oder Daumenballen kennt man auch aus eigener Erfahrung bei übermäßiger und ungewohnter Dauerbeanspruchung. Sie stellen eine Fehlfunktion der normalerweise willkürlich gesteuerten Muskelaktion dar. Etwas anders liegen die Ursachen beim sogenannten Musikerkrampf. Hier kommt es zu krampfartigen Fehlstellungen der Finger durch intensives wiederholendes Üben. Die Muskulatur lässt jetzt die normalen willkürlichen Bewegungsabläufe des Musikers nicht mehr zu. Die Ursache liegt in einer Störung des zentralen Nervensystems. Bei chronischen Verläufen ist eine spezielle neurologische Behandlung erforderlich, da sonst ein Ende der musikalischen Karriere droht. Ähnlich verhält es sich beim Schreibkrampf, auch hier blockiert die Muskulatur den Bewegungsablauf des Schreibens per Hand und auch hier handelt es sich um eine neurologische Erkrankung.
Schmerzen im Daumenballen können jedoch auch noch eine andere Ursache haben, die man öfters bei Physiotherapeuten antrifft, die mittels ihrer Daumen regelmäßig verhärtete Sehnen- und Muskelansätze bearbeiten. Das unter dem Daumenballen liegende Daumensattelgelenk, welches die Greiffunktion der Hand erst ermöglicht, ist dann oft von Gelenkverschleiß betroffen. Besonders häufig leiden Frauen über 50 an dieser Erkrankung. Auch beim langen Arbeiten mit der Computermaus können hier Verschleißerscheinungen schmerzhaft auf sich aufmerksam machen.
Auch schon vergessene Verletzungen der Fingergelenke wie Zerrungen oder Verstauchungen können unter der Dauerbelastung beim Arbeiten am Computer „reaktiviert“ werden und Schmerzen verursachen. Das Gleiche gilt für die häufig vorkommenden Verschleißerkrankungen der Fingergelenke die sogenannten Polyarthrosen, von denen vor allem die End- und Mittelgelenke betroffen sind. Unter Belastung kommt es zu schmerzhaften Reizzuständen mit Schwellung und Funktionseinschränkung und auf Dauer zu einer Deformierung der Gelenke. Als auslösender Faktor gilt neben einer übermäßigen Beanspruchung vor allem eine genetische Disposition.
Schnappfinger und Paddlergelenk
Doch nicht nur das Daumensattelgelenk kann Probleme beim Bedienen der Maus auslösen, auch die Beugesehnen der Finger, die die Klickfunktion der Maus ausführen, stehen unter Dauerbelastung. In der Folge können Mikroverletzungen an den Sehnenfasern auftreten, lokale Schwellungen und Narbenbildung mit knötchenartigen Verdickungen an den Sehnen sind die Folge. Diese knötchenartigen Verdickungen stören dann den Gleitvorgang der Sehne in der Sehnenscheide. Will man jetzt einen Finger strecken, kommt es zu ruckartigen Bewegungen desselben. Bezeichnet wird dieses Phänomen als Schnappfinger oder schnellender Finger, von dem meist der Daumen, oft aber auch die Beugesehnen der anderen Finger betroffen sind.
Eine weitere Erkrankung zeigt sich an den Sehnenscheiden bzw. den Haltebändern der Strecksehnen des Daumens. Sind diese entzündet, kommt es zu einer äußerlich sichtbaren Schwellung auf der speichenseitigen Kante des Handgelenks. Die Bewegung des Daumens ist mit einem schmerzhaften Reiben, weniger mit einem Schnappen verbunden. Beobachtet wird diese Erkrankung zunehmend in der Folge des häufigen Schreibens von SMS-Nachrichten mittels der Daumen auf einem Smartphone. Sie trägt den umgangssprachlichen Namen „Paddlergelenk“, da diese Erkrankung häufig von ständigen Drehbewegungen der Handgelenke beim Paddeln ausgelöst wird.
Sind die Sehnenscheiden auf der Beugeseite des Unterarms und des Handgelenks betroffen, spricht man im Sport von einem „rower’s wrist“, dem sogenannten Ruderergelenk. Doch nicht nur Rudern kann diese Entzündung auslösen, auch Überbelastungen durch immer wieder gleiche Bewegungen über einen längeren Zeitraum können ein Auslöser sein. Hierzu gehören auch intensive und lange Bürotätigkeiten, insbesondere an ungünstig ergonomisch angepassten Arbeitsplätzen. Dadurch können Sehne und Sehnenscheide anschwellen, unbehandelt kann sich daraus ein sogenanntes Karpaltunnelsyndrom entwickeln.
Karpaltunnelsyndrom und Radfahrerlähmung
Entsteht in der Folge ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Fingerspitzen oder zeigt sich eine fortschreitende Schwäche der Handmuskulatur, ist häufig ein erhöhter Druck auf die Handnerven die Ursache. Diese verlaufen in einem engen Kanal auf der Handinnenseite, dem sogenannten Karpaltunnel. Entsteht hier eine Entzündung und Schwellung der Schleimhäute, die die Sehnen umgeben, so kommt es zu einer Verengung des Tunnels. Treten dann noch Zwangshaltungen in maximaler Überstreckung des Handgelenks hinzu, verstärkt sich der Druck auf das Gelenk. Allein schon ein dauerhaftes Überstrecken des Handgelenks mit daraus ausgelöstem Einengen des Nervenkanals kann zu einer vorübergehenden Nervenirritation führen, die unter dem Begriff „Radfahrerlähmung“ bekannt ist.
Auch bei anderen Tätigkeiten, beispielsweise, wenn Kellner ihr Tablett auf der überstreckten flachen Hand tragen, werden häufig solche Symptome beobachtet. Doch auch weniger extreme Haltungen im Büro mit Tastatur und Maus können ein Karpaltunnelsyndrom zur Folge haben. Wenn es sich anfangs nur durch ein Kribbeln in den Fingerspitzen bemerkbar macht, so können im fortgeschrittenen Stadium Lähmungen der Handmuskeln hinzutreten. Plötzlich fällt es schwer, eine Tür aufzuschließen oder einen Gegenstand in der Hand zu halten. Gelingt es nicht, durch geeignete Übungsbehandlungen und/oder Hilfsmittel wie Bandagen oder Nachtlagerungsschienen die Symptome zu beheben, sollte der Nerv operativ durch einen minimal invasiven Eingriff entlastet werden.
Tennisarm und Golferellenbogen
Die Muskelansätze der langen Fingerbeuger und der Fingerstrecker befinden sich auf der Beuge- bzw. Streckseite des Unterarms und sind in ihrem Ursprung an der Innen- und Außenseite des Ellenbogens befestigt. Beim Tennis ist die Streckmuskulatur der Hand hohen Belastungsspitzen ausgesetzt. Dies kann zu Überlastungsschäden an ihrem Ansatz an der Außenseite des Ellenbogens führen, dem sogenannten „Tennisarm“. Beschwerden an der Innenseite des Ellenbogens werden eher von Golfspielern beklagt. Sie gehen meist auf eine Überlastungsreaktion am Ansatz der Beugemuskulatur zurück, die hier ihren Ursprung hat.
Gelegentlich ist auch der Ellennerv, der in einem eigenen Kanal hinter dem Ansatz der Beugemuskulatur verläuft, in Mitleidenschaft gezogen. Dies äußert sich durch Kribbeln, manchmal auch in einer Schwäche im Bereich der Außenseite des Handballens. Bei einem Mausarm wird nicht nur die Streckmuskulatur der Hand beim Umgreifen der Maus und des dabei nötigen Überstreckens des Handgelenks übermäßig beansprucht. Auch die Fingerbeugemuskulatur wird bei einem Überstrecken des Handgelenks besonders belastet. Dabei können Schmerzen bis zu den jeweiligen Muskelansätzen an Innen- und Außenseite des Ellenbogens auftreten.
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