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Luxemburg will stärker mit Litauen zusammenarbeiten

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Großherzog Henri, Vize-Premier Etienne Schneider und Außenminister Jean Asselborn waren samt Luxemburger Delegation der Einladung von Litauens Präsidentin, Dalia Grybauskaite, nach Vilnius gefolgt.

Großherzog Henri wurde zu Beginn der offiziellen Visite in Litauen mit militärischen Ehren vom Gastgeberland empfangen. Es folgten die Nationalhymnen und die Vorführung der Truppen. Am Vorabend hatte bereits Museumsdirektor Vydas Dolinskas den neugierigen Luxemburger Gästen eine Führung durch den Palast der Großherzoge, der sich im alten Teil der Hauptstadt Vilnius befindet, angeboten.

Am Donnerstag stand zuerst der Besuch des Präsidentenpalastes auf dem Programm. In Dalia Grybauskaites Palais erstreckt sich im Erdgeschoss ein langer Flur. An den Wänden hängen bunte Bilder, die mit einem knalligen Farbfilter nachgefärbt wurden. Auf allen Bildern ist Dalia Grybauskaite, die «Dame de fer», wie sie manche im Umgang mit Russland nennen, zu sehen. Mal in traditioneller Tracht, mal mit einem bunten Blumenstrauß in der Hand, mal als Selfie-Darstellerin auf einer Brücke.

Tatsächlich ist Grybauskaite keine Unbekannte, wie Außenminister Jean Asselborn zugibt. 2004 wurde sie EU-Kommissarin. Ein Jahr später wurde sie für ihr Engagement bei der Reform des EU-Budgets zur Kommissarin des Jahres gekürt. Seit 2009 ist sie Litauens Präsidentin. Im Umgang mit Russland wird ihr eine harte Hand nachgesagt. Ihre Stärke liegt vor allem in der Außenpolitik.

Frankreichs Traum

«Die Zusammenarbeit zwischen Luxemburg und Litauen im Bereich der Wirtschaft muss gestärkt werden», betonte die Präsidentin gestern. «Die Kooperation mit Luxemburg bringt uns auch den Benelux-Staaten näher.» Grybauskaite hob die Vorteile kleiner Staaten hervor. Alles sei flexibler und Regelungen könnten schneller umgesetzt werden. Auch hob sie den Vorteil vieler Sprachen hervor. In Litauen spricht jeder mindestens drei oder vier Sprachen, und sie erinnerte etwas spöttisch an den Traum Frankreichs, dass jeder EU-Bürger zwei Sprachen sprechen sollte.

Großherzog Henri sieht das Potenzial für eine ökonomische Zusammenarbeit insbesondere in den Bereichen Telekommunikation, Satelliten, Finanzen, IT, Logistik und Fintech. Bei Letzterem seien beide Länder sehr stark, doch dies stelle kein Problem dar. Denn ein wenig Wettbewerb schade nicht, im Gegenteil. Auch sprach der Großherzog die Verteidigung und Sicherheit an: «Luxemburg ist sehr stolz darauf, Soldaten im Rahmen einer NATO-Mission in Litauen stationiert zu haben. Der Truppenbesuch steht am heutigen Freitag an.

Abkommen über erneuerbare Energeien

Etienne Schneider und sein litauischer Amtskollege Zygimantas Vaiciunas haben ein Abkommen über die «statistischen Transfers erneuerbarer Energie» unterschrieben. Es folgte ein Gespräch zwischen Großherzog Henri und Litauens Premier, Saulius Skvernelis. Thema: Innovation in Litauen und Luxemburg.

Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten wurde das Business-Forum Lithuania-Luxembourg von der Luxemburgischen Handelskammer und der litauischen Industrie-Konföderation auf die Beine gestellt. Luxemburger Unternehmen hatten die Chance, sich vor Ort nach neuen Geschäftsmöglichkeiten umzusehen. Dabei wurden neue Kontakte mit lokalen litauischen Firmen geknüpft. Zur Stärkung der Zusammenarbeit wurde ein Memorandum of Understanding zwischen der luxemburgischen «Chambre de commerce» und der litauischen Industrie-Konföderation unterschrieben. «Es ist wichtig, dass die Firmen sich kennenlernen und Kontakte knüpfen», so Etienne Schneider. Carlo Thelen, Direktor der Handelskammer, zog ein positives Fazit aus der Veranstaltung.

Etwas abseits vom aktuellen politischen Geschehen widmeten sich Großherzog Henri und Litauens Außenminister Linas Linkevicius dem unermüdlichen Kampf Litauens zur Unabhängigkeit. Beide gedachten mit einer Kranzniederlegung am Militärfriedhof von Antakalnis jener, die im Kampf um die Unabhängigkeit des Landes gefallen waren. Danach führte Kulturminister Alfredas Jomantas die luxemburgischen Gäste auf einen Spaziergang durch die Altstadt von Vilnius.

Litauens Silicon Valley

Litauen hat ein kleines Silicon Valley: Der Sapiegos Vilnius Tech Park, ein früheres Krankenhaus, beherbergt über 700 Start-up-Firmen, Unternehmer, sogenannte «Accelerators» und Fonds mit Firmenkapital. Großherzog Henri und Vize-Premier Etienne Schneider wurden im Technologie-Park von der Betriebsdirektorin Ieva Dirvonskaite empfangen. Nach der Vorstellung des 3D-Modells vom Vilnius Tech Park folgte die Besichtigung der Räumlichkeiten mit Erklärungen zur Verwaltungsstruktur und zum «No-profit-Status» des Zentrums.

Danach konnte sich die luxemburgische Delegation im Co-working Telia Hub mit dort ansässigen Freiberuflern und Vertretern verschiedener Start-ups austauschen. «Es ist interessant, zu hören, wie wenig Geld die Renovierung und der Umbau der 9.000-Quadratmeter-Fläche gekostet haben: nämlich fünf Millionen Euro», so Etienne Schneider. Andererseits merke man, dass Start-up-Firmen hier weniger staatlich unterstützt würden als in Luxemburg. «Der Inkubator selbst bekommt keine staatlichen Mittel und die Start-up-Firmen werden nur wenig vom Staat unterstützt», so der Wirtschaftsminister. «Ich habe den Unternehmen einen Austausch mit Luxemburger Start-ups vorgeschlagen.» Der Vorschlag kam gut an. Im Laufe der Visite kündigte Litauen sein Interesse an, nach dem Vorbild Estlands eine E-Embassy (Backup von elektronischen Daten) in Luxemburg zu eröffnen.

Treffen der Außenminister

Unterdessen traf sich Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn mit seinem litauischen Amtskollegen Linas Linkevicius. Im Fokus der Gespräche standen die bilateralen Beziehungen, die Kooperation zwischen den Benelux- und den baltischen Staaten, die Europapolitik sowie die Grenzpolitik der Europäischen Union. Asselborn erinnert daran, dass Litauens Regierung allgemein dem Mitte-Rechts-Lager zugeordnet wird. «Hier in Litauen wird sie aber als Mitte-Links-Regierung bezeichnet», so Asselborn mit Verweis auf die Worte seines Amtskollegen.

Die Regierungspartei sei ein Widerspruch an sich, denn sie decke sowohl die Interessen der Bauern als auch jene der Grünen ab. Das Ganze wurde nun gepaart mit der Partei der Sozialdemokraten, die allerdings einige interne Probleme haben. Das Koalitionsprogramm, das ausgearbeitet wurde, beinhaltet unter anderem ein Thema, das mit dem schlechten Wetter in Litauen zusammenhängt: Alkoholmissbrauch. In den Wintermonaten ist es nur wenige Stunden hell, das drückt auf das Gemüt. Da können wohl auch die knallbunten Bilder von Präsidentin Grybauskaite im Palast keinen Trost spenden.

pierre dirkes
27. Oktober 2017 - 10.22

Wladimir Kreml-PUTIN steht mit seinen Überbleibsel Russen mitten in Lettland sowie im Baltikum und wittert seine Chance dauernd mit seinem EU-Spaltprogramm ähnlich der KRIM zuzuschlagen, und EUROPA gafft zu, Wetten dass,