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KommentarLust an der Opposition

Kommentar / Lust an der Opposition
 Foto: Robert Schneider

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Eine gut organisierte Pressekonferenz dauert eine halbe Stunde plus Zeit für Fragen, so eine Faustregel im Kommunikationsgewerbe. Die CSV brauchte gestern knapp 80 Minuten, um ihre Vorstellungen zum Ausstieg aus der aktuellen Corona-bedingten Unfreiheit und zum Einstieg in die „neue Normalität“, das Leben mit dem Virus, zu erklären. Etwas Verständnis darf gegenüber den Christlich-Sozialen für das Überziehen dabei schon entgegengebracht werden. Immerhin war das Thema breit und der angestaute Frust der letzten sieben bis acht Wochen, in denen fast ausschließlich Regierungsmitglieder das Publikum in ihren Bann ziehen konnten, musste wohl raus. 

Hinzu kam die offensichtliche Lust, wieder anderer Meinung zu sein und diese auch ausdrücken zu können. Der Zusammenhalt der politischen Kräfte gegen die Krise bröckelt, der Widerspruch bricht sich wieder Bahn, auch außerhalb der Parlamentsdebatten, und das ist auch gut so.

Dennoch fiel auf, dass das Ausleben des Mitteilungsbedürfnisses von Politikern während dieser ersten physischen Begegnung der CSV-Oberen mit Journalisten zu leicht gegensätzlichen Aussagen von Parteipräsident und Fraktionspräsidentin führte. Plädierte Frank Engel für das sofortige Wiedereröffnen von allen Geschäften und Restaurants, zum Erlauben von Familienfeiern und quasi allen gesellschaftlichen Aktivitäten mit Ausnahme von Massenveranstaltungen, so kritisierte Martine Hansen, dass die Abschlussklassen unnötigerweise in die Schulgebäude zurückbeordert wurden, und möchte einen Exit, der zeitlich genau definiert ist und auf transparenten Daten beruht. Klingt etwas anders, als alle Einschränkungen sofort aufzuheben …

Wir verzichten jetzt aber darauf, den alten Streit zwischen den beiden CSVlern angesichts dieser leichten Unstimmigkeiten wieder aufzuwärmen … So viel Lustfeindlichkeit bringen wir denn doch nicht übers Herz.       

nuckes
5. Mai 2020 - 13.18

Wenn man keine Ahnung hat aber davon sehr viel, wie die CSV, dann braucht man eben länger.

J.Scholer
5. Mai 2020 - 11.48

„Stille Tage in Luxemburg“, könnte man die letzen Wochen auf der politischen Bühne umschreiben. Auch wenn man kein Freund der Politik von Herrn Bettel ist, kann man ihm, Frau Lenert, Herrn Asselborn keine Untätigkeit vorwerfen , gute Arbeit geleistet zuhaben. Waren Sie doch Speerspitze in dieser Krise , in derem Fahrwasser so manch anderer Regierungsmitglied nun wohl hoffen tut , die Früchte getaner Arbeit zu ernten.Auch die Opposition, man glaubt den Zenit des Schlimmsten dieser Krise überwunden zuhaben, sich der Sonnenseite zuzuwenden, wird die Entscheidungen der letzten Wochen und die betreffend die nächsten Monate versuchen auf den Leisten zunehmen, doch noch irgendwelche Kritikpunkte zu finden, um dem Bürger die Ergebnisse dieser Krisenpolitik madig zumachen. Politische Opposition ist gut, doch sollte diese überdenken, Krisen so schnell am Horizont erscheinen , schnelle Reaktion nötig ist, auch Fehlentscheidungen menschlich sind und oft es anders kommt, man denkt.