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Skulptura 2022Interessante Exponate in einem paradiesischen Ambiente

Skulptura 2022 / Interessante Exponate in einem paradiesischen Ambiente
Das renovierte Schloss Kewenig gibt eine herrliche Kulisse für die Skulptura 2022 ab Foto: Editpress/Roger Infalt

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„2019 sind wir an die Künstlervereinigung ViArt herangetreten, um auf Schloss Kewenig eine Skulpturenausstellung auf der vorderen Schlosswiese zu organisieren“, so Denise und Francy Weyrich, Besitzer und Bewohner von Schloss Kewenig. Mit der Zeit fanden sie immer mehr Gefallen an dem Skulpturenpark, sodass sie beschlossen, die Ausstellung auf das gesamte Gebiet des Schlosses zu erweitern. So entstand die Skulptura 2022, die noch an den kommenden Juni-Wochenenden zu besichtigen ist.

Nur wenige Kilometer hinter dem luxemburgisch-deutschen Grenzübergang in Vianden liegt das kleine Dorf Körperich. Auf der Suche nach dem Schloss Kewenig führt der Weg weiter Richtung Kruchten bzw. Nusbaum. Eine kleine Hinweistafel am Straßenrand zeigt an, dass man links in einen schmalen Weg einbiegen muss, der dann zum Schloss Kewenig führt.

Spätestens am Eingangstor zu diesem Schloss, das im Jahre 1231 im Rahmen einer Güterübertragung an die Abtei Echternach zum ersten Mal erwähnt wurde (damals sprach man von „Chewingen“) und Anfang des 16. Jahrhunderts von der Familie von Stein übernommen wurde, kommt wohl jeder Besucher ins Schwärmen.

„Das gesamte Gut war in einem desolaten Zustand, als wir es 2012 gekauft haben, um es instand zu setzen“, so Denise und Francy Weyrich-Zenner, ein Unternehmerpaar aus Luxemburg, genauer gesagt aus dem benachbarten Vianden. Die beiden renovierten zuerst das Verwalterhaus, wohnten eine Zeit lang dort, während sie das Erdgeschoss des Hauptgebäudes sowie ein Nebengebäude wieder in Schuss brachten. Heute lebt das Paar im Schloss selbst, der Sohn bezog das genannte Nebengebäude.

Einen erheblichen Rückschlag gab es für die zu dem Zeitpunkt in Ferien weilende Familie im August 2013, als ein Großbrand Teile des Anbaus des Schlosses sowie angrenzende Garagen und Gebäude zerstörte. „Das war ein heftiger Schlag, doch wir krempelten die Hemdsärmel hoch und ließen uns nicht unterkriegen.“

Heute strahlt das Schloss sowie der rund anderthalb Hektar große Park ein wahrlich paradiesisches Ambiente aus, „auch wenn noch viel Arbeit ansteht“, so Denise und Francy Weyrich am vergangenen Donnerstag. „Das Obergeschoss des Hauptgebäudes bedarf noch umfangreicher Renovierungsarbeiten. Dort soll ein Festsaal mit Platz für bis zu 120 Personen entstehen.“

17 Künstler aus zehn Nationen

So interessant die Geschichte des Schlosses auch sein mag, vergessen wollen wir aber bei alledem nicht den eigentlichen Grund, warum wir zum Schloss Kewenig gefahren sind. Gleich 17 Künstler aus zehn Nationen stellen im Rahmen der Skulptura 2022 einen Teil ihrer Werke im Schlosspark aus. Dabei handelt es sich um Peter Brauchle (D), Lars Widenfalk (S), Jo Peters (NL), Doru Nuta (ROU), Jonas Ademes (D), Didier François (F), Viktor Grachev (RUS), Assy Jans (L), Brigitte Danse (B), Britta Rösler (D), Fergal O’Hannrachain (IRL), Klaus Schillalis (D), Paz Sanz Fle (SP) und Jens Schmittner (D). In der als Galerie umgestalteten Scheune sind zudem Bilder von Dieter Nusbaum (D) und Sascha Korte (D) sowie Skulpturen des italienischen Künstlers Hubert Mussner ausgestellt.

Die Skulptura 2022 besticht nicht nur durch die große Anzahl an unter freiem Himmel ausgestellten Skulpturen, sondern auch durch die Vielfalt der Ausführungen und der benutzten Materialien, wie z.B. Holz, Bronze, Aluminium, Eisen, Stahl, Marmor u.v.m. Fanden die Exponate bei früheren Auflagen des Skulpturenparks lediglich auf der Wiese vor dem Schloss Platz, so kann man heute über das gesamte Parkareal flanieren und dabei das facettenreiche Angebot der genannten Künstler begutachten.

„Wir haben für die Skulptura etwas größer gedacht als beim einstigen Skulpturenpark. Der Erfolg, den wir bei der Vernissage und auch bei den bis dato stattgefundenen Besichtigungstagen erfahren haben, gibt uns recht. Wir erhielten viele positive Reaktionen, sowohl was das umfangreiche Angebot als auch die Qualität der Exponate anbelangt“, so Denise und Francis Weyrich, die aber unisono noch hinzufügen, dass sie für jede weitere Auflage der Skulptura auf Schloss Kewenig alles daransetzen werden, immer wieder neue Künstler für ihre Idee zu begeistern.

Skulptura und Musika

Auf die einzelnen Werke und Künstler genauer einzugehen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Zusammengefasst kann man sagen, dass es sich bei der Skulptura 2022 auf Schloss Kewenig um eine außergewöhnliche und sehr sehenswerte Ausstellung handelt. Wir wollen an dieser Stelle auch die Worte des Landrats des Eifelkreises Bitburg-Prüm, Andreas Kruppert, wiedergeben, der u.a. sagte: „Das unverwechselbare Ambiente des Hauses und der Außenanlage lädt geradezu zum Verweilen ein, und ich danke Denise und Francy Weyrich für die wunderbare Idee, Künstlern aus mehreren Ländern die Gartenanlagen als Ort der Begegnungen mit der Kunst zur Verfügung zu stellen.“

Bei freiem Eintritt kann die Skulptura 2022 noch an den beiden kommenden Wochenenden (samstags und sonntags) jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden. Am Samstag, 18. Juni, findet zudem die Musika 2022 von 18.00 bis 24.00 Uhr statt. Hier spielen folgende Gruppen auf: Fun Brass Dixie-Band aus Luxemburg (von 18.00 bis 19.30 Uhr), Tribop feat. Adrian Gallet aus Köln (von 20.00 bis 21.30 Uhr) und Between Shelves aus Luxemburg (von 22.00 bis 23.30 Uhr). Auf dem Programm stehen u.a. New-Orleans-Jazz, Swing, Pop und Fusion.

Die Besitzer und Bewohner von Schloss Kewenig, Denise und Francy Weyrich, bei einem Werk des deutschen Künstlers Peter Brauchle
Die Besitzer und Bewohner von Schloss Kewenig, Denise und Francy Weyrich, bei einem Werk des deutschen Künstlers Peter Brauchle Foto: Editpress/Roger Infalt
Ein Prunkstück der Expo: eine Skulptur des russischen Künstlers Viktor Grachev
Ein Prunkstück der Expo: eine Skulptur des russischen Künstlers Viktor Grachev Foto: Editpress/Roger Infalt
Ein Werk des rumänischen Künstlers Doru Nuta
Ein Werk des rumänischen Künstlers Doru Nuta Foto: Editpress/Roger Infalt
In der als Galerie umfunktionierten Scheune von Schloss Kewenig sind Werke von unter anderem Dieter Nusbaum (D), Suscha Korte (D) und Hubert Mussner (I) zu sehen
In der als Galerie umfunktionierten Scheune von Schloss Kewenig sind Werke von unter anderem Dieter Nusbaum (D), Suscha Korte (D) und Hubert Mussner (I) zu sehen Foto: Editpress/Roger Infalt
Eine Skulptur des luxemburgischen Künstlers Assy Jans
Eine Skulptur des luxemburgischen Künstlers Assy Jans Foto: Editpress/Roger Infalt
Britta Rösler arbeitet bereits seit 1998 mit dem Werkstoff Kupfer
Britta Rösler arbeitet bereits seit 1998 mit dem Werkstoff Kupfer Foto: Editpress/Roger Infalt
Ein Spazierweg voller Überraschungen
Ein Spazierweg voller Überraschungen Foto: Editpress/Roger Infalt
Ein Werk von Didier François. Er arbeitet und lebt zwischen Bordeaux (F) und Mechelen (B), wo sein Lastkahn vor Anker liegt.
Ein Werk von Didier François. Er arbeitet und lebt zwischen Bordeaux (F) und Mechelen (B), wo sein Lastkahn vor Anker liegt. Foto: Editpress/Roger Infalt