So fordern die Piraten eine grundlegende Reform des Vormundschaftsgesetzes. Momentan sei es so, dass eine Person entweder alle Rechte oder gar keine besitze. Das entspreche nicht den Vorgaben der diesbezüglichen Genfer Konvention. Betroffenen Personen sollen selbst mehr Entscheidungsfreiheit erhalten.
Ungerecht seien auch die Bestimmungen für Menschen, die in einem „Atelier protégé“ arbeiten: Auch nach fünf Jahren Anstellung können sie nicht das Statut eines qualifizieren Angestellten erhalten und verdienen auch danach noch immer den unqualifizierten Mindestlohn.
Ein großes Problem für Menschen mit einer Behinderung ist der Transport. Ladesäulen für Elektroautos seien z.B. überhaupt nicht für Rollstuhlfahrer geeignet, erklärte Raymond Remakel, Kandidat im Norden und selbst Rollstuhlfahrer.
Dringend nötig seien Änderungen beim Adapto-Busdienst, bei dem es seit einer Reform etliche Probleme gebe, die von öffentlicher Seite aber kleingeredet würden. Es müsse endlich dafür gesorgt werden, dass dieser Dienst so funktioniert, wie er soll, und dass die Menschen sicher dorthin gelangen, wohin sie wollen. Dass jemand, der den Adapto nutzen wolle, seinen Führerschein abgeben müsse, bezeichnet Remakel schlichtweg als „eine große Sauerei“.
Die Pressekonferenz zu „Inklusion und Handicap“ mussten die Piraten übrigens in ihrem Petinger Parteilokal abhalten. Ihr von der Chamber zur Verfügung gestelltes Lokal in Luxemburg-Stadt sei leider nicht behindertengerecht, erklärte der Abgeordnete Marc Goergen, Co-Spitzenkandidat im Süden.
Den im Artikel beschriebenen Problemen liegt meiner Meinung nach ein grundsätzliches Problem zugrunde: Die völlige Missachtung des Themas "Behinderte Menschen in Luxemburg im Nationalsozialismus". Die zurzeit zu diesem Thema in Luxemburg veröffentlichte Geschichtsschreibung hat aiwangerische Qualitäten.
MfG
Robert Hottua