Im Düdelinger Zentrum, auf dem Gelände der ehemaligen Schlackenhalde, wird zurzeit gebohrt: Um das Nutzungspotenzial der Erdwärme zu bestimmen, dringt der Bohrer bis in eine Tiefe von 400 Metern vor.
«Der Anfang der Probebohrungen ist für die Stadt Düdelingen und das Projekt ‹Neischmelz› kein unwichtiger Moment», erklärt Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) im Gespräch mit dem Tageblatt. Sie schreiben sich in die zukünftige Identität des Viertels ein, das als CO2-neutrales «Quartier» geplant ist und bei dem neue Wege in Sachen erneuerbare Energien beschritten werden sollen.
Bei der ersten Etappe wird in 400 Metern Tiefe das mögliche Nutzungspotenzial überprüft. Diese Bohrungen werden rund 12 Wochen dauern. Wenn die darauf folgenden Analysen positiv ausfallen, dann wird bis in eine Tiefe von 1.000 bis 2.000 Metern gebohrt werden.
Die Bestrebungen auf «Neischmelz» beschränken sich nicht nur auf die Erdwärme.
Solarpanel und Fotovoltaik sind hier Aspekte, die ebenfalls berücksichtigt werden. Windkraft wird in Düdelingen ausgeschlossen, da die Ergebnisse einer Studie von Soler und dem Umweltministerium zeigen, dass die Energiegewinnung nicht genügend Potenzial mit sich bringt.
Neuland beschreiten
Die Bohrungen, ein Pilotprojekt hierzulande, sind vom «Fonds du logement» in Auftrag gegeben worden, der auch das ganze Dossier verwaltet. Sie werden von der staatlichen Dienststelle für Geologie begleitet. Das ganze Vorhaben fußt auf einer wissenschaftlichen Studie und Recherchen, die ergeben haben, dass tatsächliches Potenzial existiert. Die wissenschaftliche Aufbereitung bei den Probebohrungen sei ganz wichtig, erklärte Biancalana.
Die Bestrebungen liegen hier auch darin, dass nicht nur «Neischmelz» mit Erdwärme versorgt werden soll, sondern auch die umliegenden Viertel davon profitieren können. Wenn möglich, wird ein ganzes Wärmenetz aufgebaut.
Die Bohrungen beginnen zu einem Zeitpunkt, in dem das Projekt «Neischmelz» in eine weitere Phase geht: Vor den Osterferien wurde der allgemeine Bebauungsplan (PAG) für «Neischmelz» im Gemeinderat diskutiert und angenommen. Das gesamte Projekt wird die Gemeindeverantwortlichen noch die nächsten 10-15 Jahre beschäftigen. «Es ist eine aufregende Herausforderung, einen ganz neuen Stadtteil zu entwickeln und dem innovativen Geist der nachhaltigen Entwicklung Rechnung zu tragen», so Biancalana abschließend.
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