#free Melusina: Luxemburger Ikone sitzt hinter Gittern

Seit ein paar Tagen ist rund um die Melusina-Skulptur des Künstlers Serge Ecker eine Absperrung angebracht. Auf Twitter machte die Nachricht davon die Runde. Vandalen hatten sich an der Statue, die im Grund am Ufer der Alzette steht, ausgetobt.

Künstler Serge Ecker ist entsetzt. Es seien jedes Mal «apokalyptische Anrufe», die ihn darauf aufmerksam machten, dass die Skulptur beschädigt wurde. Schon 2017 hatten Unbekannte, zwei Jahre nach der Installation der sagenumwobenen Figur, die Flossen beschädigt. Ecker hatte die zum 1050. Stadtjubiläum veranstaltete Ausschreibung zur Gestaltung des öffentlichen Raumes mit der Skulptur gewonnen. Der lilafarbene Hingucker aus dem 3D-Drucker fungiert auch als Sitzbank. Die Interaktion zwischen Besucher und der Skulptur war essenziell für den Entwurf.

«Das ist eine düstere Ecke», sagt Ecker zum Standpunkt seiner Skulptur am Ufer der Alzette, «trotzdem könnten die Leute mehr Respekt zeigen.» Spätestens nach dem neuerlichen «Anschlag» – die Statue wurde abgeschraubt und um 180 Grad gedreht – stelle er sich die Frage, wie das verhindert werden könne. «Das muss geschützt werden», sagt er. Das wird eine Frage sein, mit der sich die städtischen Museen und auch die Stadt auseinandersetzen muss.

Melusina und ihre Legende sind fester Bestandteil des Themenangebots des Tourist Office der Stadt. Vorerst geht es aber darum, die Statue wieder zu verankern. «Die Figur selbst ist nicht beschädigt», sagt Gisèle Reuter, Restauratorin der beiden städtischen Museen, «sie muss nur wieder befestigt werden.» Darum werde man sich nächste Woche kümmern. Um Unfälle zu vermeiden, wenn Besucher sich daneben setzen, habe man die Absperrung angebracht.