Auch wenn die Enttäuschung nach der knappen Niederlage gegen die Iren groß war, lassen sich durchaus positive Schlüsse aus der Kampagne ziehen: „In Irland hätten wir mit etwas mehr Glück von der Dreipunktelinie gewinnen können, im Heimspiel gegen Kroatien haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt. Bei den beiden Heimspielen war die Halle voll, was zeigt, dass eine Euphorie für den Basketball vorhanden ist. Zudem konnten junge Spieler eingebaut werden. Hätten wir die Partie gegen Irland gewonnen, wäre das natürlich der perfekte Abschluss gewesen“, erklärt Ken Diederich.

Nach einem kämpferisch sehr überzeugenden Spiel gegen den übermächtigen Gegner Kroatien am Mittwoch in der Coque (79:91) reisten die FLBB-Herren mit viel Selbstbewusstsein nach Irland. Es waren jedoch die Iren, die besser in die Partie starteten und sich im Auftaktviertel bereits einen Vorsprung von zwölf Punkten herausspielten (25:13, nach 7‘). Die Gäste reagierten im zweiten Durchgang mit einem 14:1-Zwischenresultat und wendeten das Blatt zu ihren Gunsten (30:34). Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, wobei die Luxemburger mit einem kleinen Vorteil in die Pause gingen.

Nach dem Seitenwechsel diktierten die Iren erneut das Tempo und wandelten einen 43:47-Rückstand in eine 56:49-Führung um. Die Mannschaft von Trainer Ken Diederich zeigte jedoch eine Reaktion: Angeführt von Rugg realisierten die Gäste einen 13:0-Lauf (56:63). Es entwickelte sich ein spannendes letztes Viertel. Auch wenn die Iren in der 38‘ leicht im Vorteil waren (74:70), konnten die Luxemburger mit einem Korb von Grün und einem Dreier von Rugg das Blatt erneut wenden (74:75, noch 1‘05‘‘). Nachdem Quinn für Irland getroffen hatte (76:75, noch 37‘‘), vergab Luxemburg zweimal seine Chance zu punkten, während die Iren drei von vier Freiwürfen verwandelten und somit für die Entscheidung sorgten.

„Die Enttäuschung ist groß. Wir waren über weite Strecken in Führung und auch 1‘ vor Schlusspfiff lagen wir in Front. Wir hätten dieses Spiel gewinnen können. Ausschlaggebend war, dass wir nicht aus der Distanz trafen“, so der Nationaltrainer, der unterstreicht, dass es im Hinspiel die Reboundsparte (23 für Luxemburg und 48 für Irland) war, die den FLBB-Herren das Genick brach. Im Rückspiel war es die Dreierquote (3/27 Dreier). Es war jedoch nicht alles schlecht: „Es war ein schönes Basketballspiel, die Atmosphäre in einer mit 1.500 Zuschauern gefüllten Halle war gut. Wir waren die bessere Mannschaft, doch wie bereits erwähnt: Es fehlte an der nötigen Trefferquote aus der Distanz“, so Ken Diederich.

Für den Trainer und die Spieler geht somit ein langer Basketball-Sommer mit der Nationalmannschaft zu Ende: mit zuerst den Spielen der kleinen Staaten in Malta und dann der Vorqualifikation für die EM 2025. „Die Jungs sind müde. Es war ein intensiver Sommer, mit sehr viel Basketball. Die Jungs haben mich in diesem Sommer mehr gesehen als ihre Freundin“, scherzt der Nationaltrainer und ergänzt: „Aber es war definitiv auch ein sehr guter Sommer, mit dem historischen Gewinn der Goldmedaille und mit guten Leistungen in den beiden letzten Spielen der Vorqualifikation.“