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LuxemburgNein zur sektoriellen Impfpflicht, ja zur Impfpflicht ab 50: Expertengremium legt Gutachten vor

Luxemburg / Nein zur sektoriellen Impfpflicht, ja zur Impfpflicht ab 50: Expertengremium legt Gutachten vor
Das Expertengremium auf der Pressekonferenz (von links nach rechts): Prof. Dr. Paul Wilmes, Dr. Gérard Schockmel, Prof. Dr. Claude P. Muller, Dr. Thérèse Staub und Dr. Vic Arendt Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Kommt eine Impfpflicht in Luxemburg? Ein Expertengremium hat das von der Regierung angefragte Gutachten am Dienstagmorgen präsentiert.

Impfpflicht ab 50 und/oder eine sektorielle Impfpflicht: Darüber hat ein Luxemburger Expertengremium in den letzten Monaten beraten. Am Dienstagmorgen haben die fünf Experten Vic Arendt, Claude P. Muller, Gérard Schockmel, Thérèse Staub und Paul Wilmes ihr 70-seitiges Papier mit den Ergebnissen vorgelegt.

Impfpflicht ab 50

Die Experten sprechen sich in ihrem Schreiben, das bei der Präsentation ausgeteilt wurde, unter zwei Bedingungen für eine Impfpflicht ab 50 aus. Erstens mache diese nur Sinn, wenn die dominante Virusvariante sehr virulent sei und dennoch auf die Impfstoffe anspreche. Zweitens sollen alle Personen über 50 Jahren obligatorische drei Impfdosen erhalten. Wenn bereits über fünf Monate seit der dritten Dosis vergangen sind, sollen diese eine weitere Booster-Impfung erhalten.

Um auf ein Worst-Case-Szenario im Herbst vorbereitet zu sein, sehe das Gutachten eine Impfpflicht ab 50 Jahren vor, meinte Vic Arendt abschließend. Der Effekt einer Impfpflicht sei im Gutachten empirisch dargelegt worden, meinte auch Paul Wilmes. Tatsächlich ist die Formulierung im Gutachten aber weniger eindeutig als noch im ersten Papier des Expertengremiums.

Was spricht gegen eine Impfpflicht?

Das Expertengremium hat auch einige Faktoren dargelegt, die gegen eine Impfpflicht sprechen könnten. Unter anderem würden sich besonders gefährdete Personen eigentlich bereits in medizinischer Behandlung befinden. Die Risikofaktoren seien dem Patienten und dem behandelnden Arzt demnach bekannt. Die Impfung aber gehöre zur Behandlung einer besonders gefährdeten Person, schreiben die Experten. Diese Patienten würden demnach nicht von einer Impfpflicht erfasst werden.

Zudem gebe es mittlerweile antivirale Medikamente. Ein Unterschied sei jedoch, dass die Impfung ein präventives Mittel sei. Mit einer antiviralen Behandlungen müsste, um einen nötigen Effekt zu erreichen, recht früh nach einer Infektion angefangen werden.

Sektorielle Impfpflicht

Aufgrund einer verringerten Effektivität der Impfung aber haben sich die Experten gegen eine sektorielle Impfpflicht ausgesprochen. Das, weil der nötige Übertragungsschutz bei der Omikron-Variante wohl nur kurz über den nötigen 50 Prozent liege. Die Experten schreiben in ihrem Gutachten jedoch auch, dass eine Diskussion über eine Impfpflicht – nicht nur für Covid-19 – für Gesundheitsberufe geführt werden müsse. „La couverture vaccinale parmi les professionnels de santé et des soins est excessivement faible, même si l’on tient compte qu’une partie du personnel a été vaccinée à l’étranger“, heißt es darin. „C’est pourquoi une discussion relative à une vaccination obligatoire du secteur s’impose.“ Man müsse sich Gedanken darüber machen, dass im Gesundheitssektor der Impfstatus offen gelegt werden solle.


Einen ausführlicheren Text zu der Präsentation, die derzeit noch läuft, finden Sie im Laufe des Tages hier auf www.tageblatt.lu.

Miette
7. Juli 2022 - 22.06

Darf ich nun im Krankenhaus darum bitten, von Pflegepersonal plus 50 behandelt zu werden?

lupus-canis
6. Juli 2022 - 8.14

NEIN ZUR IMPFPFLICHT

Gilli
5. Juli 2022 - 13.40

Diese Expertengruppe wird auch so konteptlos wie Gambia.