Groß war in der vergangenen Woche die Aufregung in Esch, als die Bagger in der „Hiel“ anrückten und einen Teil der sogenannten „Keeseminnen“, ein massives Industriegebäude der 1872 in Betrieb genommenen Brasseur-Schmelz an der Grenze zu Frankreich, abriss. Auf dem Areal wird ein neues Stadtviertel entstehen.
An dieser Stelle soll weniger die Frage im Mittelpunkt stehen, ob eine Erhaltung erstrebenswert ist oder nicht, sondern vielmehr das Verhalten der Escher Entscheidungsträger hinterfragt werden.
Im Schöffenrat ist Martin Kox („déi gréng“) für Bauten und Urbanisierung zuständig. Als im Februar eine rot umrahmte Abrissbescheinigung der Stadt Esch am Eingang des Areals hing, sagte Kox dem Tageblatt (15./16.2.), es handele sich hierbei lediglich um eine Abrissbescheinigung zur Asbestsanierung, die „Keeseminnen“ würden sicher nicht abgerissen werden.
In einem offenen Brief hat die „Asbl Industriekultur-CNCI“ weitere Fragen aufgeworfen. Allen voran geht es um die Abrissgenehmigung. Laut Martin Kox ist diese im August 2019 unterschrieben worden. „Permis de construire“ und Abrissgenehmigungen müssen öffentlich einsehbar sein. Doch auf der Homepage der Escher Gemeinde fehlte bis gestern ausgerechnet die Datei von Juni bis September 2019. Wenn Kox nun im Luxemburger Wort sagt, „keiner habe sich an der Abrissgenehmigung gestört“, und ausgerechnet die Information über eben jene Abrissgenehmigung nicht einsehbar ist, dann hat das schon ein wenig mehr als nur ein „Geschmäckle“. Wie soll man sich an etwas stören, das nicht einsehbar ist?
Dazu passt, dass der (Teil-)Abriss der „Keeseminnen“ scheinbar nie in der Bautenkommission der Gemeinde zur Sprache gekommen ist. Zumindest sagt das Francis Hengen vom „Mouvement écologique“, der sich für den Erhalt einsetzt und selbst in der Bautenkommission sitzt. Die Industriekultur-Vereinigung stellt außerdem die Frage nach dem Bebauungsplan, wobei über den PAP („Plan d’aménagement particulier“) noch nicht einmal im Gemeinderat abgestimmt wurde. Die Frage ist hier, ob der Abriss der „Keeseminnen“ vorgesehen ist. Letzter Punkt ist ein Antrag zur Klassifizierung als schützenswertes (Industrie-)Denkmal, der Mitte März im Kulturministerium eingegangen ist und bisher noch keine Reaktion nach sich gezogen hat. Die Gemeinde ist jedenfalls mit den Abrissarbeiten der Antwort der Ministerin zuvorgekommen.
Den Vorwurf der Schaffung vollendeter Tatsachen müssen sich die Gemeindeverantwortlichen nun erneut gefallen lassen, wie schon bei der radikalen Abholzaktion im „Wobrécken“-Viertel im Februar 2019. Wegen des momentanen Ausnahmezustands sei es nicht möglich gewesen, die Bürger, wie geplant, vollumfänglich zu informieren, hieß es in einer ersten Rechtfertigung aus dem Rathaus am vergangenen Mittwoch. Die Corona-Krise demnach als Bremse der Kommunikation? Dieses Argument überrascht dann doch ein wenig in Anbetracht dessen, dass die Stadt Esch seit Anfang der Krise sehr aktiv und informativ in den sozialen Medien oder auf Esch TV auftritt. Auch schaffte man es, die Informationsbroschüre „Den Escher“ in Zeiten des Lockdowns an die Haushalte zu verteilen. Und schließlich versprach Bürgermeister Georges Mischo nach dem „Kommunikations-Fiasko“ bei der Abholzaktion Besserung in Sachen Information.
An de Stied meckeren déi 9 Leit hei wann eppes ofgerappt gëtt wat 50 Joer gefault huet an ausserhalb de Stied mussen d'Bauere Mëllech maachen, déi keen drénkt an op där se näischt verdéngen.
Wou solle mer da soss bauen?
Rapp de Schrott of, brauch keen Mensch!
Den Dreck ass gutt fort.
Ech hun e léiwer an der Gemeng wéi hannert dem Operatiounsdësch!!!!
De Kox ass komplett am Bësch! Dee Mann deet de Baak op a wees no 10 Minute net méi waat e gesoot huet.
En hätt besser gehaat hannert dem Operatiounsdësch ze bleiwen an d‘Politik deenen ze iwwerloossen déi eppes dovunner kennen!