„Eemol Diddeleng, ëmmer Diddeleng“: Dieser Spruch sagt aus, dass jemand, der einmal in Düdelingen gelebt hat, nicht mehr von dort weg will. In der Tat bleiben viele Einwohner sehr lange in der Südgemeinde wohnen. Im Durchschnitt nennen Menschen mehr als 25 Jahre lang Düdelingen ihr Zuhause. 47 Prozent leben seit mehr als zwei Jahrzehnten dort. David (36) geht es ähnlich. Er kann sich nicht vorstellen, von dort wegzuziehen: „Es lebt sich hier sehr gut“, sagt er dem Tageblatt gegenüber. Für das tägliche Leben sei alles vorhanden. Besonders gefällt ihm das kulturelle Angebot: „Im Sommer ist immer etwas los“. Vor allem das Musikfestival „Usina“, das 2022 im Rahmen des Kulturjahres stattfand, ist ihm positiv in Erinnerung geblieben. Anfang Juni wird die zweite Ausgabe stattfinden.
Nicht nur David lebt gerne in seiner Heimatstadt. Auch Menschen, die noch nicht so lange ihre Wohnadresse in Düdelingen haben, fallen nicht viele Kritikpunkte ein. Dieser Meinung ist auch Karim (48). „Ich bin von der Lebensqualität positiv überrascht. Es gibt einige Baustellen, doch diese sind nur vorübergehend“, erzählt er. Wer derzeit durch Düdelingen fährt, kann die vielen Bagger kaum übersehen. Die Arbeiten zur dritten Phase des Shared Space werden in den nächsten Monaten abgeschlossen sein und ein ganz neues Stadtzentrum hinterlassen. Eine weitere Phase soll folgen: Dort wird unter anderem die Straße vor dem Rathausplatz mit einbezogen. Die Begegnungszone soll, neben einem attraktiveren Stadtkern, auch zur Verkehrsberuhigung im Herzen der Stadt führen. Der erste Teil des Shared Space wurde im Mai 2017 eingeweiht. Die zweite Bauphase wurde vor drei Jahren fertiggestellt.
Die Unannehmlichkeiten, die solche umfangreichen Bauarbeiten nach sich ziehen können, findet Karim nicht schlimm. Das Resultat werde einen Mehrwert für die Stadt bringen. Düdelingen sei im Begriff, sich zu verändern, und bekomme in Zukunft eine neue Dimension, so Karim weiter. In dem Zusammenhang ist das Großprojekt „Neischmelz“ zu erwähnen, das das Stadtbild ebenfalls verändern wird. Auf den ehemaligen Industriebrachen entsteht das neue CO2-neutrale Viertel mit Platz für bis zu 3.500 Menschen. Die 1.575 Wohneinheiten werden in vier Phasen gebaut. Vorgesehen ist auch, öffentliche Institutionen anzusiedeln, unter anderem ein neues Steuerbüro und Polizeikommissariat sowie das Nationale Zentrum für öffentliche Sammlungen („Centre national des collections publiques“, kurz: CNCP).
Karim lebt seit zwei Jahren in der „Forge du Sud“: „Es lässt sich hier angenehm leben“. Die Südgemeinde sei kosmopolitisch und die Einwohner sympathisch. Das sportliche und kulturelle Angebot sei groß. „Düdelingen ist eine friedliche Stadt“, so der vierfache Vater. Er und seine Familie fühlen sich dort sicher. Die viertgrößte Stadt des Landes ist in den letzten Jahrzehnten konstant angewachsen: Vor zehn Jahren lebten 17.699 Menschen dort. Im März 2023 wurden 21.948 Düdelingerinnen und Düdelinger gezählt. Vor allem viele junge Familien lassen sich dort nieder: 2020 lag der Altersdurchschnitt bei 41 Jahren.
In der „Niddeschgaass“ ist auch gerade Andreia (40) unterwegs. Sie schätzt das große Angebot des lokalen öffentlichen Transports. Das Konzept des Shared Space findet sie an sich schön. Für ihren Geschmack sind dafür jedoch zu viele Bäume und Natur verschwunden. Diese seien kompensiert worden, doch diejenigen, die gefällt wurden, seien alte Bäume gewesen, von einer gewissen Größe. Als Portugiesin hat sie noch vor, sich in die Wählerlisten einzuschreiben. In Düdelingen leben derzeit 107 verschiedene Nationalitäten. Momentan sind über 1.300 Nicht-Luxemburger auf den Wählerlisten eingetragen. Die ausländische Bevölkerung macht einen Anteil von über 39 Prozent aus.
Die Stadt Düdelingen
Größe: 21,379 km²
Einwohnerzahl: 21.948 Einwohner (Stand: 30.3.2023)
In den Wählerlisten eingeschrieben: 12.096 (10.769 Luxemburger + 1.327 Nicht-Luxemburger)
Aktueller Bürgermeister: Dan Biancalana (LSAP)
Zusammensetzung Gemeinderat: Loris Spina, Schöffe (LSAP), René Manderscheid, Schöffe (LSAP), Josiane Di Bartolomeo-Ries, Schöffin (LSAP), Claudia Dall’agnol, Schöffin (LSAP), Martine Bodry-Kohn (LSAP), Romain Zuang (LSAP), Bob Claude (LSAP), Walter Berettini (LSAP), Alain Clement (LSAP), Michèle Kayser-Wengler (CSV), Jean-Paul Gangler (CSV), Jean-Paul Friedrich (CSV), Claude Martini (CSV), Françoise Kemp (CSV), Monique Heinen („déi gréng“), Semiray Ahmedova („déi gréng“), Thessy Erpelding („déi Lénk“), Victor Haas (unabhängiger Rat)
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