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BissenErste Gemeinderatssitzung: Nachbar wünscht sich eine Fusion

Bissen / Erste Gemeinderatssitzung: Nachbar wünscht sich eine Fusion
 Foto: Editpress-Archiv/Alain Rischard

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Willkommen im Gemeinderat: Bürgermeister David Viaggi („Är Leit“) hat am Donnerstagnachmittag die neuen Mitglieder im Bissener Rat begrüßt. Dann ging es direkt zur Sache: Schöffenratserklärung und eine Gemeinderatssitzung mit elf Punkten. Zum Abschluss wartete der Gemeindechef noch mit einer Überraschung auf. 

Ein echtes Politikum gab es nach der eigentlichen Politik: Nach der Sitzung des Bissener Gemeinderats gab Bürgermeister Viaggi gegenüber dem Tageblatt noch zu verstehen, dass er vom Bürgermeister der Nachbargemeinde Vichten, Luc Recken, betreffend eine mögliche Fusion der beiden Gemeinden angesprochen wurde. Er persönlich werde sich dieser Idee nicht verschließen, sagte Viaggi – hob aber hervor, dass eine solche Fusion bis dato lediglich ein Wunsch des Bürgermeisters der Nachbargemeinde sei. Dieses Thema werde in naher Zukunft also sicherlich noch „in extenso“ im Gemeinderat behandelt werden.

Zuvor hatte sich die Bissener Lokalpolitik zur Sitzung zusammengefunden und auch Grundsätzliches festgelegt. Der Schöffenrat werde sich auch in Zukunft jeden Mittwoch zusammensetzen, die Gemeinderatssitzungen sollen, soweit möglich, immer donnerstags um 14 Uhr stattfinden. Außerdem werde man die Sitzungen, wie in den vergangenen Jahren gewohnt, per Livestream der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. „Wir haben in der vergangenen Mandatsperiode sehr viel analysiert und studiert“, sagte Bürgermeister Viaggi eingangs der Schöffenratserklärung, „die nächsten sechs Jahre werden von der konkreten Realisierung vieler Projekte geprägt sein.“

In Zukunft sollen die Gemeindebüros einmal die Woche bereits um 7 Uhr öffnen, so könnten die Bürger, die tagsüber ihrer Arbeit nachgehen, die Möglichkeit haben, im Rathaus vorstellig zu werden, um etwaige Dokumente oder auch Informationen zu bekommen. Über die Bissen-App soll eine Umfrage unter den Bürgern gestartet werden, an welchem Wochentag diese neue Öffnungszeit gelten soll.

Arbeiten am neuen Wasserreservoir

Was die Infrastruktur der Gemeinde anbelangt, so sollen die Bauarbeiten an dem neuen Wasserreservoir Ende dieses Jahres beginnen, die Parkanlage „an der Bléi“ soll gleich nach den Sommermonaten angelegt werden. Die Arbeiten betreffend die Erweiterung des Grundschulgebäudes haben dieser Tage begonnen und werden phasenweise über die kommenden Monate weitergeführt. Die Kindertagesstätte, die dank eines modularen Systems in kurzer Zeit errichtet werden konnte, soll ab Anfang September ihre Rolle übernehmen. Auch die Vorbereitungsarbeiten zum Bau des neuen technischen Gemeinde-Ateliers seien angelaufen – und der Bau des neuen Rathauses am Immigrationsplatz stünde ebenfalls in den Startlöchern.

„Wenn die Straßenbauarbeiten in der rue du Roost abgeschlossen sind, werden wir weitere Straßen im Kern der Ortschaft in Angriff nehmen. Der Schöffenrat wird auch weiterhin Druck auf die betreffenden staatlichen Instanzen ausüben, was die längst fällige Umgestaltung der N7 auf Roost anbelangt.“ Die Gemeinde müsse zudem in naher Zukunft für neuen Wohnraum sorgen, und damit sprach Viaggi das umfangreiche Projekt für bezahlbaren Wohnraum an der Großstraße an.

Weitere Themen waren die Mobilität, die touristische Infrastruktur, die Wanderwege (An. d. Red.: am 16. September wird der erste Komfort-Wanderweg Luxemburgs in Bissen eröffnet), der geplante Gemeinde-Busdienst sowie eine eventuelle Überdachung sowohl für das Tennisfeld als auch für die Pétanque-Bahn. Zudem wurden die weiteren Hochwasserschutzmaßnahmen und die damit zusammenhängenden Studien besprochen – sowie die Hochwasserberatung für die Bürger, der Ausbau der Flächen für Freizeitaktivitäten im Dorfkern, die Realisierung eines „Service jeunesse“, das Einsetzen eines „Service écologique“.

Da die Bevölkerungszahl in der Gemeinde Bissen laut Studien in den kommenden sechs Jahren stark zunehmen soll, gehe der Schöffenrat davon aus, dass die technischen Gemeindedienste zusätzliches Personal brauchen. Deswegen müsse mit der Einstellung von weiteren neun Gemeindebeamten und -arbeitern innerhalb dieser Mandatsperiode gerechnet werden. 

Nachdem verschiedene notarielle Abkommen, Mietverträge, Verkehrsreglemente, Vereinssubsidien und Kostenvoranschläge verabschiedet waren, wurde der zusätzliche Posten eines „Ingénieur-technicien“ (Gehaltsklasse A2) geschaffen.