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Bildung in Zeiten von CoronaEigenverantwortung ist gefragt

Bildung in Zeiten von Corona / Eigenverantwortung ist gefragt
Bildungsminister Claude Meisch hat alle Hände voll zu tun Foto: Julien Garroy / Editpress

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Claude Meisch hat die Haare schön. Akkurat gekleidet sitzt der Bildungsminister in seinem Büro. Dabei herrscht auch in seinem Ministerium Ausnahmezustand. Viele Büros sind leer. Home-Office. Mehr denn je stellt sich für Außenstehende die Frage, wie denn die Bildung und Ausbildung jener, die für die Zukunft unseres Landes vorgesehen sind, geregelt werden. Die Frage, ob Voltaire oder Camus, stellt Claude Meisch sich nicht. Ihn interessiert, wie wohl uns alle, wie wir die Pest hinter uns lassen.

Es dürfte ihm gefallen, dass die Lehrkräfte mitziehen. Instrumente nutzen, die sie vielleicht bisher eher verpönt haben. Die Digitalisierung wird im Bildungswesen in Luxemburg einen Siegeszug feiern. Ob das ein Gewinn sein wird, ist nicht klar. Claude Meisch muss das allerdings in den richtigen Kontext setzen.

Die aktuelle Krise zeigt ihm nämlich mehr denn je, wo im Luxemburger Bildungswesen der Schuh drückt. Nämlich dort, wo die sozialen Unterschiede deutlich werden. In den Schichten unserer Bevölkerung, die die Sprache(n) des Landes nicht beherrschen. Haushalte, die außer Smartphone keinen Zugang zur Außenwelt haben. Menschen, die sich bisher nicht viel mit dem Bildungswesen unseres Landes auseinandersetzen mussten.

Die Krise zeigt auch, dass in den Schulen informatisch aufgerüstet werden muss. iPad-Klassen machen keine Revolution. Die Schwächen der „Schoul doheem“ sind die Eltern. Krise hin oder her, sie müssen in Zukunft stärker und verbindlicher mit eingebunden werden. Eigenverantwortung ist gefragt.

Wie auch immer, Claude Meisch dürfte als der Bildungsminister in die Geschichte eingehen, der die Schüler aufgefordert hat, zu Hause zu bleiben. Vom Lernen aber hat er sie nicht befreit. In ihrem eigenen Interesse.

de bouferpapp
13. April 2020 - 15.35

In diesen Zeiten der Pandemie ist überall und von jedem Einzelnen Eigenverantwortung gefragt.

Le méchant z.Z London
8. April 2020 - 11.16

Man kann nicht so einfach den ganzen Schulbetrieb auf "home" umstellen, es gibt eben Schwachstellen in der Vorgehensweise, insbesondere schwache Schüler, weniger begüterte Schüler usw....die aktuelle Lage darf deshalb nicht zu lange andauern oder zum Standard werden...ich beneide Herrn Meisch in dieser Situation gar nicht!

Jean Muller
7. April 2020 - 22.17

Ich bin mal gespannt wie lange die Haare unserer Regierungsmitglieder in den kommenden Wochen wachsen werden.
Dem Normalbürger ist ja inzwischen der Frisörbesuch untersagt.
Wir werden also sehen wer sich an die eigenen Vorschriften hält oder nicht!