„Eng staark Equipe fir ee staarken Norden“, so das Leitmotiv von „déi gréng“ aus dem Wahlbezirk Norden, zu dem bekanntlich auch der Westen des Landes gehört. Bei den Nationalwahlen 2018 hatte die Partei 13 Prozent der in dieser Region zu vergebenden Stimmen erhalten, womit sie einen Sitz im Norden ergattern konnte.
Diesen Sitz will man absichern, doch geliebäugelt wird natürlich auch mit einem größeren Stimmenanteil im Oktober dieses Jahres. „Wir wollen einen starken Norden, deshalb haben wir auch eine starke Liste zusammengestellt“, so Landesplanungs- und Energieminister Claude Turmes eingangs der Kandidatenvorstellung. Der Altersdurchschnitt der Kandidaten (vier Frauen und fünf Männer) liege bei 41,5 Jahren, der jüngste Kandidat ist gerade mal 26 Jahre alt, der älteste Kandidat 62.
Die Liste von „déi gréng“ Norden
Spitzenkandidaten: Claude Turmes (Minister, früher Sportlehrer, anschließend Europaparlamentarier), Stéphanie Empain (Abgeordnete und Präsidentin der Leichtathletikföderation)
Die weiteren Kandidaten sind: Christiane Bach-Thommes (frühere Bürgermeisterin der Gemeinde Wahl, heute Schöffin in der neuen Fusionsgemeinde Grosbous/Wahl, „Assistante technique médicale de chirurgie“ i.R.), Georges Biever (Gemeinderat in Goesdorf, „attaché parlementaire“ bei „déi gréng“), Svenja Birchen (neues Mitglied des Ettelbrücker Gemeinderates, Umweltbiologin), Tanja Duprez (Koordinatorin für Jugendprojekte in den Reihen einer Umweltorganisation), Thierry Lagoda (Bürgermeister der Gemeinde Beckerich, Umweltberater, Mitglied des interkommunalen Syndikates „de Réidener Kanton“), Jeannot Sanavia (Gemeinderat in Esch-Sauer, Musikprofessor im Nord-Konservatorium), Lex Schwind (Zweiter Schöffe in der Gemeinde Mertzig, Geograf von Beruf)
Bezogen auf das obenerwähnte Leitmotiv wollten wir von den beiden Spitzenkandidaten kurz wissen, wo denn ihrer Meinung nach die Stärken sowie die Schwächen des Nordens liegen. Nach einer Aufzählung vieler Projekte in puncto Schulinfrastruktur, Mobilität, Kultur, Lebensqualität usw. gab Claude Turmes zu verstehen, dass entgegen Äußerungen, der Norden würde immer und bei allem vergessen werden, ganze zwei Milliarden während der auslaufenden Mandatsperiode in diese Region investiert wurden.
Turmes stellte zudem den vierspurigen Ausbau der heutigen B7 zwischen Colmar-Berg und Fridhaff (erste Arbeiten seien ausgeschrieben) sowie den „Contournement de proximité“ in Ettelbrück in Aussicht. Schwachpunkte im Norden sehen die Grünen vor allem in Sachen medizinische Versorgung. Es werde zunehmend schwerer, Ärzte zu finden, die sich im ländlichen Raum niederlassen wollen. Die beiden Spitzenkandidaten wünschten sich unisono auch mehr Dynamik, was die Realisierung der Nordstad anbelangt, die hauptsächlich noch immer lediglich auf dem Papier bestehe.
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